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Auszeit zu zweit... und doch alleine in LA

Veröffentlicht: 03.08.2022

3 Jahre sind vergangen nach meiner letzten langen Reise durch Südostasien und nun beginnt für mich wieder eine aufregende kleine Weltreise. Ich werde 11 Monate unterwegs sein. Diese Reise wird anders. Ich werde nicht nur von Land zu Land reisen. Ich werde unter einer rotierenden Scheibe abheben und mir die Welt von oben anschauen. Nachdem ich in Deutschland die Privatlizenz zur Hubschrauberpilotin erworben habe, erweitere ich diese in den USA bis zur kommerziellen Lizenz. Das bedeutet viel Fliegen und auf Prüfungen vorbereiten.

Jetzt kommt natürlich die Frage auf, wieso „Auszeit zu zweit“, wo ich doch alleine nach LA reise?
Meine Reise beginnt zwar alleine in Kalifornien, wo ich nach einem Kurztrip eine Flugschule in Watsonville besuche, um Stunden für die Lizenz aufzubauen. Nach 3 Monaten treffe ich mich jedoch mit meinem Ehemann in Mexiko und wir beginnen eine halbjährige Reise durch Latein- und Südamerika. Danach geht es wieder für 3 Monate in die USA nach Hawaii. Dort erwarten mich Prüfungen für die Commercial Pilot Licence.

Klingt aufregend? Dann begleite mich abermals auf meine, nein, diesmal sogar „unsere“ kleine Weltreise…

19.07.22, 10:00 Uhr, Flughafen Frankfurt. Mein Herz pochte wieder wie wild in der Brust. Ich dachte es wird einfacher, da ich bereits für längere Zeit alleine gereist bin. Doch auch dieses Mal ist es anders. Ich bin nun verheiratet mit meinem wundervollen Mann, der mir viel Halt und Kraft gibt. Nico ist mein Leben und hat sich im Laufe unserer 4-jährigen Beziehung in mein Herz festgebrannt. Und zudem stehe ich vor der Herausforderung, in den USA Hubschrauber zu fliegen. Auch in der Luftfahrt ist dort einiges anders. Aber ich habe 2 Jahre daraufhin gearbeitet. Ich war bereit, mich dieser Herausforderung zu stellen!

Der Abschied fiel schwer. Ich klammerte mich an Nico, so lange ich noch konnte und dann ging alles ziemlich schnell. Nachdem wir einige Zeit an dem falschen Check-in-Schalter standen, musste ich mich beeilen, um das Boarding nicht zu verpassen. Mit Tränen in den Augen saß ich im Flugzeug auf dem Weg nach Los Angeles. Die Aufregung und Freude auf die Reise waren groß, doch die Sehnsucht Nico wiederzusehen war größer.

5:00 pm, International Airport Los Angeles. Ich war seit 19 h auf den Beinen und ganz schön müde. Ich wurde glücklicherweise am Flughafen von Christian abgeholt. Er ist der Onkel einer guten Freundin und Kollegin aus Berlin. Christian und seine Frau Susan nahmen mich für zwei Nächte herzlich in ihrem Zuhause in dem sehr schönen Wohnviertel Pacific Palisades auf. Am nächsten Morgen radelte ich mit dem Fahrrad hinunter zum Santa Monica Beach und entlang der Küste bis Venice Beach. Gut, dass kaum Insekten flogen. Ich hatte meinen Mund so weit grinsend und offen. Ich war einfach nur glücklich und erstaunt zugleich: Ich bin jetzt hier! Es geht wirklich los!
Ich beobachtete das Treiben auf dem Ocean Front Walk, der sich für Radfahrer und Fußgänger auf 10 km entlang der Pazifikküste erstreckt. Berlin hat schon jede Menge ulkige Einwohner und Touristen. Doch LA toppt das Ganze. Ich spazierte auf dem Venice Beach am Wasser entlang und durch die Wohngegend zurück zur Strandpromenade. Die Sonne knallte heftig. Zur Abkühlung sprang ich in die großen Wellen des Pazifiks am Santa Monica Pier und radelte abends hungrig und erschöpft zurück zu meinen Gastgebern. Zusammen ging es zum Sunset Beach in ein schönes Restaurant mit Blick auf den Ozean. Nach dem Essen ließ mich der Jetlag wieder sofort tot ins Bett fallen.

LA - Santa Monica Beach

Nach einer schlaflosen Nacht fiel ich völlig übermüdet in ein kleines Loch und ich wusste nicht mehr, warum ich hier bin. Ich hatte extreme Sehnsucht nach meinem Mann und konnte nicht zu ihm. Ich habe mich nach einem Telefonat mit Nico wieder beruhigt. Mit neuer Motivation schnappte ich mir meine Wanderschuhe und ging zum nahe gelegenen Temescal Trail. Ich stieg 1 ½ h hinauf zu den Skull Rocks und durchquerte eine wüstenartige Berglandschaft, die Los Angeles umgab. Die Aussicht war der Hammer! Auf der einen Seite hatte man einen herrlichen Blick auf die Pazifikküste und auf der anderen Seite erhoben sich die Häuser der Stadt.

Temescal Trail

Nach meiner Rückkehr zum Haus zog ich aus und kehrte ins HI Los Angeles Hostel in Santa Monica für weitere 3 Nächte ein. Gleich nebenan befand sich die 3rd Street Promenade. Shopping! Leute, ich hab mal teuer bei Oakley eingekauft. Endlich wieder ne gute Fliegerbrille! Danke nochmal an alle, die beigesteuert haben! 😊

In dem Gemeinschaftszimmer lernte ich am nächsten Morgen Isabel aus Bayern kennen. Wir entschlossen uns gemeinsam die Stadt zu erkunden und fuhren mit der Public Transportation nach Downtown. Wir schlenderten durch die mexikanischen, chinesischen und japanischen Gassen. Und da der Blick von oben nicht fehlen dürfte, nutzten wir die kostenlose Möglichkeit auf dem Aussichtsdeck der 138 Meter hohen Los Angeles City Hall 360° von Los Angeles mit der Kamera einzufangen. 

Downtown & LAPD Hubschrabschrab

Am Abend kochten wir in der Gemeinschaftsküche vom Hostel, wie kann es auch anders sein, traditionell Spaghetti mit Tomatensauce😉und lernten vor allem in der Küche jede Menge Franzosen kennen.

Samstag Morgen. Heute power ich mich mal so richtig aus! Ich schlüpfte in meine Laufschuhe und joggte hinunter zum Santa Monica Pier und weiter zum Muscle Beach. Das amerikanische Essen musste verbrannt werden! Nach dem Warmup ein paar Klimmzüge hier und ein paar Situps da und der Schweiß lief. Was definitiv nicht fehlen dürfte, waren die Ringe 😊 Ich liebe es mich irgendwo langzuhangeln! Sogar die kleinen Kiddies hangelten sich ohne Probleme von Ring zu Ring. Klasse! Der Muscle Beach ist ein cooler Spot, um am Strand zu trainieren, den anderen zuzuschauen und ins Gespräch zu kommen.

Die Äffchen sind los! Am Muscle Beach

 
Der sportliche Tag war natürlich noch nicht vorüber. Nach einer erfrischenden Dusche ging es mit Isabel abermals zum Strand. Doch bevor wir in die Fluten sprangen, nutzte ich gleich mal die Gelegenheit und sprach die amerikanischen Kollegen an. Zum Patch-Tausch nahm uns die Santa Monica Police mit den coolen Polizeistrandbuggys mit zum Revier. So einen Polizeistrandbuggy möchte ich auch mal fahren😊 Nun ja, die Berliner Strände sind leider viel zu kurz…

Zurück und mit einem ausgeliehenen Surfbrett unter dem Arm, wagte ich mich in die Wellen. Jut, vor 3 Jahren stand ich das letzte mal drauf…wird schon schiefgehen. Nun ja, ich glaube ich war mehr unter Wasser als auf dem Surfbrett, aber es machte trotzdem Gaudi zu paddeln, sich treiben zu lassen und abzukühlen. Das allein reichte natürlich immer noch nicht, um sich entspannt am Strand hinzulegen… Ich und am Strand liegen!? Es kribbelte in den Fingern, als ich den Beachvolleyballern zuschaute… Ich möchte auch! Wir gingen also auf zwei Typen zu, die so aussahen, als hätten sie Bock auf nen Spiel. Na klar! Schnell waren noch 4 weitere Spieler organisiert und es konnte losgehen. Die Sonne brannte und die Energie war nach ein paar Spielen so gut wie aufgebraucht. Trotzdem machte es unglaublich viel Spaß! Aufhören möchte man eigentlich nicht. Es folgte eine Einladung zu einer Party, doch ich war so erschöpft und am nächsten Tag ging auch schon der Flieger Richtung Washington State los, dass ich leider absagen musste.

Santa Monica Police & cooler Polizeistrandbuggy ;-)

Der Check-out stand bevor. Isabel und ich bangten mit einer Strafe… Wieso das denn!?
Wir hatten uns zu den Nudeln eine Flasche Weißwein geholt. Nach dem vorgestrigen Abend war noch ein kleiner Rest über. Nichtsahnend stellten wir die Flasche auf den Tisch. Wutentbrannt kam ein Hostelmitarbeiter auf uns zu! „Was uns denn einfiele, Alkohol zu trinken!?“ Ach du scheiße! Wir haben beide völlig vergessen, dass in der Hausordnung der Verzehr von Alkohol im Hostel verboten ist… uuuups… Wir sollten sofort unsere Namen und Zimmernummer nennen. Oh je, ich entschuldigte mich. Doch der Typ war mega unfreundlich und ließ nicht mit sich reden. Den Abend davor hat das wohl keiner mitbekommen. Konnten wir wenigstens den Wein noch austrinken, Hehe :-D
Es wurde beim Check-out nichts mehr zu dem Vorfall gesagt. War also nur eine Drohung von dem Mitarbeiter. Boah, Glück gehabt!!!


Wieder am International Airport Los Angeles. Ich ziehe weiter in den Norden. Es geht nach Seattle…

Antworten (1)

Michael
Hi Mel, toll geschrieben und wunderschöne Bilder gibt's auch dazu. Wir freuen uns schon auf mehr! Wir wünschen Dir weiterhin eine gute Zeit, viele aufregende Abenteuer und Entdeckungen und auch ein bisschen Entspannung zwischen der ganzen Action, die Du so liebst. Ganz viele liebe Grüße aus dem fernen Wiesbaden, Rita + Micha. (Fühl' Dich in Gedanken gedrückt und geknutscht 😘)

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