Veröffentlicht: 10.04.2021
Geheimtipp gefällig? Okay, aber dann etwas für echte Feinschmecker. Die Sorte Geheimtipp, die wirklich geheim bleibt. Es geht nach Hönow.
Hönow? Für Auswärtige ist das bestimmt ein Böhmisches Dorf. Kommt sogar ungefähr hin, es ist ein Name slawischer Herkunft mit der Endung …ow, wie Rudow, Treptow, Karow. Aber auch meisten Einheimischen dürften nur eine ungefähre Vorstellung haben: „Hönow? Da fährt doch die U 5 hin.“
Die U 5 war bis vor kurzem die einzige echte Ost-U-Bahn vom Alexanderplatz bis in die nordöstlichste Ecke der Hauptstadt. Für kommende Generationen von Touristen allerdings wird sie die ultimative Hauptstadtlinie sein. Wer am Hauptbahnhof ankommt findet dann eine nagelneue Verbindung vor, die direkt zum Brandenburger Tor, zum Reichstag, zu den Linden und zur Museumsinsel fährt. Dort wird es die schönste U-Bahnstation der Stadt mit einem tiefblauen Sternenhimmel geben.
Aber solange die noch nicht offen ist, fahren wir weiter, unterwegs kommen wir noch am Tierpark vorbei. Das ist das Gegenstück zum Zoologischen Garten im Osten, eine echte Alternative, sehr schön angelegt, und sehr weitläufig. Hier gibt es keine großen Pandas, also die in Schwarz-Weiß, dafür aber kleine, vorwiegend braune Pandas. Und hier wohnen Herta, die gar nicht mehr so kleine Eisbärin und ein wunderschönes Nashorn-Kind.
Hönow kommt sehr unspektakulär ums Eck. Der U-Bahnhof liegt in Berlin, der Ort als Teil der Gemeinde Hoppegarten ("Wo laufen sie denn?") im Landkreis Märkisch Oderland (MOL) in Brandenburg. Der „Wuhle-Hönow-Weg“, mit 3,9 Kilometern führt durch die „Hönower Weiherkette“, die sich dadurch auszeichnet, dass die Weiher weitgehend ohne Wasser auskommen. So haben wir eigentlich eine Muldenkette mit einer idyllischen Mischung aus Wäldern und Wiesen, Birken hier und Brombeersträuchern dort. Rechts lärmt die Hauptverkehrsstraße Landsberger Allee/Berliner Straße, links scheint immer wieder jede Menge bezahlbarer Wohnraum in Form von Plattenbauten durch die Bäume.
Nach knapp vier Kilometern erreicht man die Wuhle. Hier könnten wir glatt noch einmal bis zu 12 Kilometer bis nach Köpenick laufen. Kann sein, dass das noch viel schöner wird als die zurückgelegte Strecke. Aber das ist eine andere Geschichte.