Veröffentlicht: 12.04.2018
Auf Wiedersehen Wanaka - am Tag der Abreise stand bereits fest, wir werden wiederkommen. Also wird dieser Abschied, kein ewiger bleiben.
Für den Abreisetag hoben wir uns ein letztes Ausflugsziel in Wanaka auf. Wir ergatterten vergünstigte Tickets für die „Puzzling World“. In dieser Welt dreht sich alles um Illusionen, Rätsel und gedankliche Geschicklichkeit. Gleich zu Beginn tritt man in einen Vorraum, in dem jede Menge Knobelaufgaben auf diversen Tischen verteilt liegen. Doch wir holten zunächst unseren Eintrittstempel für den kostenpflichtigen Teil ab und starteten das Erkunden. Nachdem uns zu Beginn der Kopf durch 3D Hologramme verdreht wurde, wurde es richtig schräg. Denn der nächste Teil des Museums führte durch das „Tilted House“. Der gekippte Raum bot unterschiedliche Stationen, an denen das Verständnis für wahre Horizontale verloren ging. Zudem hatte der Gleichgewichtssinn mächtig zu arbeiten. Das Gefühlte und Gesehene machte uns wahrhaftig verrückt. So kullerte der Golfball nicht den Tisch hinab, obwohl er doch schief hing?!
Als der Boden unter unseren Füßen wieder gerade war, besuchten wir die „Hall of following faces“. 168 berühmte Gesichter schauten uns an. Sie verfolgten einem auf Schritt und Tritt. Egal wohin man ging, die Blicke klebten an uns. Gruselig.
Das Highlight der Puzzling World hoben wir uns für den Schluss auf. Denn hier findet man das weltweit erste „3D Maze“! Ein Labyrinth, dass neben den gewöhnlichen Gängen auch einige Brücken bietet, die man für sein Ziel überqueren muss. Das macht nicht nur wesentlich mehr Spaß, sondern auch irre. ;)
Nach ein paar letzten Knobelaufgaben im Vorraum starteten wir den Motor und fuhren ins Landesinnere. Der Highway führte uns an hohen Gebirgen und grünen Tälern vorbei. Nach ungefähr 90 Minuten war das erste Übernachtungsziel erreicht. „Twizel“ ist ein kleines Dorf, welches sich super als Ausgangspunkt für verschiedene Ausflüge in die Region eignet. So liegt es beispielsweise nicht weit entfernt von Neuseelands höchstem Berg - dem „Mount Cook“.
Am Tag der Ankunft hatten wir wunderschönes Wetter. Daher zog es uns noch einmal raus aus dem Örtchen in Richtung Mt Cook. Zuerst erreichten wir „Lake Pukaki“. Der See hat eine Wahnsinns, fast unwirkliche Farbe - ein wunderschönes, kräftiges Türkis. Wir fuhren weiter den State Highway 80 entlang. Dieser zählt für uns definitiv zu den schönsten Straßen Neuseelands. Immer wieder hatten wir atemberaubende Ausblicke auf den majestätischen Berg.
Am „Peters Lookout“ konnten wir die Szenerie in aller Ruhe genießen. Keine einzige Wolke am Himmel und die freie Sicht auf den Berg, den See und das Drumherum war einfach phänomenal. Kaum ein Wort kann unser Gefühl beschreiben, dass wir vor Ort verspürten. - Wir waren glücklich.
Als die Abenddämmerung einsetzte, fuhren wir die selbe Strecke zurück nach Twizel.
Schon am nächsten Morgen verließen wir das Dörfchen Twizel, um weiter in Richtung Norden zu fahren. Diesmal legten wir zu Beginn der Fahrt einen Halt beim Informationszentrum am Ufer des Lake Pukaki ein. Man erhält neben diversen Flyern und Souvenirs, frischen Lachs aus der höchstgelegenen Lachsfarm von ganz Neuseeland. Die Fische werden im Flusswasser gehalten und für reichlich Geld verkauft. Wir gönnten uns 100g Sashimi für $10. Mit der Leckerei bewaffnet, ging es erneut über den State Highway 80 in Richtung Mount Cook. Unser nächster Campingplatz lag auf halbem Wege. Also steuerten wir diesen zunächst an, um einzuchecken. Nach der Ankunft genossen wir den Lachs - oder vielmehr Tobi, denn mein Geschmack traf der gute Fisch (leider) nicht.
Blöderweise verschlechterte sich das Wetter zunehmend und der höchste Berg Neuseelands mit 3.724m verschwand hinter tiefhängenden Wolken. Deshalb nutzten wir die Zeit, um unsere Elektronik für die nächsten Tage aufzuladen. Doch gegen 17:00 Uhr waren alle Wolken verschwunden. Daher brachen wir noch zu einer kleinen Wanderung auf. Der State Highway 80 führt bis zum „Mount Cook Village“. Von hier aus starten diverse Wanderrouten. Wir entschieden uns an dem Abend für die wohl populärste und einfachste Strecke. Der „Hooker Valley Track“ ist gut ausgebaut, verläuft relativ flach und leitet einen zu einem Gletschersee, hinter dem sich der „Aoraki“ (wie die Maori ihn nennen) aufbaut. Wir gingen an diesem Abend die erste Hälfte des Weges und sahen dabei zu, wie die letzten Sonnenstrahlen auf die Bergspitze trafen. Als die Sonne nicht mehr zu sehen war, traten wir den Heimweg an und kehrten bei völliger Dunkelheit auf dem Campingplatz ein.