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4. Tag auf Rügen (07.10.2021 Donnerstag)

Veröffentlicht: 08.10.2021

4. Tag auf Rügen (07.10.2021 Donnerstag)

Heute ging es mit dem Rasenden Roland nach Granitz. Doch zwei Raucher hatten keine Zigaretten mehr. Also erst mal Richtung Zentrum, doch irgendetwas stimmte da nicht. Wir landeten am Bahnhof des rasenden Rolands. Also erst mal auf die Suche nach Zigaretten machen. Es gab etliche Souveniershops, Eßstände und Lokale, aber nirgendwo Kippen. Wir wurden in die Innenstadt verwiesen. Und die war oben und "gar nicht weit." Wir machten uns auf  und verfluchten unsere Sucht auf dem Weg in die Oberstadt. Irgendwann schnaufte ich: "Hätten wir doch besser das Auto genommen." Nachdem wir endlich oben angekommen waren, fragte ich in einem der vielen Bernsteinläden nach und bekam eine klare Antwort: "Da vorne in der Drogerie!"  Endlich!!!! Als wir besagte Glimmstengel erworben hatten, setzen wir uns erst mal auf eine Bank und verbrannten die erste Zigarette. Ich schwöre, irgendwann schaffe ich es aufzuhören.

Auf dem Weg nach unten hörten wir den rasenden Roland pfeifen. Ergo: Wir hatten den nächsten Zug verpasst. Im Bahnhof trafen wir dann erst einmal auf einen verwaisten Schalter und setzen uns in ein Lokal. Hier bekam ich eine wirklich gut Soljanka und Gabi naschte ein paar Pommes. Endlich kam auch wieder Leben an den Schalter des Bahnhofs. Doch der junge Mann am Schalter, wirkte etwas verwirrt. Schon bei der Dame vor mir hatte er irgendetwas verkehrt gemacht und als er mir die Karten aushändigte, fragte ich nach, ob dies auch Hin,- und Rückfahrkarten wären. "Oh da habe ich glaube ich etwas falsch gemacht, geben sie mal her." Ich reichte ihm die Karten zurück, aber sein Stornierungsversuch misslang und der Comuputer musste nach einem Telefonat erneut gestartet werden. Als er eine Neueingabe machen wollte, meinte er fragend: "Sie wollten doch nach Moll?" "Nein, antwortete ich, "Wir wollten nach Granitz." "Ach, dann ist das ja doch richtig." Nun denn, ich bekam meine Karten wieder ausgehändigt und schüttelte innerlich mit dem Kopf. Inzwischen war der rasende Roland auch herangedampft und wir stiegen ein.

Als wir los fuhren änderte sich die Luft, denn der Qualm der alten Lok drang durch die geöffneten Türen in den Wagen und dunkle Rauchschwaden waberten an den Fenstern vorbei. Umwelttechnisch war das Vergnügen wohl eher kontraproduktiv. Doch die Fahrt war toll. Es ruckelte, schüttelte und ratterte zwar, aber sie ging durch weite Wälder und an Feldern vorbei. In Ost Sellin  stoppte der Zug sogar mitten im Wald. Angekommen inmitten des Waldes von Granitz lasen wir, dass der Weg zum Jagdschloss ein Kilometer war. Und das ganze wieder aufwärts. Tapfer machten wir uns auf den Weg. Mehrere gelbe Raupen säumten unseren Weg. Auf Schildern wurden wir informiert, das Prinz Friedrich Wilhelm im Jagdschloss oft zu Gast war und aus seinen Texten, die er über diesen Ort geschrieben hatte, erfuhren wir so einiges seiner Einstellungen, seiner Wahrnehmungen und seiner Erlebnisse. Er hielt diesen Ort für den schönsten von Rügen und liebte diesen weiten "Urwald". Doch vergeblich suchte ich die jahrhundete alten Eichen und Schlangen.

Über einen mit Steinen gepflasterten Weg stolperten wir dahin, doch sobald ein ausgetretener Weg am Rand ein besseres Laufen ermöglichte, wichen wir hierhin aus. Die Vögel sangen, Pilze wuchsen in den verschiedensten Arten und die Natur und Ruhe entspannten unseren Weg. Was mögen die Kutschen über diesen Weg gepoltert sein.

Endlich oben angekommen organisierte ich erst mal Wasser für Ayko und dann ging es ins Schloss. Die Architektur und Ausschmückung mit Holz Vertäfelungen mit Intarsien verzierrten die Wände, Stuck unter der Decke und Dekorationen aus Marmor zeigten viel Luxus. Leider sind nur wenig alte Möbel erhalten. Besonders gefiel mir der Damensalon in der oberen Etage mit seinen roten Plüschsesseln. Dort in entsprechender Robe sitzend einen Plausch halten, das wäre es doch gewesen, aber das Personal, dass hier arbeiten musste, lebte anders. Die Zimmer für das Personal lagen im Erdgeschoss und die Familie empfing die Gäste oben im Rittersaal, wo reichlich Feste gefeiert wurden nach einer erfolgreicher Jagd. Durch einen Souveniershop, in dem ich nichts kaufte, ging es wieder hinaus.

Und der Weg durch den tiefen Wald zur Bahnstation war immer noch einen Kilometer lang, aber runter lief es sich für mich besser, doch Gabi hatte Knieprobleme.  Aber  wir kamen an und als das rauchende Ungetüm ankam, ging es wieder zurück nach Göhren. Erfreulicherweise wachsen hier noch viele gesunde Birken. Zu Hause haben  ja viele  die trockenen und heißen Sommer nicht überlebt.

Als wir wieder zu Hause waren spürte ich den ersten Muskelkater in den Beinen und mein Handy verriet mir, dass wir fast 8000 Schritte gelaufen waren. Boh, war das ne Leistung!


Antworten (4)

Ute
Hallo ihr Urlauber! Endlich wieder Reiseberichte von dir! Ich liebe es, deine Berichte zu lesen:-)) Sie sind so locker flockig geschrieben und mit einer Portion Humor veredelt😁

Helmut
Ja, ohne Zigaretten ist es nicht so einfach. 8000 Schritte, armer Ayko. Sehr schön geschrieben dein Bericht. Mal sehen wie der Muskelkater morgen ist. Viel Spaß noch. 😃

Christa
Ein ereignisreicher Tag! Jetzt hast du deinen Jahresbetrag an Schritten ja mehr als erfüllt. Ich habe keine Hoffnung, dass das mit dem Nicht -mehr -Rauchen klappt. Eine gewisse Schadenfreude bei mir ist da, wenn ich über eure Zigarettensuche lese. Freue mich auf weitere Berichte

Brigitte
Oh .... Irmi und laufen - hihi -