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von Almarza nach Almazán, Tag 29

Veröffentlicht: 15.08.2023

Dienstag, 15.8.2023, Tag 29 
Heute sind wir wieder ein gutes Stück nach Süden vorwärtsgekommen, 60 km, die sich sehen lassen können, nicht so giftig wie in den letzten Tagen, denn wir hatten heute „nur“ 608 Höhenmeter. Insofern ging unsere heutige Tagesetappe recht gemäßigt und entspannt aus. Nachtrag zu gestern: wem aufgefallen ist, dass auf dem Kirchturm von Almarza riesige Vogelnester waren, der hat richtig vermutet, dass es sich um Störchennester handelt. Interessanterweise gibt es auch in Spanien Störche (cigüeñas). Und während wir das spanische Wort cigüeñas übten, haben sich unsere spanischen Gastgeber am Wort „Störche“ die Zunge verrenkt. Gegen spätvormittags kamen wir auf eine stillgelegte Landstraße, über die wir uns zunächst gefreut haben, weil wir ganz alleine waren, keinen Autoverkehr hatten, und gut vorwärts kamen. Dann entwickelte sich die stillgelegte Landstraße zu einem Dauerbaustelle und zum Schluss zu einer katastrophalen Kiespiste, die wir unter normalen Umständen nicht hätten fahren sollen. Für die Autos gab es als Alternative die Autobahn, für uns nicht, es gab auch keine Umfahrung, ohne dass wir Kilometerweit zurück gemusst hätten. Also sind wir auf dieser Kiespiste weiter gefahren, in der Hoffnung, dass sie sich hinter jeder Kuppe in eine glatt asphaltierte FahrradRennbahn verwandeln würde. Tat sie aber nicht. Stattdessen zog sich die Katastrophe über 10 km, und ich habe den Rosenkranz rauf und runter gebetet (zumal heute Mariä Himmelfahrt in Spanien gefeiert wird), und habe gebetet, dass das Material hält, dass wir keinen kaputten Reifen bekommen. Und ich rede von den Reifen und nicht von den Schläuchen, denn Schläuche habe ich 4 Stück als Ersatz dabei, und könnte einen Schlauch jederzeit auch in der glühenden Mittagshitze wechseln, aber einen Reifen nicht. Wenn wir damit eine Panne gehabt hätten, wäre uns in der sengenden Mittagshitze nur noch Schieben möglich gewesen. Die Vorstellung war nicht besonders attraktiv, die Fahrräder über eine Kiespiste bei 40° zu schieben. Glücklicherweise hat das Material gehalten und uns ist nichts passiert. Deutlich entnervt sind wir 1 Stunde später als geplant in Almazán angekommen und haben für den Nachmittag einen Reinigungstag ausrufen. Erst gemeinsam in den Waschsalon, angstschweißtriefende Trikots in die Waschtrommel schmeißen, anschließend mit den Fahrrädern zusammen zur Tankstelle, kiespistenverstaubte Fahrräder auf Hochglanz polieren. Und zur Krönung des unverhofften Tages haben wir uns in der Dönerbude ein plato de Döner para llevar gegönnt. Jetzt sitzen wir draußen und warten – wie jeden Abend – darauf, dass es von pan 30° auf pan 20° abkühlt, weil ansonsten an Schlafen nicht wirklich zu denken ist.

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