Im Kojteich
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Kyoto - Seelenverarztung

Veröffentlicht: 17.05.2023

Meeehhh 😞

Es ist Freitag, Tag 2 meiner ... "Durchhängerphase". Oder bereits Tag 3? Ich kann es gar nicht richtig einordnen. Eine Phase, die noch ein wenig anhalten wird, bis ich nach Tokio fahren werde. Derweil muss ich mich seelisch verarzten.
So viele Vorteile das alleine Reisen auch haben mag, früher oder später kommt der offensichtlichste Nachteil zum Tragen. Man reist alleine. Ich weiß, dass meine Freunde nur einen Telefonanruf und 7 Stunden Zeitunterschied entfernt sind. Aber es ist nicht das gleiche.
Es wird also Zeit meinem inneren Kind einen Lolli zu besorgen. Einen in allen Geschmacksvariationen, von fruchtig über salzig bis hin zu gehaltvoll. Ein Kinofilm muss her. Ich mache mich auf den Weg ins Kino.

 

Das Abholen des Tickets gestaltet sich einfach, Ticket Vending Machine sei dank. Ich liebe die Vending Machine Kultur hier, mit allen seinen Variationen.

Ich habe mir für heute "Guardians of the Galaxy 3" rausgesucht. Natürlich untertitelt. Die Japaner machen keine halben Sachen, wenn es um Untertitel geht.

Ohne Ablenkung genieße ich die Show. Es führt mir wieder vor Augen, was es für einen Unterschied macht, ob ich am Handy sitzend eine Serie auf dem TV passieren lasse, oder ob ich mich auf einen guten Film komplett einlasse. Dann habe ich immer noch die schönste Erfahrung. Wenn ich mich mit allen Sinnen drauf einlasse. Dann wird's sinnlich. Eine schöne Form von Meditation, wenn du dich wegbeamen kannst.

Ähnlich wie beim Baseball und beim Feuerwerk in Busan spült dieses Ereignis mein System und meine Augen durch. Lachen, Weinen, Mitfiebern, alles geht. Das habe ich gebraucht. Das hilft für den Moment, wenn auch nur für kurz.

Zuhause angekommen lege ich mich hin. Die Zeit schlaucht, der Film hat mich erschöpft.
Nach 10 Minuten höre ich ein Klopfen. War es an meiner Tür? Ich ziehe mich an, gehe an die zur, öffne sie. Da steht eine junge Frau und ihre Mutter. Sie schaut verwirrt drein, ich tue es ihr nach. Sie zeigt mir den Key Card Umschlag, der die 402 trägt. Witzig, tut meiner auch. Sie entschuldigt sich, geht runter in die Lobby. Auch wenn sie nett war, ich sehe sie zum Glück nicht mehr wieder. Ein paar Tage habe ich ja noch.

630 kg || 8 Personen <->. 600 kg || 9 Personen

Später gehe ich am Fluss spazieren, es tut ein wenig gut. Auf dem Heimweg stehe ich an einer Ampel, warte auf grün. Da hält plötzlich ein Taxi vor mir, nimmt einen Fahrgast auf. Ich bin jedes Mal erstaunt über die Taxen hier. Die sehen wie wie aus den 70ern, aber kaum halten die, öffnet und schließt sich die Tür automatisch. 🤯
Du zahlst auch gerne digital mit allen möglichen Zahlungsmitteln und guckst dir das TV Programm währenddessen an.


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