Veröffentlicht: 08.12.2017
Heute war wieder Reisetag - die Fahrt zum Campingplatz in Hihi stand uns bevor. Da die Supermärkte im hohen Norden nur noch über eine geringe Auswahl an Lebensmittel verfügen und diese verständlicherweise für einen sehr hohen Preis verkaufen, füllten wir unseren Vorrat an haltbaren Lebensmitteln auf.
Nach dem Einkauf und 30 Minuten Fahrzeit erreichten wir unseren ersten Stopp - die "Rainbow-Falls". Sie befinden sich etwas außerhalb von Kerikeri und bieten ein schönes Naturschauspiel. An sonnigen Tagen bildet sich, wie der Name erahnen lässt, ein Regenbogen vor dem 27 Meter hohen Wasserfall. Aufgrund des bewölkten Himmels konnten wir den Regenbogen nicht sehen. Trotzdem zählt dieser Wasserfall zu den Schönsten, die wir bislang gesehen haben. Wiedermal nutzen wir die Ruhe um ein paar Bilder zu schießen.
Nun ging es weiter in Richtung Kerikeri. Unser nächstes Ausflugsziel war der "Stone Store". Es ist das älteste Steingebäude Neuseelands und wurde 1836 erbaut. Das Haus befindet sich in einem nahezu perfekten Zustand und wird mittlerweile als Souvenirshop genutzt.
Nicht weit von hier befindet sich ein kleiner Vogelpark. "The Parrot Place" kümmert sich um viele Papageien und andere Vogelarten. Noch schnell ein Schälchen Nüsse gekauft, ging es auch schon zu den Vogelvolieren. Gleich zu Beginn setzte uns die Besitzerin jeweils einen Vogel auf den Arm. Mehrere Minuten spazierten sie auf uns herum und spielten mit unseren Reisverschlüssen. Nachdem wir die Vögel abgesetzt hatten, erkundeten wir den restlichen Park. Der Rundgang führte uns durch eine begehbare Freiluftvoliere. Es dauerte nicht lange bis jeder von uns drei Vögel auf Arm, Schulter und Kopf sitzen hatte. Dabei hatten es nicht alle Vögel nur auf unsere Nussschalen abgesehen - einer von ihnen war besonders hartnäckig und pickte in Uhr, Kappe und Rucksack. Nach viel Gelächter und erzeugter Gänsehaut, wenn die kleinen Papageien auf der Schulter und im Nackenbereich umherliefen, entschieden wir uns dazu, die Voliere zu verlassen und den Rundgang fortzuführen. Letztendlich hat uns der Besuch im Parrot Place sehr viel Spaß gemacht und wir lachen noch heute über die Erlebnisse.
Da kein Tag ohne Wanderung vergehen kann, hatten wir uns auch für heute einen anspruchsvollen Track rausgesucht. So führte unsere Fahrt nach Whangaroa zum "Saint Pauls Rock". Der Weg zum Startpunkt gestaltet sich schwieriger als gedacht, da es bis ans Ende einer Schotterpiste ging. Am Parkplatz angekommen, zogen wir unsere Wanderschuhe an und füllten die Trinkflasche auf. Bereits von hier aus konnten wir das Ziel sehen - ein riesiger Fels ragte deutlich hervor. Hoch motiviert wanderten wir die ersten Meter in Richtung Bergspitze. Diesmal bestand der Pfad nicht aus festangelegten Treppenstufen, sondern lediglich aus plattgetretenem Gras. Das Ziel ständig vor Augen kämpften wir uns Schritt für Schritt weiter den steilen Weg hinauf. Für die letzten Meter wurde extra eine Eisenkette in die Felsen verankert, die den Auf- und Abstieg ermöglichen soll. Nachdem wir auch diese Passage erfolgreich bewältigt hatten, waren wir endlich auf dem St. Pauls Rock. Die Aussicht, die sich on top bot, ist einmalig. Die vielen verschiedenen Farbtöne - der blaue Himmel, das kräftige Grün der Wälder, das türkisfarbene Meer - all das machte diesen Ausblick zu etwas ganz Besonderem. Die vielen Buchten und die darin liegenden Boote unterstrichen diese tolle Sicht. Wir waren uns schnell einig, dass dies die bisher schönste Aussicht war, die wir in Neuseeland zu sehen bekamen.
Nur wenige Touristen oder Backpacker verlaufen sich in diese Gegend. Daher waren wir mit einem weiteren israelischen Backpacker die Einzigen vor Ort.
Dieser Track und die dazugehörige Aussicht wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.