Sophia on the road
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My dreamscape - Great Ocean Road, Logan's Beach, Tower Hill National Park, Bay of Islands, Bay of Martyrs, The Grotto, London Bridge, 12 Apostles Day 1 / 14.01.2019

Veröffentlicht: 16.01.2019

Heute morgen wurde ich mit einem kleinen Sightseeingtourbus abgeholt, mit dem wir die nächsten 2 Tage die Great Ocean Road erkunden würden.
Die Leute waren alle sehr nett, es gab nur leider niemanden richtig in meinem Alter, trotzdem konnte ich mich mit vielen gut unterhalten - und was cool war, war dass wir mit 18 Leuten 13 verschiedene Nationalitäten zusammen bekamen, eine wirklich durchgemischte Truppe also.
Unsere Guidin (?) stellte sich als Jude vor und war meine erste weibliche Gruppenleiterin.
Sie erklärte uns, dass wir die Great Ocean Road von hinten nach vorne fahren würden, weil es einfacher war, das lange Stück Fahrt am Anfang zu haben, und so begann erstmal eine 2 stündige Fahrt mit einem kleinen Teestopp in einer süßen Stadt namens Lismore. Wir hatten aber einen ziemlich straffen Zeitplan, was man die nächten Tage immer wieder bemerkte, weshalb es schnell weiter ging.
Unterwegs konnten wir einen von vielen schlafenden oder ganz toten Vulkanen, den Mount Elephant, der von der Seite etwas wie ein Elefant aussah. Hier war nämlich ein Plattengebiet, was ich ziemlich interessant fand.

Danach ging es durch die Stadt Warrnambool, was übersetzt so viel wie viel Wasser heißt. Den Namen haben die Ureinwohner dem Ort gegeben, weil es eben wirklich viel Wasser gab, zum Beispiel eben den Ozean, und sehr viele Seen und Flüsse. Aborigines lebten hier schon seit 30000 Jahren, bis sie von ihrem Land vertrieben wurden wegen einer Walstation. Im Winter kommen nämlich immer die Wale, um vor Australien ihre Babies zu bekommen.
So wurden sie damals auch fast ausgelöscht, bis sie in den letzten Jahren wieder etwas Zeit hatten, sich einigermaßen zu erholen.

Hier führte es uns zum Logan's Beach, einem wunderschönen Strand mit einem weiten tollen Ausblick über die grüne Küste von oben. Im Winter kann man von hier aus Wale beobachteten, aber zu dieser Zeit leider nicht. Mit diesem Strand fing dann auch wirklich die Great Ocean Road an, und zwar waren wir gerade beim ihrem 3. Teil, der Shipwreckcoast. Shipwreck, weil es hier so unberechende Bedingungen des Meeres gab und deshalb ziemlich viele Schiffe an dieser Küste untergegangen sind.

Danach ging es zum Tower Hill National Park (Victorias erster National Park) , der in einem toten Vulkan liegt, weshalb die Natur hier auch so außergewöhnlich war. Es gab viele Seen und noch mehr verschiedene Tiere - Emus, Kangaroos, Koalas, schwarze Schwäne und anderes - weil es hier so viele Nahrungsquellen gibt.
Hier konnten wir eine kleine Wanderung zum höchtsten Punkt machen, die zwar kurz aber auch mega steil und deswegen anstrengend war. Die Aussicht hat sich aber allemal gelohnt und ich war sehr froh, dass sich das Wetter hier so von dem in Melbourne unterscheidete - dort waren es nämlich gerade über 35 Grad und hier nur knapp unter 30.
Sonst haben wir 3 Koalas gefunden, darunter auch ein Baby, und ganz viele freilaufende Emus gab es auch.

Weiter auf der Strecke durften wir etwas kostenlosen ultra leckeren Käse in einer Käsefabrik - der Cheeseworld - kosten, was unerwartet aber natürlich sehr willkommen war, weil Käse hier ja sonst so teuer war und wer liebte Käse nicht.
Als wir dann ordentlich gestärkt waren, besuchten wir die Bay of Islands, in der wir die ersten Limestoneformationen sahen - Limestone ist gemacht aus Meeresskeletten und anderen Meerdingen, die am Meeresboden ganz fest zusammengepresst, dann irgendwann freigelegt und schließlich vom Wind, Regen und anderen Kräften geformt wurden. Diese hier waren wohl etwas kleiner als die berühmten 12 Apostel, aber trotzdem wunderschön und eben ein kleiner Vorgeschmack auf heute Abend, wo wir uns den Sonnenuntergang bei den 12 Aposteln anschauen würden.

Anschließend fuhren wir weiter zur Bay of Martyrs, und die hieß so, weil früher die Weißen die Ureinwohner überrascht und brutal angegriffen haben, sie aneinander gebunden hatten und dann die Klippen runter stießen. Ein Klan aus ca. 3000 Aborigines war dann irgendwann nur noch ein Zehntel von dem, was er am Anfang war, was ziemlich schrecklich war.
Die Natur war hier aber ebenso unglaublich - ganz viel Grün, das endlose Meer und diese schönen Limestone Felsen und Klippen bildeten ein unvergessliches Bild.

Hiernach ging es zu einem Ort namens The Grotto, wo eine Holztreppe die Felsen zu einem Loch im Gestein hinter einer Steinwand hinunterführte. Es war ein echt krasser Augenblick, als man dann hinter der Wand verschwand und plötzlich das Meeresrauschen nicht mehr hören konnte, beinahe Totenstille.
Als man dann unten angekommen ist, konnte man das Meer durch das große Loch sehen und mega tolle Fotos machen, denn die Natur hatte hier quasi einen natürlcihen Bilderrahmen geschaffen.

Die London Bridge danach war wieder ein echt schöner Anblick, obwohl es eigentlich nur noch London Arch hieß, denn die eine natürliche Brückenseite im Gestein war vor einigen Jahren ins Meer gestürzt. Damals konnte man noch auf ihr laufen und wie durch ein Wunder, ist keiner bei dem Einsturz in die Tiefe umgekommen. Hier mussten wir aber ziemlich schnell wieder weg, denn wir mussten rechtzeitig im Hostel in einem kleinen Städtchen unterkommen und Abendessen, um dann später nicht zu spät zum Sonnenuntergang bei den 12 Aposteln zu kommen.

Es gab Hühnchen, verschiedene grüne Salate, Nudelsalat und Reis mit Curry und wir konnten uns alle richtig satt essen.

Jetzt fuhren wir aber schnell los, da es schon ziemlich spät war und zum Glück kamen wir rechtzeitig an - leider hatten wohl mega viele andere Leute die selbe Idee. Die ganzen anderen Stopps konnten wir eigentlich immer fast alleine genießen, hier war aber ein ordentliches Getümmel los. Trotzdem war das Bild einfach traumhaft und nachdem die Sonne mit den außerweltlichsten Pink-, Rot und Orangetönen untergegangen war und ich fast nur noch eine schmelzende Pfütze war, weil ich den Anblick so schön fand, warteten wir noch eine Weile, bis die Pinguine unten am Strand aus dem Wasser kommen würden. Sie waren nur sehr klein, weshalb man nur sich bewegende Kleckse erkennen konnte, man sah aber, dass sich viele auf einen Fleck versammelten, um dann aus dem sicheren Wasser in Richtung ihrer Nachtlager über den Strand zu watscheln.
Ein cooler Fotograf namens TJ hatte jedoch seine Kamera mit dem fettesten Objektiv ever dabei und dadurch konnte man sie dann nochmal mega gut sehen und sie waren richtig süß.

Später im Bett war ich dann echt müde, konnte aber einfach nicht einschlafen, denn obwohl in meinem Zimmer nur noch weitere Mädchen aus meiner Gruppe waren, schnarchten gefühlt einfach alle. Da denkt man, man kriegt mal eine schnarchfreie Nacht, aber nein, das Leben lacht einem ins Gesicht und freut sich böse.


Song of the day: With or Without You von U2, weil Jude lauter dieser alten Lieder im Bus gespielt hat, ich aber irgendwie drauf stehe.

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