Sophia on the road
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Red Rock walks - The Rock Tour, Uluru, Mittelpunkt Australiens, Alice Springs Day 3 / 08.01.2019

Veröffentlicht: 15.01.2019

Heute waren wir wie vorher angekündigt schon 20 Minuten früher auf den Beinen als gestern, also um ca. 4 Uhr, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang beim Uluru zu sein. Als wir dann dort wieder angekommen waren, wo wir gestern schon waren, sah man erst nur einen schwachen hellen Schimmer um die Felsensilhouette und man konnte immer noch die Sterne darüber erkennen. Bald wandelte sich dieses zögernde Licht jedoch in viele Gelb- und Orangetöne und während wir gemütlich unser Frühstück bei diesem einmaligen Anblick aßen, machte Ewel passende Musik dazu an.
Als die Sonne dann anfing, hinter dem Uluru hervor zu kommen, spielte er ganz laut Circle of Life von The Lion King, was mich mega breit lächeln ließ und mich glücklich machte. Das Getreidefeld im Vordergrund glänzte in den warmen Farben wunderschön und wir beobachteten belustigt, wie alle Koreaner zu Ewel gingen und ein Foto mit ihm machen wollten - das erinnerte mich fast schon an das Meet & Greet mit Shawny.
Wir waren eine richtig tolle Gruppe in den letzten Tagen geworden und ich war fast etwas traurig, dass diese Tour heute wieder vorbei sein würde.
Jetzt aber noch nicht, denn unser nächster Stopp als die Sonne dann ganz oben war, war ganz nah am Uluru dran, von wo aus man die einzelnen Strukturen im Fels erkennen konnte - ganz anders, als von weiter weg.

Hier machten wir uns auf, einmal um den ganzen Stein herum zu laufen - eine ca. 3 Stunden lange ebene Wanderung. Am Anfang konnten wir viele Leute sehen, woe sie dabei waren, den Uluru zu besteigen und ich fand das einfach mega uncool, wie sie den Glauben der Aborigines so verletzten.
Der Weg führte uns an Gesteinshölen, zwischen Wäldern und an Wasserlöchern vorbei und ich begann, zu versuchen, in den Steinmustern des Felsens Bilder zu erkennen: ein Wal, ein Gummibär, ein Kackhaufen und ein Mund. Henrik und Marie schauten mich, nachdem ich ihnen diese Bilder gezeit hatte, immer ganz komisch an und fragten irgendwann gar nicht mehr nach. Diese Leute ohne Fantasie brachten mich zum Kopfschütteln. Aber ich wusste ja, was ich sah und ich mochte sie trotzdem.
Zwischendurch kamen wir an Abschnitten vorbei, die besonders heilig waren und wo man dann auch keine Fotos machen durfte, was sehr beeindruckend war. Wir sahen auserdem ein paar Hölenmalereien, die aber schon ziemlich verblasst waren und an einem Teil des Weges war es so grün um uns herum, dass ich meinen Augen fast gar nicht glauben konnte. Ich hatte mir hier die Wüste vorgestellt, aber so war es nicht.
Langsam wurde es jedoch auch langweiliger, immer den geraden Weg langzulaufen und auch immer wärmer, sodass wir, als wir fast am Ende waren, sehr froh waren und Ewel hielt uns stärkende, kalte Orangenscheiben hin.

Danach ging es auch leider schon schnell zum Flughafen, denn Leo und alle Koreaner würden den nächsten Flug vom Flughafen in der Nähe vom Uluru nehmen - Leo wieder zurück nach Melbourne. Nach einem etwas emotionalen Abschied und lautem Mitsingen zu MØs Final Song im Bus, ging es für uns wenige andere dann zurück nach Alice Springs.
Wir breiteten uns jeder auf manchmal sogar 3 Sitzen aus, hörten ohrenbetäubend laut Musik und sangen dazu - es war einfach trotz des vorigen Abschieds eine tolle Stimmung.
Zwischendurch hielten wir wieder an einem Resort in Yulara, um dort die restlichen Wraps mit mindestens einem Kilo Käse zum Mittag zu verspeisen und weil eine Früchtetoastpackung übrig geblieben war, schnappte ich mir die - dann müsste ich nicht nochmal in Alice Springs einkaufen gehen. Marie sahnte auch ein paar Dinge ab und Ewel wollte uns am Schluss mit einer Gummischlange pranken, was aber lustigerweise nicht funktionierte. 

Hier war außerdem der Mittelpunkt Australiens mit einer komischen Skulptur markiert, die wir uns dann auch noch kurz ansahen.

So ging es weiter im Bus, ich schlief sogar für ein paar Minuten, was mich sehr erstaunte, weil die Musik immer noch so laut war (weil Ewel sonst auch einschlafen würde). Als wir dann beim mega coolen Alice Springs 'Schild' (es war mehr ein Felsen) ankamen, machten wir dort auch nochmal ein paar Bilder, und als wir dann wirklich in Alice Springs waren und über den ausgetrockneten Fluss fuhren, erzählte Ewel mir, dass man hier jährliche Bootsrennen veranstaltete. Und ich schaute ihn nur ungläubig an, denn es gab ja gar kein Wasser - und dann sagte er, ja richtig, die Boote haben Löcher an den Seiten und die Teams rennen einfach und das hier ist der einzige Fluss auf der ganzen Welt, bei dem schonmal ein Bootsrennen abgesagt werden musste, weil doch Wasser da war. Eine kleine lustige Story am Ende von 3 perfekten Tagen im Outback (ich glaube, meinem Lieblingsort hier in Australien), aber es war ja noch gar nicht wirklich das Ende, denn wir würden uns heute Abend alle nochmal in der Rockbar zum Abendessen treffen.

Um 19:30 Uhr saßen wir dann alle frischgeduscht in der Bar um einen großen Tisch herum und es war so witzig, alle sauber und mit gekämmten Haaren und ordentlichen Klamotten zu sehen. Jeder hatte ein Bierchen vor sich und ich bestellte mir ein Kangaroo Filet, um meine schlechte Erinnerung an den Kangarooschwanz zu löschen, an den Henrik und ich die letzten Tage immer wieder gedacht haben und uns ein Schauer den Rücken runter gelaufen ist.
Während wir dann auf unser Essen warteten, ging eine Liste für die heutige Playlist der Bar herum, was ich so cool fand und wir fügten alle ein paar lustige Lieder hinzu: unter anderem Moskau, 99 Luftballons, Geh mal Bier holn und Walk like a Camel.

Michel, der ruhige Schweizer, lud uns immer wieder auf ein Glas Bier ein und bei Moskau gab es für alle einen Vodkashot, weil das laut Henrik Tradition war. Der Abend war einfach toll und als dann das Essen kam, probierte ich zum ersten Mal Kangaroo und alle waren gespannt und es schmeckte einfach mega lecker.
Es wurden viele lustigen Geschichten ausgetauscht, wärhend ein Cricket Spiel auf einem kleinen Fernseher lief und wir alle um die Regeln rätselten und uns fragten, wieso so viele Leute das hier guckten und spielten.
Irgendwann verabschiedeten wir uns dann aber doch, ich war aber nicht allzu traurig, denn Marie und ich würden morgen den Tag zusammen verbringen und Henrik und Bee würde ich wahrscheinlich in Adelaide nochmal sehen - die beiden nahmen nämlich morgen den Bus dahin und würden dann den nächsten Tag auch dort ankommen (ich lachte sie (weniger) insgeheim aus, denn ich hatte stattdessen nur einen 2 stündigen Flug vor mir).

Der Weg zum Hostel war nicht lang und jetzt freute ich mich mega auf mein Bett - ich hatte nämlich das coolste Zimmer im Alice's Secret, ein Mädchenwohnwagen mit 3 Betten und mega schönen pink bemalten Wänden. Außerdem hatte ich den heute für mich alleine, was seit 2 einhalb Monaten mal wieder in need war und so schlief ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht zufrieden ein.


Song of the day: Walk like a Camel von StoryBots, weil das einfach so ein schlechtes Lied, dass es wieder gut ist. Und es passt zum Outback, also. Und wir haben es alle gefeiert.

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