Sophia on the road
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Deep deep blue - Fraser Island, Lake McKenzie Day 1 / 19.11.2018

Veröffentlicht: 22.11.2018

Heute morgen ging es los zu unserem Treffpunkt für die Fraser Island Tour und angekommen wunderten wir uns erstmal, wieso noch keine anderen Leute da waren. Dann gesellte sich jedoch noch ein anderer deutscher Typ namens Karim zu uns und wir beschlossen, einfach noch ein paar Minuten zu warten, waren aber auf jeden Fall froh, nicht alleine zu sein. 

Um ca. 8:45 Uhr fuhr dann ein Jeep auf die Einfahrt der Tankstelle an der wir uns befanden und ein netter älterer Herr von der Nomads Fraser Tour stieg aus, verstaute unsere Sachen im Kofferraum und erklärte, dass wir nur so viele wären, weil die anderen 27 von Noosa starteten und sich gerade noch auf der Busfahrt hierher befanden. 

Nachdem wir bei einer großen Garage mit einem riesigen Parkplatz ankamen, auf dem sich ganz viele senfgelbe Nomads Geländewagen befanden, mussten wir noch ein Safetybriefing in Form eines ellenlangen Videos über uns ergehen lassen - was mega unnötig war, denn wir 3 waren eh noch unter 21 und dürften somit sowieso nicht selbst mit den Autos auf der Insel fahren. Auf Fraser Island - der größten nur aus Sand bestehenden Insel der Welt mit dem einzigen existierenden Regenwald, der auf Sand wächst - gab es nämlich keine Straßen und man musste somit immer am Strand oder auf Sandwegen durch den Urwald fahren. 

Irgendwann kamen dann endlich auch die anderen an und wir trafen einen Typen aus dem Cool Bananas wieder - Jermaine, der sich gleich zu Linni, Karim und mir gesellte. Zu unserer kleinen Gruppe stießen dann irgendwie noch Daniel, auch ein 18 jähriger Deutscher und eine ebenfalls 18 jährige Holländerin namens Iris hinzu. Das wurde dann auch unsere Autogruppe und weil wir alle entweder noch nicht wegen unseres Alters oder Führerscheinverlust fahren durften, kamen wir in Auto Nummer 1, mit unseren 2 coolen Guides Ben (es war seine erste Tour, also ziemlich aufregend) und Tony. Insgesamt waren wir am Ende eine Kolonne aus 4 Autos mit jeweils 8 Personen.

Dann ging es auch schon bald los zur Fährstation nach Fraser und nach einem kleinen Zwischenfall mit einer Riesenspinne, die Tony aus einem der anderen Autos holen musste, fuhren wir an Board und anschließend auf den Strand von unserem Aufenthaltsort für die nächsten 3 Tage. 

Auf dem holprigen Weg nach Eurong - dem Ort, an dem wir schlafen würden (das Autofahren auf Sand machte so viel Spaß und man wurde ordentlich durchgeschüttelt!) - sichteten wir dann eine Seasnake, die von den Wellen angespült wurde. Seasnakes leben eigentlich nur im offenen Meer, kommen aber ans Ufer, wenn sie von Parasiten, die ihre Lebensenergie stehlen, befallen sind und mit Hilfe der kräftigen Wellen versuchen, sie abzuschütteln. Der Haken ist jedoch, dass die Schlange danach so erschöpft ist, dass sie den Weg zurück nicht mehr schafft, am Strand liegenbleibt und so zu Dingofutter wird - Dingoes sind die wilden Hunde, die hier leben. Es gibt ca. 60 auf der Insel. Tony, der ziemlich erfahren ist und schon jede Menge erlebt hat, packte die Schlange dann am Kopf und am Körper und zeigte sie uns - er meinte aber, dass er das jetzt nur tun konnte, da sie so schwach wäre und außerdem nur dünne Haut mit ihren Giftzähnen durchbrechen könne, also zwischen den Fingern zum Beispiel. Seasnakes produzierten nämlich eins der gefährlichsten Gifte im Tierreich, das einen Menschen innerhalb einer Stunde töten würde, sie sind aber generell nicht aggressiv. Wir konnten sie sogar anfassen, und sie fühlte sich ziemlich glatt und weich an.

Leider mussten wir sie dann zurücklassen, obwohl wir wussten, dass sie sterben würde, weil man in die Natur nicht eingreifen darf, worauf die Ranger aufpassen. 

Nach einer Dreiviertelstunde kamen wir dann an und bekamen unser Mittag: Sandwiches mit frischem Salat und anderen leckeren Sachen. Unsere Schlafplätze bekamen wir auch kurz zu sehen und wir freuten uns sehr, uns fürs Zelten entschieden zu haben, denn so konnten wir das erste Mal unseren bis jetzt nicht so brauchbaren Schlafsack ausprobieren. Es gab auch normale Zimmer, aber jeder aus unserer Autogruppe würde in einem der 4 Personen Zelte unterkommen. Wir bekamen jedoch noch keine Chance, unsere Schlafplätze richtig zu erkunden, sondern es ging sofort wieder in die Autos und auf den achterbahnartigen Weg über das Inland Frasers zum Lake McKenzie, einem unglaublich klarem See aus Regenwasser. 

Seine verschiedenen Blautöne waren ein unglaublich schöner Anblick, denn ganz vorne war er hellblau und weil der See dann urplötzlich ganz tief wird, geht das Türkis an einer Stelle schlagartig in ein Dunkelblau über, was sehr faszinierend war. Hier gingen wir dann auch schwimmen und viele - wir auch - machten sich erstmal ein Sandpeeling oder versuchten sich, mit dem feinen weißen Sand die Zähne zu putzen. Das Wasser hier konnte man auch trinken und es war sauberer und chlorfreier als jedes Leitungswasser in Australien. 

Am Rand des Sees standen irgendwann auch 2 schöne Bäume, zwischen denen die Jungs unserer Gruppe und Linni und ich später ein paar lustige Bilder machten. Daniel und Karim hatten auch ihre coolen Kameras dabei, ich vermisste meine von zu Hause sehr. 

Nach einiger Zeit ging es dann, nachdem wir hier das erste Mal einen Dingo gesehen hatten, der oben am Parkplatz entlang lief, wieder zurück nach Eurong und wir teilten uns in Gruppen für die Zelte ein. Wir bildeten eine Vierergruppe mit Daniel und Jermaine und checkten erstmal unser Zelt aus. Es gab ein paar dünne Campermatten, die gar nicht so unbequem waren, und sogar Steckdosen! Damit hatten wir gar nicht gerechnet und freuten uns deshalb umso mehr. 

Es gab dann auch bald Abendbrot: Nudeln mit Bolognesesoße und Knoblauchbrot. Nichts besonderes, aber es schmeckte trotzdem sehr gut. 

Anschließend wagten wir uns an einen der Billardtische, ich wusste überhaupt nichts von den Regeln, aber Daniel, der mit mir gegen Linni und Jermaine spielte, hatte anscheinend ziemlich Ahnung. So hatte ich bald alle wichtigen Regeln drauf, nur an meinen Skills musste ich noch etwas arbeiten. Es machte aber sehr viel Spaß und irgendwann holten wir uns unseren blauen Willkommensdrink unten an der Bar ab, es gab coole Musik und wir gingen zur Wii im Gemeinschaftsraum und spielten ein Bowlingspiel mit einem älteren Pärchen, was auch sehr cool war. Zwischendurch war ich auf dem 'Netzhügel', anscheinend der einzige Platz hier, wo man etwas Empfang bekommen sollte. Sonst war mein Handy tot und auch telefonieren konnte ich nicht. Die Empfangsache mit dem Hügel funktionierte aber auch nicht richtig. Man hatte aber auch so genug zu tun und als wir dann später in unseren Zelten waren, öffnete Daniel kurz einen Hotspot für uns, denn er war der einzige mit Empfang hier, weil er einen anderen Anbieter hatte, als wir.

Mein Schlafsack war sehr kuschelig und ich bin eingeschlafen, wie der Blitz.


Song of the day: Born to be Wild von Steppenwolf, weil das Lied irgendwie passt und ich und meine Luftgitarrenskills es cool finden.


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