Nordost Indien und Siam 2023 auf ins ungewisse!
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Ko Phayam

Veröffentlicht: 01.03.2023

Lam Plai Mat - Bangkok - Ranong - Ko Phayam

Wenn man sich das auf der Karte anschaut, könnte man ganz einfach sagen, ich will von hier, also dem ersten nach hier, dem letzten. Eigentlich ganz einfach, wenn da nicht eine lahme Zugfahrt, ein idiotischer Taxifahrer, eine hitzige Taxifahrt, eine lange dennoch entspannte Nachtbusfahrt, langes Warten und eine schöne Fahrt mit der Fähre dazwischen lägen. Aber immer ganz langsam, genau wie mein Zug zurück nach Bangkok.

Ich hab gefühlt den langsamsten Zug in Thailand erwischt. Das lag aber ganz sicher an meiner angespannten Lage. Dabei kam er pünktlich und fuhr genau nach Plan, aber nach ca. 45 Minuten Fahrt hielten wir an einem Bahnhof. Und dort standen wir, und standen und standen und standen, bis nach 40 Minuten ein Güterzug aus der Gegenrichtung auftauchte. Ok perfekt, die eingleisige Strecke war nun frei, euphorisch ging ich auf meinen Platz zurück. Jedoch passierte nichts, 5 Minuten, 7 Minuten, 9 Minuten ... ich schaute raus, um vielleicht zu erfahren, was los war und stellte fest, dass wir ohne Lok da standen. Diese war gerade dabei, wieder vorn anzukoppeln. Informationen bekam ich leider keine, konnte nur vermuten und es sah so aus, als hätte unsere Lok den Güterzug erstmal abgeschleppt. Nach genau 60 Minuten setzten wir uns endlich wieder in Bewegung, bedauerlicherweise lagen meine Nerven jetzt blank. Hatte ich in Bangkok planmäßig nur 120 Minuten Zeit meinen Bus zu erreichen. So konnte ich in den folgenden 6 Stunden nur noch hoffen, dass ein Wunder geschieht. Nach weiteren 4 Stunden hatten wir die hügelige Strecke endlich hinter uns gelassen und mein Zug fing endlich an dauerhaft Gas zu geben, so konnten wir tatsächlich Zeit raus hohlen.

Idiotischer Taxifahrer

Um 18.20 Uhr kamen wir in Bangkok "Doing Moeang" Station an und laut Google Maps, mit aktueller Stauberrechnung, würde meine Taxifahrt ca. 50 Minuten dauern. Ich hatte genau 90 Minuten bis zur planmäßigen Abfahrt des Busses. Also rannte ich durch den Bahnhof, die Treppen runter und stellte fest, dass ich auf der falschen Fahrbahnseite war, was mir jedoch augenblicklich egal war (Taxis können auch wenden!), also weiter. Hier traf ich auf den ersten Taxifahrer Mr Super schlau. Er erkannte meine Situation, ganz klar zu meinem Nachteil, nannte er nun einen Horrenden Preis von 1000 Baht (27 €), ich sagte nö 500 Baht (13,50 €) nun er No! Ich sagte Taximeter und er ließ mich einfach stehen, aber ich ihn natürlich auch. Damit hat er sicher nicht gerechnet. Doch lieber hätte ich meinen Bus verpasste, als mit einem Gauner durch Bangkok zu fahren.

Guter Taxifahrer

Ich rannte jetzt die Treppen wieder hoch, schwitzte mittlerweile und beißende Kopfschmerzen, vor Erschöpfung setzten kurzzeitig ein und auf der anderen Seite wieder runter. Hier traf ich den nächsten Taxifahrer, er schaute auf googlemaps und meinte Stau und lange Fahrzeit. Ich antwortete das es erstmal keine Rolle spielt, ich muss dort einfach hin, also fuhren wir. Übrigens ohne über einen Preis zu reden, wir fuhren los und er startete den Taximeter …

Die Fahrt lief dann überraschend gut und er schien sein Bestes zu geben. Nach 50 Minuten um 19.29 Uhr kamen wir zum "Southern Station" Busbahnhof und waren sichtlich beide happy. Wir verabschiedeten uns per Faustschlag. Und bezahlt hab ich dann 260! Ich sprintete durch den Busbahnhof und erreichte meinen Bus 9 Minuten vor der Abfahrt.

Angenehme Nachtbusfahrt

Ich bestieg erleichtert den Bus, setzte mich und lehnte mich einfach zurück. Die Abfahrt erfolgte mit 5 Minuten Verspätung und ich musste innerlich lachen. Die Fahrt selbst war wirklich angenehm und wieder meiner Vermutung war es im Bus nicht zu Kalt, was ja sonnst die Norm hier in Asien ist. Nach einer Weile muss ich wohl tatsächlich eingedöst sein. Ich erwachte, weil mich plötzlich ein helles Licht blendete. Wir standen und neben uns viele weitere Busse. Wir waren an einer monströsen Raststätte. Ich stieg aus und wähnte mich irgendwo im Dschungel. Alles war hier irgendwie surreal, es war wirklich ein Riesen modernes offenes Gebäude mit einer Toilette, welche sich wie eine Wellness Oase anfühlte. Nur ein was störte, und zwar der RIESIGE Verkaufsstand, mit einer ständig aus vielen Lautsprechern schreienden Nerv-tötenden Frauenstimme in der Thai Sprache, welch aber sicher zu schnellen Kauf animieren sollte. Dann fuhren wir zum Glück schnell weiter und um ca. 5 Uhr erreichten wir Ranong.

Langes Warten

Da meine Fähre erst um 10 Uhr fahren sollte, hieß es nun warten. Ich war mittlerweile an einer Ablegestelle, aber die war nur für die Speedboote gedacht. Meine gemütliche Fähre sollte woanders ablegen, aber der Ticketverkäufer deutete an, hier zu warten. Es wurde hell und ich holte mir beim 7/11 (Supermarkt) erstmal einen Kaffee, dann wartete ich einfach weiter. 9 Uhr fragte ich nochmal nach und es hieß jetzt das um 9.30 Uhr ein Auto kommt und uns abholt. Das war um 9.40 Uhr immer noch nicht da. 9.50 Uhr kam es und brachte und in letzter Minute zur Fähre. Das hatte man aber ich den letzten 5 Stunden auch entspannter lösen können.

Die Fähre

Mit dieser ging es jetzt endlich in den nächsten 2 Stunden, auf die letzte Etappe meiner heutigen längeren Anreise. Ganz gemütlich aber mit ordentlich Schlagseite nach rechts, dient dieses Boot hauptsächlich als Lieferboot für alles, was auf der Insel gebraucht wird, von Wasser über Bier und Reis, bis hin zu Zement und anderen Baumaterialien, fuhren wir über eine ruhige Andamanen See vorbei an Ko Chang Noi nach Ko Phayam. Hier war es dann nur noch ein 2,5 km Fußmarsch und ich erreichte völlig durchgeschwitzt endlich mein Ziel.

Ko Phayam

Ist eine kleine, schöne und ruhige Insel. Überall wachsen Cashew Nüsse und es gibt viele Kautschuk Plantagen zudem ist alles üppig Grün. Sie ist mit ihren drei schönen Stränden absolut zum Entspannen geeignet. Pluspunkt, es gibt keine Autos, noch nicht. Bisweilen gibt es ein paar recht neue Straßen, welche nun nach und nach mit immer mehr Motorrollern schwadroniert werden. Dabei ist eines definitiv klar, ich habe noch nie so viel Bekloppte auf einem Haufen gesehen. Schienen sie allesamt vergessen zu haben, das es eine Erfindung namens Helm gibt. In meinen 11 Tagen dort habe ich ein einziges Pärchen mit Helm gesehen. Die Krönung war die fünfköpfige italienische Familie auf einem Roller, natürlich auch ohne Helm! Aber was rege ich mich überhaupt auf, bestenfalls lief man die Insel einfach ab. Mein erstes Resort war dabei so zentral, dass die weiteste Entfernung 3,5 km betrug, was einen fahrbaren Untersatz natürlich völlig überflüssig machte. Das einzige was meine Ruhe hier stören sollte war, die eine Kakerlake welche ich am 3. Abend im Badezimmer entdeckte. Am nächsten Abend waren es drei und am 5. Abend 6! Ich weiß, ich war hier in der Natur, aber irgendwann wird es ungemütlich. In der 5 Nacht erwachte ich zwecks eines lauten Schreis aus dem Nachbarbungalow und am nächsten Tag waren sie dabei einen Bungalow zu zerlegen und zu desinfizieren. Ich entschied spontan zu stornieren und in ein anderes Resort zu wechseln.

Jetzt konnte ich die restliche Zeit hier auf Ko Phayam einfach weiter in den Tag hinein leben, mit viel Zeit an meinem Lieblingsstrand dem "Buffalo Beach", bei einer wohltuenden Massage oder in irgendeinem der vielen leckeren kleinen Restaurants

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Thailand
Reiseberichte Thailand
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