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28/04/2018 - Seebären und Paua Shells

Veröffentlicht: 29.05.2018

Nach dem Frühstück fuhren wir zur nahgelegenen Küste. Schon vor drei Monaten besuchten wir die ansässigen Seebären. Nach einem Erdbeben im Jahr 2016 hob sich eine weitläufige Gesteinsschicht empor und bietet seither den neuseeländischen Seebären genug Platz. Während unseres letzten Aufenthalts statteten wir den Tieren sowohl vom Strand als auch vom Wasser einen Besuch ab. Wir freuten uns schon darauf, die in „Kaikoura“ beheimaten Seebären in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Direkt nach unserer Ankunft wurden wir von einem Weibchen begrüßt, welches sich am liebsten auf den Gehweg legte. Dies verleitet die heraneilenden Touristen, nah an das Tier heran zu gehen. Uns hingegen zog es (kopfschüttelnd) auf die Landzunge hinaus. Das Gebiet bietet viele nicht-einsehbare Ecken und Nischen, weshalb man sehr gut darauf achten musste, wohin man tritt, um keiner Robbe zu Nahe zu kommen. 
Nach erfolgreicher Beobachtung liefen wir noch etwas weiter an der Küste entlang. Dabei stießen wir auf mehrere, verhungerte Robbenbabys. Definitiv kein schöner Anblick. 
Umso weiter wir voran kamen, umso intensiver wurde der typische Seebärengeruch. Plötzlich lagen sie überall verstreut - manche auf dem Wanderweg, andere auf den Steinen und ein paar wenige schwammen im Meer. Wir nahmen hier und da Platz, um dem tierischen Treiben zu zuschauen. Scheinbar stresst es die Tiere kaum, wenn sich Menschen in ihrer Nähe aufhalten. Lediglich ein müdes Nachgucken bewegt die pelzigen Meeresbewohner. (Doch das kann sich schlagartig ändern, wenn der Mensch zu nah an den Seebär herantritt!) 
Nach einem wunderschönen und entspannten Tag schmissen wir zum Abend den Grill an. Diverses Grillgemüse und Brot landete auf dem heißen Rost. Dazu gab es Feta und Salat. Yummyy! ;)

Am nächsten Morgen zog es uns noch einmal zur Kolonie, um sie ein letztes Mal zu besuchen. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von den Seebären, mit der Gewissheit die Tiere vermutlich nicht noch einmal in solch einer freien Umgebung sehen zu können.
Die positiv gesammelten Erfahrungen am „Paia Point“ motivierten uns, einen weiteren puristischen Campingplatz aufzusuchen. Dieses Mal steuerten wir den nördlich von Kaikoura gelegenen „Marfells Beach“ an. Neuseelands Umweltbehörde, das DOC (Department of Conservation), stellt den Campern viele dieser Schlafplätze zur Verfügung. Für $8/4,70€ bietet der Campingplatz zwei Spültoiletten, eine Kaltwasserdusche und ein Spülbecken. Trinkwasser ist keines vorhanden, dafür Stellplätze in erster Reihe mit freier Sicht aufs Meer. Das Auto rückwärts eingepackt, war das Panorama aus der Heckscheibe perfekt.

Der brennende Himmel am nächsten Morgen lockte uns aus dem Auto. Mit der Kamera rannten wir zum Strand, um den umwerfenden Sonnenaufgang festzuhalten.
Das heutige Zubereiten unseres Frühstücks gestaltete sich als etwas schwierig. Es war ein Kampf zwischen Wind und Gasflamme. Letztere hatte Probleme sich aufrechtzuhalten, doch schlussendlich gewann sie das Gezanke. Nach einer großen Schüssel voll Porridge machten wir uns auf zu einer Wanderung. Folgt man dem Küstenabschnitt eine ganze Weile, gelangt man zum „Cape Campbell Lighthouse“. Jedoch ist die Wanderung nur bei Ebbe möglich, da die Strecke komplett am Strand verläuft. Nach kurzer Rücksprache mit dem verantwortlichen Ranger verblieb uns noch genügend Zeit, den Leuchtturm zu erreichen. Also brachen wir kurz danach auf. Auf dem Weg sammelten wir kleinere Muscheln auf. Besonders viele Turmschnecken waren am Strand zu finden - sie ähneln einer Eistüte.

Irgendwie haben wir das Gefühl, dass jeder Strand in Neuseeland seine eigene Muschelform besitzt. Wir wissen nicht, ob das der Wahrheit entspricht oder nur ein Gefühl ist, doch die „Eistüten-Muschel“ fanden wir in so reicher Anzahl bislang an keinem.

Eine Dreiviertelstunde später am schier endlosen Strand entlang, tauchte der Leuchtturm in weiter Entfernung auf. Als wir gerade dabei waren, über einen etwas zerklüfteten Strandabschnitt zu gehen, entdeckte Tobi eine „Paua Shell“. In den „Catlins“ fanden wir unsere ersten, leuchtenden Muschelhälften und waren begeistert. Der Jagdtrieb war geweckt. Wir kletterten über die Steine, um noch weitere Exemplare zu finden. Eine von ihnen klemmte unter einem Felsen fest. Mit Stock und Stein versuchten wir sie zu lösen. Erfolglos, denn die Muschel saugte sich spürbar an den Stein heran!? Es stellte sich heraus, dass die Paua Shell nicht wie gedacht aus zwei Hälften besteht, sondern eine schwarze Meeresschnecke darin lebt. Völlig perplex über diese Feststellung, entdeckten wir sogar noch weitere, lebende Paua Shells, die sich vehement vom Abtrennen wehrten. Selbstverständlich ließen wir die Lebewesen am Stein unversehrt kleben.

Nach späterer Recherche erfuhren wir, dass diese um Kaikoura herum sehr bedroht sind und weder gefangen noch verzerrt werden dürfen!

Mittlerweile gerat der Leuchtturm gänzlich in Vergessenheit. Nachdem wir ein paar unbewohnte Muschelhälften fanden, überredete uns der zunehmende, kalte Wind, den Rückweg anzutreten. Nach einer Stunde Laufzeit erreichten wir das Auto und ließen den schönen Marfells Beach hinter uns. Über den State Highway fuhren wir bis nach „Blenheim“ hinauf. Vor Ort checkten wir auf dem Campingplatz ein und genossen die warme, fünfminütige Dusche für $1. Frisch geduscht, besuchten wir den Star der Anlage: Eddy - The Eel. :) Mit seinen Freunden bevölkert der große Aal einen Teil des Flusses und freut sich über jeden Besuch. Da wir aber kein Futter für ihn dabeihatten, schwand seine Aufmerksamkeit relativ schnell.
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