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Update #6

Veröffentlicht: 13.12.2016

Die letzten beiden Wochen in Sanya sind angebrochen. Die Zeit ging jetzt wahnsinnig schnell vorbei und ich bin sehr froh, wirklich was geschafft zu haben.

Das Regal ist fertig! Am Ende hatte ich ein bisschen Hilfe vom Fundi. Bin ganz zufrieden! Eingeräumt haben wir es auch schon, im Zuge einer großen Büro-aufräum-einräum-Sortier-Aktion. Mal sehen, wie lange das hält.

Die Bauarbeiten gehen weiter voran und der Fundi will bis zum 22. Dezember fertig werden. Ich bezweifle, dass das klappt, aber vielleicht ja noch in diesem Jahr!

Zur Zeit werden die Wände und Decken gestrichen, dann Gläser in Fenster und Türen eingesetzt. Freitag waren wir den ganzen Tag unterwegs und haben zumindest schon einmal alles an Material eingekauft, was noch fehlte. Daran kann es also nicht liegen. Anfang der Woche ist auch der andere Fundi vorbeigekommen, der das Bad angefangen hat. Mit ihm ging alles ganz fix und es fehlen dort nur noch Fliesen und der Boden, aber es gibt bereits fließend Wasser! Und ein Waschbecken (bald mit Spiegel)! Und eine Toilette (bald mit richtiger Spülung)! Und (bald) eine Dusche! Ein richtiges Badezimmer eben 🙃

Am Mittwoch haben wir Naomi's Geburtstag nachgefeiert. Ich habe einen Kuchen gebacken, den Mama Hope noch ganz toll verziert hat. Alle Kinder haben sich schick gemacht und gesungen und jeder wurde wieder mit Kuchen gefüttert. Mit Kuchen kann man wirklich überall punkten 😂

In letzter Zeit ist es immer häufiger vorgekommen, dass ich auf der Straße normal gegrüßt wurde und der nächste Satz dann war: Give me money. Das nervt und ärgert mich ziemlich. Dazu kommt noch, dass bei jedem Einkauf versucht wird, mehr zu fordern, als es eigentlich kostet. Sogar in der Bar in Sanya, in der ich jetzt bestimmt schon 5 Mal war. Allgemein gibt es hier Mzungu-Preise und welche für Einheimische. Ich finde es auch völlig in Ordnung, wenn wir für einige Dinge mehr zahlen, aber irgendwann ist auch mal gut. Das beste Beispiel ist der Kilimanjaro National Park. Die Parkgebühren für 7 Tage Trekking und Übernachtung betragen für Ausländer 980$. Für Tansanier 70$.

Am letzten Wochenende war ich ganz viel unterwegs. Samstag morgen bin ich um 7 los nach Moshi, nach längerem hin und her sind wir spontan mit Sandra, meiner anderen Freundin aus Moshi, und einem Guide zu den Hot Springs in der Nähe von Boma Ng'ombe gefahren. Also wieder den halben Weg nach Sanya zurück. In Boma sind wir von Daladala ins Tuktuk umgestiegen und nach kurzer Zeit wurde auch klar, warum keiner der 20 Fahrer, die uns mitnehmen wollten, mit sich verhandeln ließ. Der Weg führte über Stock und Stein durch Sand und Matsch bestimmt eine Dreiviertelstunde lang. Aber es gab viel zu sehen, die Landschaft war abwechslungsreich und die Häuser, an denen wir vorbeikamen, ziemlich rustikal. Als wir die heißen Quellen erreichten, mussten wir leider feststellen, dass es ziemlich voll war. Klar, Samstag, Mittagszeit, gutes Wetter. So dramatisch war das aber nicht, wir hatten trotzdem einen richtig entspannten Nachmittag dort. Und wenn man im Wasser war, war es wie in eine andere Welt abzutauchen. Der Guide hat nichts gemacht, außer auf unsere Sachen aufzupassen. Niemand weiß, warum wir ihn mitnehmen mussten (und am Ende natürlich bezahlt haben). Als irgendwann eine Riesenregenfront aufzog, sind alle ganz schnell in ihre Busse und unser Tuktuk-Fahrer hatte schon Angst, dass wir steckenbleiben. Ging aber alles gut und wir waren sogar bevor es dunkel wurde wieder in Moshi. Bei Anna zu Hause haben wir dann ganz leckere Spaghetti Bolo gegessen und zum Nachtisch Pfannkuchen mit Erdnussbutter, Marmelade und Banane gemacht. Das ist DIE Kombi! Gegen 12 haben wir uns noch aufgerafft und andere Freiwillige im Malindi's, einer Karaokebar, getroffen. Ausländer und Einheimische sind da relativ gleichmäßig vertreten und der Abend war echt ganz witzig.

Sonntag Mittag sind wir mit dem Bus nach Marangu gefahren. Die Hinfahrt den Berg hinauf dauerte knapp 2 Stunden. Über Couchsurfing haben wir Emma kennengelernt und ihr Sohn Cedrick hat uns dann abgeholt und zum Haus gebracht. Mitten im Wald mit einem tollen Blick über die Berge. Ziemlich idyllisch alles. Zur Begrüßung gab es Mirabellen - ein kleines Gefühl von Heimat. Emma war super lieb und Cedrick hat uns gleich auf eine kleine Entdeckungstour mitgenommen. Durch den eigenen Bananenwald sind wir an einen Hang gekommen von dem man einen fantastischen Blick auf den leider wolkenverhangenen Kili hatte. Unten am Fluss waren wir baden im kühlen Gebirgswasser. Anschließend sind wir ins Dorf gelaufen und haben uns ein bisschen umgeschaut und festgestellt, dass Marangu die perfekte Festival-Location wäre! Als es dunkel wurde, kamen wir nach Hause und Emma hat lecker gekocht und uns Fotos vom "Nelson Mandela Trek" gezeigt, den sie und ihr Mann ins Leben gerufen haben. Zusammen haben sie nämlich eine Trekkingfirma und wir mussten schmunzeln, als sie uns erzählte, dass sie ganz traurig sind, dass jetzt nach 15 Jahren ihr Business angemeldet und Steuern gezahlt werden müssen, denn der (relativ neue) Präsident Magufulli ist streng. Montag hatte Anna Geburtstag und nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir zum Marangu-Gate gefahren, dem Startpunkt der Maranguroute und gleichzeitig den Headquarters des Kilimanjaro National Parks. Die Atmosphäre war einfach besonders. Das Gate zu sehen und die Leute, die dort ihren Trek starten.. dahinter scheint eine andere Welt zu beginnen. Von da hatte man auch einen tollen Blick über Moshi und die Usambara-Berge. Danach sind wir ins Dorf und über den Markt geschlendert. Irgendwie ist jeder gleich und trotzdem ganz verschieden. Es ist aber immer schön! Auf dem Rückweg zum Haus haben wir einen Schlenker zu einem der Wasserfälle in Marangu gemacht. Der Ndoro-Wasserfall ist eher the local one, daher hatten wir das Glück ihn ganz für uns zu haben. Ein Freund von Cedrick war unser Guide und zusammen sind wir zu einer Felsquelle geklettert und haben frisches Kilimanjarowasser getrunken. Wieder zu Hause hat Emma sogar nochmal gekocht und nach einem späten Mittag haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Abends kamen noch Sandra, Jannik und Jerry vorbei, wir haben Karten gespielt und es gab Kuchen 🙃 Dienstag morgen habe ich noch verschiedene Kilitrek-Firmen besucht und die beiden zentralen Hostels in Moshi ausgecheckt. Mittags bin ich dann mit 100kg Reis im Gepäck im Bus zurück nach Sanya. War erstaunlich unkompliziert!

Dieses Wochenende war mein letztes "Besuchswochenende" in Moshi. Bevor ich aber am Samstag losgefahren bin, war ich noch in der Kirche direkt neben dem Heim. Die Pastorin hatte mich Freitag gefragt, ob ich auch kommen wollte um Gott für das Jahr zu danken. Da es essen gab, habe ich zugesagt. Zu Beginn wurde eine halbe Stunde gesungen und dann sollte ich etwas sagen. Zum Schluss haben einige erzählt, was Gott für sie dieses Jahr getan hat. Fast alle Antworten waren: Ich hatte die und die Krankheit und Gott hat mich geheilt. Ja... Auch Grandma hat Gott dafür gedankt, dass sie Geld hatte, um einige school fees zu bezahlen und dass ich das Haus fertigstelle. Dass das nichts mit Gott zu tun hat und das alles echt nichts für mich war, habe ich allerdings für mich behalten. Nachdem ich noch schnell Mittag gegessen habe, bin ich nach Moshi gedüst und wir waren zu viert auf dem Memorial Market, einem Secondhandmarkt, der so groß sein soll, wie 6 Fußballfelder. 2 sind aber eher realistisch. Es war der Wahnsinn. So viele Klamotten und Schuhe, und alles aus unseren Altkleidern. Das war einerseits irgendwie schockierend und komisch, andererseits auch spannend zu sehen. Finden tut man da glaube ich nur mit Glück etwas, oder man weiß, was man will. Dazu war es uns aber viiiel zu heiß. Abends sind wir noch ins Kaka's zum Pool spielen gefahren. Das ist eine local Bar, ein Spiel kostet 43 Cent und alle Sorten und Größen Bier 1,09€. Sonntag früh sind wir mit insgesamt 10 Freiwilligen an den Lake Chala gefahren. Der befindet sich östlich vom Kilimanjaromassiv direkt an der kenianischen Grenze. Die Landschaft war spektakulär! Zuerst sind wir auf den höchsten Gipfel des Kraterrands geklettert, ich hatte leider Birkis an und bereits auf dem Weg nach oben Blasen an beiden Füßen, aber von da war der Blick einfach toll. Nach einer kleinen Mittagspause sind wir dann runter zum See gestiegen. Auch da ging es nochmal steil hinab. Unten angekommen sind wir direkt ins Wasser, das übrigens auch vom Kili kommt. Es hatte die perfekte Temperatur und war türkisblau. Leider versteckte sich die Sonne mehr und mehr hinter den Wolken und es wurde etwas frisch. Anschließend sind wir noch Kajak gefahren und hatten einen schönen Blick auf den Steg und die Felswände. Während des Rückwegs fing es an zu schütten, pünktlich am Auto angekommen war es wieder trocken. Durchnässt bin ich zurück nach Sanya gefahren und musste einen üblen Motorradunfall mitansehen, das gehört hier leider echt zur Tagesordnung. Nach dem Umsteigen habe ich im Kofferraum des anderen Daladalas einen Japaner kennengelernt, der für 2 Jahre in Sanya unterrichtet. Er hat mich prompt auf die Fahrt eingeladen. 😁

P.S. Wer zu Weihnachten vielleicht noch den einen oder anderen Euro übrig hat, ich freue mich sehr über jede Spende.

https://www.leetchi.com/c/hope-evangelist-missionary

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