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Tag 2: Der Railey Long Beach

Veröffentlicht: 22.11.2018

Nach einem heftigen und ausdauernden Tropenregen erwache ich in einer Stille, die nur einen Bruchteil dessen erahnen lässt, was mich beim öffnen der Vorhänge erwartet. Ein spiegelglatter See mit etwa 15 Bungalows auf Stelzen, alle um den See aufgereiht. Der Berg gegenüber unserer Terrasse ist saftig grün, die Felsen haben alle Farben zwischen rot-braun und schwarz, der Dampf vom Dschungel steigt in weißen Dunstwolken am Berg auf. In einem Wort: WUNDERSCHÖN!

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Früchten, Rührei, zwei Scheiben Toast und etlichen Tassen sehr leckerem Kaffee machen wir uns in dem Bussle von gestern auf dem Weg zum Hafen in Krabi. 

 Unser Chauffeur fährt uns zu einem Ticketschalter, organisiert uns irgendeine Überfahrt und lässt uns stehen. Ich lasse die Umgebung mal auf mich wirken und schaue mir die anderen Menschen an. Unterwegs ist ein gemischter Haufen von Touristen. Man sieht die unterschiedlichsten Hautfarben, und damit meine ich nicht nur die verschiedenen Grade der Sonnenbrände. Vor allem die Frauen zeigen die verschiedensten Kleidungsstile, angefangen bei „möglichst wenig Stoff mit viel Haut“ bis komplett verhüllt mit Kopftuch.

Mit uns warten eine Handvoll Touristen die das gleiche Ziel wie wir zu haben scheinen: Railey Long Beach. Der Railey Long Beach ist nur über das Wasser erreichbar, daher ist für uns klar, wir werden in einem dieser 20 Longtailboats fahren. Die alle besetzt mit Thais, die barfüßig auf ihren Booten herumbalancieren, die Schiffe ins flache Wasser schieben, damit wir Touristen nur bis zum Knie ins Wasser waten müssen. Leider geht bei mir die Rechnung nicht auf, und eine Welle nimmt das Boot weiter raus, als ich im Wasser stehe und einsteigen will, schwappt eine Welle bis zu meiner Hüfte hoch und ich bin erstmal für 12 Stunden eine nasse Hose 

Wir fahren 15 Min durch den spritzenden Gischt, vorbei an wunderschönen Felsen, an Kajakfahrenden Touristen direkt auf den Railey Long Beach zu. Dort angekommen müssen wir uns kurz orientieren, der Strand ist relativ voll, die Landschaft Hammer und irgendwie gibt es keinen offiziellen Wege. Im Touristenbüro wird uns dann erklärt, dass wir den Hauptweg direkt hinter dem Gebäude immer gerade aus laufen sollen. Also machen wir uns auf den Weg, zwischen den kleinen Läden, Thai-Massage Salons, einer Wäscherei, etlichen Restaurants die alle „Clean, Hygienic Food“ verkaufen. 

Je länger wir unterwegs sind, desto mehr tauchen wir in ein wildes Dschungel-Dorf aus Bob Marley Bars und Tattoo-Studios zwischen Müllhalden und stinkenden Abwasserrinnen. Endlich kommen wir an einem Felsvorsprung mit einem Schild unserer Unterkunft vorbei: Railey Phatawan Resort.

Wir werden freundlich begrüßt, in einen Bambussessel gesetzt und erhalten ein rotes Begrüßungsgetränk: sehr süßen, kalten Früchtetee und ein Erfrischungstuch. 

So lässt es sich super ankommen. Als wir zu unseren Bungalows gebracht werden fühlt es sich an wie der Himmel auf Erden.

Am Mittag essen wir leckeres Thai-Essen und chillen uns anschließend an den Strand. 

Das Meer ist voller Steine, ist eher flach und unglaublich warm. Trotzdem können wir alle eine Weile drin baden und sind gleichzeitig Zeugen eines Unfalls, bei dem ein älterer Mann sich am Bein verletzt. Nachdem er sich bestimmt 30 Min auf dem Boden gewälzt, von unzähligen Menschen Erstversorgt wurde, beobachten wir die Ansammlung an Menschen und fragen uns, was er wohl für eine Verletzung hat. Ab und zu gießen verschiedene Menschen Wasser auf seinen Fuß, jedes mal zerreißt ein schmerzerfüllter Schrei vom Mann die idyllisch Stille. Wir fühlen uns alle etwas mulmig und überlegen uns, ob jemand denn schon mal Hilfe geholt hat. Aber da kommt die Hilfe auch schon, eine junge Frau im blauen Overall, einer gelben Regenjacke und einem kleinen roten Handtässchen mit Kopftuch kommt auf einem Moped angeflitzt und kümmert sich dann um den Verletzten. Dieser steht auf und humpelt plötzlich ohne große Probleme davon. 

Wir entschließen uns zu einem kleinen Abenteuer und starten eine Wanderung in Bikini und Badehose zum benachbarten Strand. Der erste Weg, den wir einschlagen scheint nur während der Ebbe frei zu sein und nach dem es immer glitschiger wird und die Felsen immer scharfkantiger werden, entscheiden wir uns umzudrehen. 

Wir nehmen nun den Weg über den Berg und klettern im Bikini und in FlipFlops auf steinigen Hängen herum. Der Ausblick der uns am nächsten Strand erwartet belohnt uns jedoch für den Schweiß der uns mittlerweile überall herunter läuft. 

Wir sind uns alle einig: Nie haben wir in unserem Leben so viel geschwitzt wie auf dieser „Mini-Tour“. 

Übrigens hat das Ehepaar etwas später auf dem Heimweg in unsere Unterkunft einen Schrei der Verzückung (oder doch eher Entsetzen) losgelassen, als eine kleine Schlange unseren Weg gekreuzt hat. Es war köstlich… 3 Minuten später erlebten wir die nächste Aufregung: Der verletzte Mann wurde mit einem Moped, einer roten Plastiktüte am Fuß, fixiert mit weißem Klebeband, abtransportiert. Wir waren erleichtert: Er lebt noch!

Abends, als wir wieder angekommen sind gönnen wir uns eine Auszeit am Infinity-Pool und Essen auf einer Terrasse mit kleinen Dächern unter weißen romantischen Vorhängen. 

Der Ausblick von dort ist spektakulär. Jana und ich vermissen unsere Freunde, das Ehepaar wird immer anhänglicher und wir tauschen bei leckeren Cocktails die lustigsten Geschichten aus der Ausbildung, der Pärchenzeit vom Ehepaar und unserem Leben aus. Der Abend klingt mit vielem Gelächter und einer leichten Betrunkenheit aus.

Wir konnten unseren Aufenthalt hier leider nicht verlängern, werden daher morgen nach Ko Lanta weiterreisen. Viel Spaß beim Lesen und bis dann ;-)

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