hightown-kiwis
hightown-kiwis
vakantio.de/hightown-kiwis

06/01/2018 - Ankunft auf der Südinsel Neuseelands

Veröffentlicht: 23.01.2018

Die Überfahrt auf die Südinsel stand an. Wir nutzten den Vortag um unsere Lebensmittelvorräte aufzustocken und unser Auto wieder einzuräumen. Die Ausläufer des Tropensturms haben mittlerweile erhebliche Schäden auf der Nordinsel verursacht. Im Blogbeitrag „Fahrradtour durch Neuseeland“ berichteten wir noch vom State Highway 25 zwischen Thames und Coromandel Town - dieser existiert seit dem Sturm nicht mehr. Die Straße wurde durch die hohen Flutwellen so unterspült und zerstört, dass es eine Zeitlang dauern wird, bis dieser schöne Streckenabschnitt wiederhergestellt sein wird. Auch in Auckland wurden gleich mehrere Straßen überspült. Wir haben im südlichen Teil der Nordinsel, in Wellington, kaum etwas davon mitbekommen. Doch am Vorabend der Überfahrt wurde es deutlich stürmischer und Dauerregen setzte ein.

Der Tag der Abreise war gekommen - der Wecker stand auf 04:15 Uhr in der Früh. Geplanter Check-In war um 05:45 Uhr. Als wir unser Frühstück für unterwegs fertig hatten, unser Auto eingeräumt war, kam die befürchtete Nachricht: Unsere Fähre wurde aufgrund der schlechten Witterung gecancelt und die Abfahrt auf 08:30 Uhr verschoben. Wir nahmen es gelassen, was hätten wir auch anderes tun können? So zogen wir die Regenjacken wieder aus und machten es uns erneut auf dem Bett gemütlich. Gegen 07:00 Uhr wurde es dann Ernst, wir fuhren zum Fährenterminal. Dadurch das die Passagiere von gleich zwei Fähren zusammen geschmissen wurden, herrschte ein munteres Chaos am Schalter. Nach ca. 45 Minuten Wartezeit war unser Auto dann sicher auf dem Außendeck geparkt. Nachdem wir vergeblich einen Sitzplatz auf den normalen Besucherdecks suchten, entdeckten wir zum Glück noch zwei Plätze in einer Art Wintergarten am hinteren Teil des Schiffes. Die Fähre war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Überall saßen die Menschen mit ihren Rucksäcken auf dem Boden, da es einfach nicht genügend Sitzgelegenheiten für alle gab.
Noch bevor wir auf die Fähre gefahren sind, scherzte die Dame am Auto Check-In, dass wir uns auf eine lustige Fahrt gefasst machen können. Wir sind beide nicht sonderlich empfindlich, doch so richtigen Seegang hatten wir noch nicht miterlebt. Die Ausfahrt aus Wellington verlief noch sehr entspannt. Doch ein paar Autos war der Wellengang schon jetzt zu viel, weshalb es ein lautes Hupkonzert gab. Als die Interislander-Fähre dann so langsam das offene Meer erreichte, bekamen wir ein Gefühl dafür, wie die Überfahrt ablaufen wird. Bei jeder Welle streckte das Schiff sein Heck nach oben, weswegen nicht nur die Stühle regelmäßig hin und her rutschten. Wir erreichten allmählich den kritischsten Teil der Überfahrt - die „Cook Strait“. Sie zählt zu den stürmischsten Meeresstraßen der Welt. Wir verstanden nicht viel von der Ansprache des Kapitäns, doch die letzten Worte von ihm waren: „It’s Showtime!“.
Dieser neuseeländische Humor - wir fanden es lustig, die Leute um uns herum eher weniger. Die komplette Überfahrt zwischen den Inseln dauert im Normalfall drei Stunden, wobei es je nach Wetterlage sehr stark variieren kann. Tobi fand ein Youtube-Video, in dem die Überfahrt aufgrund des Wetters ganze acht Stunden dauerte … Die Wellen wurden immer höher, sodass die Autos auf dem Außendeck immer wieder nass wurden. Wir hatten von unseren Sitzplätzen perfekte Sicht darauf und konnten sogar unseren Sam sehen. Er war ganz tapfer! :)
Das Bordpersonal war sichtlich überfordert, die Leute mit Kotztüten und Eiswürfeln zu versorgen. Eiswürfel dienen zum herunterkühlen des Kreislaufes, wie wir am Rande erfahren haben. Nach ca. zwei Stunden Fahrt war das ersehnte Ziel zu sehen - die Südinsel Neuseelands. Riesengroße grüne Berge begrüßten uns und das Wetter besserte sich schlagartig. Als wir dann die Einfahrt in den Fjord nahmen, war das Meer wie ausgewechselt. Keinerlei Wellen waren in dem geschützten Gewässer mehr zu sehen. Mit der Entspannung des Wassers und dem blauen Himmel kehrte auch auf dem Schiff etwas Ruhe ein. Nahezu alle genossen die Einfahrt und bestaunten diese wunderschöne Landschaft. Nach genau drei Stunden war es dann geschafft. Herzlich Willkommen auf der Südinsel, herzlich Willkommen in Picton!
Der Tag der Ankunft verlief dann relativ entspannt. Wir besuchten noch einen Lookout in der Nähe vom Hafen und legten uns nach der ganzen Aufregung für ein kleines Mittagsschläfchen ins Auto - gegen 18:00 Uhr wurden wir wieder wach. Doch es passierte nicht mehr viel, wir kochten uns ein Abendessen und planten unsere weitere Route.

Am nächsten Morgen führte uns der Weg auf einen Farmers Market in die Nachbarstadt von Picton. Hier gab es für uns ein lecker belegtes Sandwich zum Frühstück und allerlei Obst. Die Obstbauern verkaufen hier ihr Obst für Spottpreise - und wenn alles verkauft ist, gehen sie heim. Vollgepackt mit allerlei Leckereien vom Markt ging es dann für uns in eine etwas abgelegene Region. Wie bereits erwähnt, besteht der nördliche Teil der Südinsel zum größten Teilen aus Fjorden. Überall schlängelt sich das Meer zwischen großen Bergen hindurch. Wir machten an dem Tag gleich mehrere Wanderungen zu verschiedenen Aussichtpunkten. Einer davon war besonders schön. Wir schleppten uns ca. 45 Minuten den Berg hinauf - zum „Onahau Lookout“. Von hier bot sich eine schöne Übersicht auf die verschiedenen Fjorde und wir konnten sogar die Fähre bei der Ausfahrt beobachten. Die Farben vom Wasser und den Bergen sahen einfach klasse aus. Der Weg führte uns anschließend über einsame Straßen und tolle Szenerien wieder zurück zum Campingplatz. Schon jetzt sind wir von der Natur der Südinsel begeistert!

Antworten (1)

Wolfgang
Ja so eine Seefahrt die ist lustig.....

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland
#interislander#südinsel#neuseeland