Veröffentlicht: 19.12.2017
Die zweite Nacht auf dem Campingplatz am Muriwai Beach war wesentlich erholsamer als die Erste, doch die Stechmücken fanden erneut Wege in unser Auto. Da es aber diesmal weniger als 25 Stück waren, konnten wir viel besser schlafen. Nach einem großzügigen Frühstück gingen wir heute unsere verschobene Tagestour an. Wir begannen mit der Autofahrt zum Karekare Beach. Bevor wir den Strand besuchten, ging es zuerst zu den gleichnamigen "Falls". Der Wasserfall liegt etwas versteckt. Vom Parkplatz muss man eine Brücke überqueren und einen kleinen Hügel erklimmen, um zu ihm zu gelangen. Der Karekare Fall ist nicht besonders breit, dafür liegt er mitten in der Natur und fällt einige Meter in die Tiefe. Das Auffangbecken läd zum Baden ein, weswegen viele Besucher mit ihren Badesachen hierherkommen. Nachdem wir ein paar Bilder geschossen hatten, ging es für uns zum Strand. Um zu ihm zugelangen, gibt es zwei offizielle Wege. Der schnellste Weg führt durch einen kniehohen Bach, welcher ins Meer mündet. Der andere liegt etwas abseits des Parkplatzes und verschiedene Wanderungen gehen von ihm aus. Zwar entdeckten wir eine Wanderroute zur nahegelegenen Bergspitze, doch 1,5 Stunden in Flipflops waren uns dann doch deutlich zu lang. Daher folgten wir der Beschilderung zum Strand. Der Weg begann in grasbewachsenen Dünen. Mit der Zeit wurde er immer sandiger. Genau wie der Muriwai Beach ist der Karekare Beach überwiegend mit schwarzem Sand gesegnet. Die Sonne knallte auf unsere Köpfe und was mit schwarzem Sand passiert, brauchen wir euch sicherlich nicht zu erklären. Als immer mehr von dem heißen Sand unter unsere Fußsohlen rutschte, mussten wir immer mehr Pausen einlegen. Doch unsere Rettung, der feuchte Sand und die ankommenden Wellen, war schon bald in Sichtweite. Doch Sichtweite bedeutet nicht gleich am Ziel angekommen. Geschätze 500 Meter lagen zwischen uns und dem Meer. Die Hitze unter unseren Füßen war kaum noch auszuhalten - und so rannten wir die letzten Meter um endlich die ersehnte Abkühlung zu erreichen. Am Wasser - Tobi meinte sogar ein Zischen gehört zu haben ;) - waren wir überglücklich, dass kühle Meer zwischen unseren Zehen gespürt zu haben. Einfach herrlich.
Bis auf eine Handvoll Surfer entdeckten wir keine weiteren Schwimmer im Meer. Das ist auch gut so, denn der Karekare Beach zählt zu den gefährlichsten Stränden Neuseelands. Es gibt eine unvorhersehbare, starke Unterströmung, die das Schwimmen nur unter Aufsicht von Rettungsschwimmern erlaubt. Die Wellen rauschten auch an diesem Tag auf den Strand zu und so hatten auch wir ab und an Probleme uns auf beiden Füßen zu halten.
Neben all den Gefahren muss man aber auch erwähnen, dass der Strand wunderschön ist. Diese großen Klippen an den Seiten und die Felsformationen mitten im Meer sahen sehr beeindruckend aus. Wir genossen einen ausgiebigen Strandspaziergang an diesem fast endlosen Sandstrand. Um zum Parkplatz zurückzukommen, entschieden wir uns diesmal für den kürzeren Weg, welcher am Bach entlang führt. Es war kein Vergleich zum Hinweg - so kamen wir ganz entspannt und wohltemperiert am Auto an. ;)
Als nächstes Tagesziel hatten wir uns den Piha Beach rausgesucht. Der Strand liegt nördlich von Karekare und ist binnen 30 Minuten Fahrzeit zu erreichen. In Piha mussten wir direkt feststellen, dass der Strand deutlich touristischer ist - wir konnten einen der letzten Parkplätze ergattern.
Es ist sehr schwierig zu entscheiden, welcher Strand denn nun der Schönere ist, da sie von Grund auf verschieden sind. Karekare ist ein sehr unberührter, wilder und schwarzsandiger Stand. Piha hingegen hat einen sehr feinen, dunklen Sandstrand und hat einen großen, nicht zu übersehenden Felsen in der Strandmitte. Dieser schöne grünbewachsene Felsen wird auch "Lions Rock" genannt. Auf dem ersten Blick konnten wir keine löwenähnliche Struktur erkennen. Der Zugang auf diesen Felsen ist heute immer noch machbar. Allerdings ist durch einen Steinrutsch in den letzten Jahren der Zugang auf die Spitze gesperrt. Wir liefen soweit wie möglich und genossen den Blick auf die beiden Strandhälften.
Zum Abschluss ging es noch auf einen Lookout ("Tasman Lookout"), welcher sich am südlichen Ende des Strandes befindet. Von hier aus hat man eine tolle Sicht auf den Lions Rock und ja, wir müssen zugeben - von hier aus hat der Felsen Ähnlichkeit mit einem liegenden Löwen.
Anschließend fuhren wir wieder zurück nach Muriwai. Nach dem Abendessen überlegten wir uns eine Taktik, um so wenige Stechmücken wie möglich mit in unser Auto zu nehmen. Der Plan sah folgendermaßen aus: Fenster geschlossen halten und so schnell wie möglich einsteigen und Türen schließen. Es glich einem Reifenwechsel wie bei der Formel1.