Veröffentlicht: 19.03.2023
Am letzten Tag in Kyoto ging es nach dem Frühstück direkt los. Sachen gepackt, ausgecheckt und dann ab zur Bahn. Dieses brachte uns dann zum Bahnhof, von wo wir zum ersten Mal mit einem Shinkansen gefahren sind. Man hört ja immer wie schnell die sind, aber als wir dann damit gefahren sind merkte man es richtig. Er war sogar so schnell dass mir (der reisekrank ist) schon schlecht wurde, wenn ich bei Kurven runtergeguckt habe, wie beim Autofahren.
Der Shinkansen brachte uns dann bis Nagoya. Während wir dort auf unseren Zug warteten gab es Mittagessen. Für mich ein gekauftes bento und für Nico Sandwiches. Das bento bestand aus vielen unterschiedlichen Sachen, von ich meistens nicht wusste was sie waren. Alles in einem hat es schmeckt, doch wirklich meins war es nicht. Zum Schluss gab es das erste Eis des Tages.
In der Bahn nach takayama machte ich noch ein kleines nickerchen bevor wir endlich in takayama angekommen sind. Das hotel lag zum Glück direkt neben dem Bahnhof und nachdem unsere Sachen im Zimmer verstaut waren, ging unser kleiner Rundgang auch los.
Da wir nur eine Nacht in takayama waren konnten wir nicht viel machen, also war unser Plan, dass wir einfach durch den Ort laufen und gucken was er so zu bieten hat.
Begonnen haben wir beim hida kokubunji Tempel. Dieser war zwar klein aber dafür hoch.
Beim weiteren durchqueren des Ortes kamen wir an mehreren vielversprechenden Restaurants vorbei und in einem davon gingen wir später auch Abendessen. Zwischendurch gab es wieder was für den Magen. Sowohl leckere fleischspieße, als auch ein Eisgetränk aus einem Schokoladen laden. Dieser hatte ziemlich gute Schokolade, weshalb ich mir später auch noch mal welche davon geholt habe.
Nach kurzer Zeit kamen wir dann auch in die Altstadt, welche viele Gebäude im alten japanischen Stiel beinhaltete. Dahinter ging ein Pfad den Berg hoch (viele Städte in Japan sind in kleinen Tälern erbaut worden, weshalb sie von kleineren Bergen umgeben sind) den ich bis ganz oben gefolgt bin. Der Weg war zwar steinig, voller Wurzeln und nicht gerade flach, doch irgendwas in mir wollte, dass ich den Berg hoch laufe. Doch nicht nur einfaches hochgehen. Nein! Hoch joggen. Einfach so. Vielleicht lag es am mangelnden Sport in der letzten Woche, das ich mich endlich mal wieder auspauern musste. Einmal Vollgas geben, komplett auspauern und einfach hoch. Oben angekommen war mein Herz so laut am klopfen, dass ich fast nichts anderes mehr hörte. Doch genau das, genau diese Anstrengung hatte ich irgendwie vermisst.
Auf dem Weg nach unten war ich zwar erschöpft, doch über glücklich. So eine Anstrengung hatte mit gefehlt und war genau das, was ich mal wieder gebraucht hatte. Nico, der weiter unten gewartet hatte, schaute mich nur komisch an und fragte sich wahrscheinlich warum ich den ganzen Weg mit so einem Tempo zurückgelegt habe, da er selber es ziemlich anstrengend fand, allein den ersten Teil hochzugehen.
Unten wieder im Ort angekommen, gingen wir in eines der vielen Restaurants, die sich dort auf Fleisch spezialisiert haben. Wir bestellten: Sushi, bloß mit Fleisch; eine Art reispfanne mit Ei und Fleisch oben drauf und mehrere Stücke Fleisch, weiche wir dann auf einen Grill im Tisch braten konnten. Alles und ich meine wirklich alles davon war mega lecker! Ich will nicht viel ins Detail gehen, aber eines will ich noch erwähnen. Das Fleisch was wir hatten, war von echt guter Qualität. Zwar nicht so gut wie die Spieße am Tag zuvor, doch besser als das meiste Fleisch was wir bisher hatten.
Als wir fertig waren, war es zwar erst kurz nach 6 Uhr, aber die Sonne war schon am untergehen und die meisten Geschäfte hatten schon zu. Dies ist in Japan aber normal. Auch vorne schreibe und andere Touristen Attraktionen hatten zu unserem Bedauern fast immer nur bis 17 Uhr offen. Die Geschäfte machten meist auch früh zu und mit unserem Vorwissen addiert, schlussfolgerten wir, dass die Japaner anscheinend sehr früh aufstehen zum arbeiten, dafür aber auch früh zu machen und früh ins Bett gehen.
Wieder im Hotel angekommen hatten wir uns vorgenommen das Onsen (japanisches Bad) welches Teil des Hotels war auszuprobieren. Diese sind nämlich ein großer Teil des japanischen Lebens. Sowohl früher, als auch heute, ist das Baden Teil der japanischen Kultur. Ob nun zuhause oder im öffentlichen Bad, es ist in Japan nicht wegzudenken. Zwar ist es am Anfang schon ungewohnt ganz ohne Kleidung in einen öffentlichen Bad zu baden, aber das hat sich schnell gelegt und nach kurzer Zeit im Wasser konnten wir verstehen warum die Japaner ihre onsen lieben. Auf eines muss man jedoch aufpassen: Das Wasser hat eine recht hohe Temperatur von 40-44 grad, weshalb man nicht zulange baden sollte, da einen sonst Schnabel schwindelig wird. Trotzdem war es ein unglaublich entspanntes und reinigendes Erlebnis, was wir definitiv irgendnen mal wiederholen wollen.
Frisch gebadet und immer noch satt vom Essen ging ich dann auch ins Bett, während Nico noch in der Nacht Formel 1 guckte und nicht viel Schlaf abbekam.