Veröffentlicht: 16.09.2020
6. Juli 2019
Mal wieder heißt es heute Morgen: früh aufstehen!
Leider sind unsere 3 Tage hier im Pilanesberg NP schon vorbei. Wir sind ein wenig wehmütig, denn es hat uns unheimlich gut hier gefallen.
Das nächste Safariabenteuer wartet aber auf uns.
Wir verlassen die Bakubung Bush Lodge nach dem Frühstück und fahren im Pilansberg NP die "Hauptstraße" Kgabe Drive in Richtung Pilanesberg Center, wo wir kurz vorher auf den Tshwene Drive abbiegen und durch die Berge die kleine Schotter-Sandpiste Korwe Link zum Bagatla Gate nehmen.
Am Wasserloch sehen wir die üblichen verdächtigen, die Hippos futtern Gras in der Morgensonne und ein Schabrackenschakal sucht am Wasserloche Futter.
Auch die Warzenschweine sind aktiv.
Die großen Elefantenherden scheinen noch unterwegs zu sein, von ihnen fehlt jede Spur in der Nähe des Wassers.
Kurz nachdem wir in den Korwe Link abbiegen, der sich steil bergauf schlängelt, entdecken wir unweit der Piste einen riesigen Elefanten zwischen den Bäumen.
Als der Koloss langsam auf uns zukommt, suchen wir das Weite....
Nach der letzte Elefantenerfahrung wollen wir die Dickhäuter lieber aus sicherer Entfernung beobachten.
Leider bleibt das während des nächsten Kilometer unsere einzige Sichtung.
Während der Gatte mit den Schlaglöchern und Unebenheiten der Piste beschäftigt ist, halte ich Ausschau nach Tieren. Die scheinen aber alle noch zu schlafen.
Als die Straße Richtung Gate besser wird, legt der Gatte hinter einer Kurve eine Vollbremsung hin. Wie aus dem Nichts stehe plötzlich 2 Jaguare mitten auf der Straße!
Wir sind so perplex, dass wir weder Camcorder noch Kamera rechtzeitig in der Hand haben. Ich erwische einen der Jaguare gerade noch (unscharf), als er gemütlich vor unserer Kühlerhaube die Straße überquert uns ins Gebüsch trottet! Hammer!!!!
Das gibts doch nicht!!!
Leider ist das Dickicht und Gestrüpp neben der Straße hier so hoch, dass wir die Beiden nicht mehr sehen können, nachdem sie die Straße verlassen haben.
Oh Mann, da haben wir IMMER die Kameras bereit - ausgerechnet jetzt aber nicht, da wir niemals mit einer Sichtung gerechnet hätten.
Und wieder ist klar: es kann jederzeit und überall zu einer Sichtung kommen.
Nach etwa 2h verlassen wir gegen 10:30 Uhr den Pilanesberg NP durch das Bagatla Gate / Moruleng und fahren in Richtung Limpopo in den bergigen Norden.
Die Straße fürhrt uns vorbei am Marakela Nationalpark, wo wir einen kurzen Toiletten-Zwischenstoppp einlegen. Leider haben wir kaum Zeit und der Park ist einfach zu groß, um mal eben für nur 1-2 Stunden reinzufahren (der Eintritt dafür auch zu teuer), daher setzen wir unseren Weg Richtung Kololo Game Reserve fort.
Bisher sind wir auf einer aspahltierten Straße unterwegs gewesen, aber dem Marakele NP leitet uns Googlemaps aber von der schönen befestigten Straße runter auf eine Sandpiste. Zu Beginn der Piste müssen wir eine Schranke samt Wärter passieren. Wir versuchen in Erfahrung zu bringen, ob der Weg der Richtige ist, aber der gute Mann in Uniform versteht scheinbar kein Englisch, lächelt nur und winkt uns mit "Yes Yes Yes" durch.
Hmmmmmm.......
Okay, dann los ins Abenteuer. Sand- und Schotterpiste schocken uns ja nicht, davon hatten wir in Australien letztes Jahr so einige bezwungen (u.A. den bekannten Mereenie Loop) - außerdem fahren wir einen Jeep!
Die Straße geht nach ein paar Kilometern in eine steinige Schotterpiste über und schraubt sich in engen Kurven den Rankin´s Pass hinauf. Hier kommen wir den Bergen immer näher.
Kaum aus den steinigen Kurven raus, befinden wir uns auf dem Hochplateau, wo die Straße kerzengerade durch die vertrocknete Landschaft führt.
Am Ende der Straße erreichen wir die nächsten Berge.
Beeindruckend!
Die letzten Kilometer bis zum Kololo Game Reserve sind dann wieder sehr holprig und steinig.
Das letzte Stück sausen wir über eine gut zu befahrende sandige Piste. Wir passieren einige Lodges und Camps, u.A. die Matingwe Lodge, die ich ursprünglich buchen wollte, die aber bereits ausgebucht war.
Gegen 13 Uhr erreichen wir das Kololo Game Reserve.
Im Reserve tummeln sich auf dem Weg zu den Häsuern und Rezeption schon unzählige Antilopen links und rechts neben der Straße.
An der Rezeption werden wir mit Saft und Keksen empfangen und beziehen unser Häsuchen "Oom Piet", ein altes restauriertes Farmhaus.
Sehr idyllisch gelegen, mit einer tollen Sonnenterrasse und Panoramablick auf das angrenzende Welgevonden Game Reserve, wo wir für heute Nachmittag direkt einen Game Drive buchen.
Pro Übernachtung (wir bleiben 2 Nächte) ist ein 4 stündiger Game Drive inklusive. Da es die Game Drives nur früh morgens (ab 5:30 Uhr!) und am Nachmittag gibt, machen wir heute Nachmittag einen, den anderen reservieren für morgen Nachmittag. 5:30 Uhr ist uns definitiv zu früh!
Unser Farmhäuschen mit Außenküche, 2 Schlafzimmern, 2 Bädern und Wohn-Essbereich.
Highlight ist aber auf jeden Fall die Veranda / Terrasse, wo wir direkt unseren Hunger mit mitgebrachten Sandwiches und Knabbersachen stillen.
Kaum sitzen wir draußen in der Sonne (angenehme 18-20 Grad in der Sonne), bekommen wir auch schon neugierigen Besuch von zwei Nyalas
Relaxen auf der Terrasse
Am Nachmittag starten wir zum Game Drive. Während wir im Pilanesberg NP mit recht großen Safarifahreugen unterwegs waren, sind es hier kleinere Jeeps mit max. 9 Sitzplätzen + Beifahrerplatz.
Ich belege mit den Kids die letzte Reihe, so können wir nach vorne alles überblicken und direkt hinter uns haben wir freie Sicht aus dem Fahrzeug nach draußen.
Auch hier finden wir überall dicken Fleecedecken (und die werden wir auf jeden Fall heute noch benutzen....)
Wir teilen uns das Fahrzeug mit einer Handvoll anderer Gäste. Insgesamt fahren 2 Jeeps heute Nachmittag von der Kololo Lodge in den banchbarten Welgevonden Park. Hier dürfen keine Privatfahrzeuge drurchfahren, der Park ist ausschließlich Safarifahrzeugen der umliegenden Lodges vorbehalten.
Unser Driver heißt Phineas und erklärt uns genau, was wir sehen und wohin wir fahren.
Direkt hinter dem Gate warten Impalas und Wasserböcke auf uns, dann wollen wir weiter zu den Nashörnern, die ganz in der Nähe sein sollen.
Unweit der Straße sehen wir auch schon das erste Nashorn. Es lässt sich gerade mit einem lauten Plumps in den Sand fallen und schließt kurz darauf die Augen, um zu schlafen.
Irgendwie niedlich, wie es sich dann auch noch auf die Seite dreht, alle Viere von sich streckt und grunzend vor sich hin döst.
Dieses Nashorn scheint tiefenentspannt zu sein... und das Horn des ruhenden Rhinos ist beeindruckend lang!
Ein Stück weiter grasen einige Nashörner direkt neben der Straße und sind von unserer Anwesenheit sichtlich unbeeindruckt.
Wahnsinn, so nah waren wir noch nie an Nashörnern dran
Über Funk erhält Phineas den Hinweis, dass Löwen gesichtet wurden.
Wir erreichen einen Aussichtspunkt, wo bereits 3 andere Safariwagen stehen. Gegenüber am Berg zeigt Phineas, der ein riesiges Fernglas in der Hand hält, wo die Löwen zu sehen sind. Wir sehen aber ehrlich gesagt nichts - nur Gras.
Ich muss mein 600er Teleobjektiv auf max Zoom ausfahren, um den "König der Löwen" erkennen zu können.
Er trottet dann ein paar Grasbüschel weiter zu einer Löwin und legt sich schlafen.
Wir setzen unsere Fahrt durch den Park fort und treffen noch auf eine Herde Zebras, bevor wir den Sonnenuntergang von einem Hügel aus mit Knabbereien und Getränken genießen.
Auch hier darf der Schabrackenschakal nicht fehlen
Der Sonnenuntergangshügel
Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwindet, ist es kalt.... saukalt!
Wir wickeln uns in die Fleecedecken ein und machen uns ganz klein, um dem kalten Fahrtwind zu entgehen.
Gut, dass wir unsere 2 Flugzeug-Fleecedecken zusärtlich dabei haben. Die brauchen wir - trotz dicker Fleecejacken und mehrere Kleidungsschichten darunter.
Auf dem Rückweg zur Lodge sehen wir im Schein von Phineas Lampe noch einen Löwen am Straßenrand - für Fotos ist es aber zu dunkel.
Auch hier auf der Kololo Lodge gibt es 1-2 x die Woche einen "Bush Braii", dieser findet praktischerweise heute statt, so dass wir teilnehmen können.
Zwar ist das Abendessen nicht wirklich draußen im Busch, aber abseits des Restaurantgebäudes ist ein netter Außenbereich angelegt, wo Tische und Stühle um ein Lagerfeuer stehen.
Dazu gibt es ein großzügiges Buffet, wo auch Vegetarier wie ich locker satt werden.
Das ganze Ambiente ist wirklich schön...
In unsere Fliegerfleecedecken gehüllt, essen wir zu Abend bis die Finger vor Kälte zittern.
Es ist hier oben in den Bergen deutlich kälter als im Pilanesberg NP.
Nach dem Essen fallen wir (frierend) in die Betten. Wir nehmen alles an Zusatzdecken aus den Schränken, was für finden. Außerdem bleiben die Fleecejacken an, zusätzlich verteile ich an alle dicke Wollsocken. (Ist eben der etwas andere Sommerurlaub....)
Das Farmhaus verfügt nur über einen kleinen Heizlüfter, der natürlich bei weitem nicht das ganze Cottage aufwärmen kann.
Mit den vielen Decken und Klamottenschichten geht es aber.
Wir sind ziemlich platt und schlafen schnell ein.
Das war auf jeden Fall wieder ein sehr ereignisreicher Tag!