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04/01/2018 - Te Papa Tongarewa

Veröffentlicht: 20.01.2018

Der zweite Tag des Jahres begann mit einer bösen Überraschung. Das Pumpernickel Brot hat es nicht geschafft. Es begrüßte uns ein bunter Flaum. Eine Alternative musste her. Nur zehn Minuten zu Fuß befand sich eine kleine Bäckerei. Tobi absolvierte somit seinen heutigen Morgensport, denn es ging zuerst steil bergab und auf dem Rückweg steil bergauf. Als er nach Hause kam, hatte er zwei große Tüten in der Hand. Es waren die bisher besten Brötchen, die wir hier gegessen haben - sie waren kross und fluffig zugleich. Selbst das Croissant verdiente seinen Namen. Nach diesem leckeren Frühstück war es an der Zeit aus der Airbnb Unterkunft auszuziehen. Da wir bis zum nächsten Check-In etwas Zeit überbrücken mussten, entschieden wir uns für eine kleine Wanderung in der Nähe. Der Aufstieg auf den „Mount Kaukau“ hatte es zwar in sich, doch die Aussicht auf Wellington belohnte diese Hitzeschlacht. Da sich der Berg etwas außerhalb befindet, hat man die komplette Stadt im Blick. 
Gegen 13:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zur neuen Unterkunft und checkten selbstständig ein. Über ein Zahlenschloss gelangten wir an den Schlüssel für unsere kleine, eigene Hütte. Wir freuten uns sehr auf ein eigenes Bad und einen eigenen Kühlschrank! :) Des weiteren wollten wir diese Chance nutzen, unser Auto komplett auszuräumen und sauber zu machen. So begannen wir direkt nach Ankunft mit dem ausräumen und nach einer halben Stunde war das Auto bis auf das Bettgestell leer. Wahnsinn, was so alles in den Wagen passt! Die Hütte war dementsprechend zugestellt und wir befürchteten, dass unsere Gastgeberin einen Schock bekommt, wenn sie so ihre Airbnb Unterkunft sieht … Wir machten uns auf den Weg zu einer Tankstelle mit einer Staubsaug-Anlage und begannen damit das Auto auszusaugen. Wir hatten dieses Bedürfnis schon so lange - endlich hatten wir eine passende Gelegenheit gefunden. Nach dem Aussaugen gönnten wir Sam die wohl verdiente Außenreinigung. Er sah aus wie neugeboren! 
Anschließend ging es noch für die nächsten Tage einkaufen. Da wir keine Angst um Platzmangel im Kühlschrank haben mussten, fanden diesmal sogar Fruchtsäfte, eine Wassermelone und ein großer Joghurtbecher den Weg in unseren Einkaufswagen. Voll gepackt ging es zurück in unsere „Messie-Wohnung“.

Den Tag darauf nutzen wir, um unsere Wäsche zu waschen. Neben Klamotten mussten diesmal auch wieder Bettwäsche und Handtücher daran glauben.
Wir hörten am Abend in den Nachrichten, dass sich Ausläufe eines Tropensturms auf den Weg nach Neuseeland machten. Besonders die Regionen der Nordinsel, die wir bereits bereist hatten, sollten heftig davon getroffen werden. Für uns hatte dies bislang keine größeren Auswirkungen.

Nun aber zum eigentlichen Blog-Thema:
04. Januar 2018
Der Sturm rückte immer näher und der Tag begrüßte uns mit heftigen Winden und gelegentlichen Schauern. Wir ließen heute unser Auto stehen und fuhren mit dem Bus in die City. Es war ein gutes Gefühl, seine Wertsachen mal nicht mitten in der Stadt parken zu müssen. Bevor es zu unserem heutigen Tagesziel ging, stand erneut ein Besuch beim Optiker an. Auch das zweite Nasenpad verabschiedete sich an Tobi's Brille und musste ersetzt werden. Wieder mal erfolgte die Reparatur ohne jeglicher Gebühr.

Wir besuchten heute das Nationalmuseum Neuseelands – das „Te Papa Tongarewa“. Dies bedeutet übersetzt: „Ort der Schätze“. Es liegt zentral an der Hafenpromenade von Wellington. Der Besuch dieses sechsstöckigen Museums ist kostenlos und daher herrscht immer reger Betrieb. Kurzgefasst: Das Museum erzählt über die Geschichte des Landes, die Flora und Fauna, die Menschen, die dieses Land erreichten und speziell über die Geschichte der Maori. Darüber hinaus gibt es immer wechselnde, kostenpflichtige Zusatzausstellungen. 
Da das Museum sehr umfangreich ist und es den Rahmen sprengen würde, auf alles genau einzugehen, berichten wir über unsere Highlights des Besuches. 

Wir starteten im zweiten Stockwerk. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Tierwelt Neuseelands. Neben etlichen Schaufenstern, die die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zeigen, gab es einen ganz besonderen Höhepunkt - ein vollständiges Exemplar von einem „Koloss-Kalmar“. Dieser wurde 2007 durch Zufall von neuseeländischen Fischern in der Antarktis gefangen. Die Koloss-Kalmar Dame ist 4,2 Meter lang und 495 Kilogramm leicht. Allein ihre Augen haben einen Durchmesser von 27cm. Sie liegt konserviert in einem Chemikalienbad. Es ist das weltweit einzige vollständig erhaltene Exemplar eines Koloss-Kalmars. Die Dimensionen von dem Tier sind spektakulär. Die Reise führte uns weiter vorbei an einem Blauwalherz. Keine Sorge, dieses war kein echtes, sondern nur eine originalgetreue Nachbildung, welches man als Kind durchklettern kann.
Anschließend ging es raus zu einem „Nativ Bush Walk“ - über eine Hängebrücke, durch eine künstliche Höhle mit künstlichen Glowworms und einem Wasserfall.
Zurück im Gebäudekomplex ging es durch den „Erdmantel“. Dieser Bereich beschäftigt sich mit der Entstehung der Erde. Darüber hinaus wird auf verschiedene Umweltkatastrophen eingegangen. Besonders eindrucksvoll war der Bereich, der sich mit Erdbeben beschäftigt. Neben interaktiven Bildschirmen, die auf spielerische Weise zeigen, wie man sich vor einem Erdbeben schützt, hat man die Möglichkeit einen Simulator zu besuchen. Dieser simuliert ein Erdbeben innerhalb eines Hauses nach. Allein die Vorstellung so etwas am eigenen Leibe erleben zu müssen, ist schrecklich!
Das dritte Stockwerk behandelt das Thema „Blut Erde Feuer“. Hier geht es um die Entwicklung der Natur und welche Auswirkungen der Mensch auf sie hat. Neben ausgestorbenen Tierarten sahen wir eine ausdrucksstarke Bilderfolge, die zeigt, wie die Wälder Neuseelands mit der Zeit zurückgingen.
Im nächsten Stock geht es um die Kultur der Maori. In dem Museum sind sehr wichtige Kunstschätze untergebracht, welche allerdings nicht fotografiert werden dürfen. Es gibt zudem zwei traditionelle Versammlungshäuser und verschiedene Maori erzählen Geschichten aus ihrem Leben.
Nach dem Besuch auf der Besucherterrasse im sechsten Stockwerk waren fünf Stunden vergangen. Eine letzte Ausstellung im zweiten Stockwerk hatten wir uns für den Schluss aufgehoben. Dieser Bereich wurde mit Hilfe der „Weta Studios“ erstellt. Er beschäftigt sich mit Neuseelands Beteiligung am 1. Weltkrieg - speziell geht es um die Schlacht von „Gallipoli“. Acht überdimensionale Nachbildungen verschiedener Kriegsszenen lassen die Besucher in die Situationen eintauchen. Die Kunstwerke sind so detailliert und haargenau, dass man das Gefühl hatte, die Figuren könnten jeden Moment zum Leben erwecken. Wir waren von der Ausstellung und den Geschichten sehr betroffen und es hallte noch eine ganze Weile im Kopf nach.
Abschließend können wir den Besuch im Te Papa nur ausdrücklich empfehlen! Selbst Museumsmuffel finden durch die vielen interaktiven Stationen Spaß am Museumsbesuch.
Anschließend sollte es noch nicht auf direktem Wege nach Hause gehen. Wir entschieden uns dazu, etwas durch die Stadt zu schlendern. Wir kamen an einem kleinen Food Market vorbei, wo Leckereien aus vielen verschieden Länder angeboten wurden. Wir entschieden uns für selbstgemachte Frühlingsrollen und wurden nicht enttäuscht. Nach der Stärkung ging es auf eine der bekanntesten Straße von Wellington - die „Cuba Street“. Wir folgten einer Empfehlung von Tripadvisor und kehrten in einem thailändischen Restaurant ein, um zu Abend zu essen. Wir können die Bewertungen nur bestätigen - es war wirklich ausgezeichnet. :) 
Nach dem Essen ging es dann wieder mit dem Bus in unser kleines Haus.

Wir haben uns mittlerweile gut an das Leben im Auto gewöhnt. Als wir unsere erste Unterkunft in Wellington bei Kriz bezogen, wollten wir schon nach wenigen Stunden wieder zurück in unser Auto. Wir fahren täglich unser Hab und Gut mit uns durch die Gegend. Wir teilen auf Campingplätzen die Duschen, Toiletten und Küchen mit allen anderen und doch war es merkwürdig wieder bei jemanden Fremden, in seinem Haus, zu wohnen. Der Luxus eine Steckdose neben dem Bett und ein funktionierendes WLAN zu haben, ist für uns keine Selbstverständlichkeit mehr. 
In der zweiten Unterkunft in Wellington hatten wir dann nicht nur ein Zimmer sondern ein eigenes Apartment. Es war so ungewohnt nur unter sich zu sein. Trotz dessen war es nach der bisherigen Reise auch mal wieder nötig und schön. Wir haben schon jetzt eine ganz andere Wertschätzung für Dinge, die in Deutschland noch als Selbstverständlichkeit galten.

Antworten (1)

Wolfgang
welch ein Vieh dieser Kalmar. Schöne Dinge bekommst ihr zu sehen. Und jetzt schon fast 500 Bilder. Wow, Respekt!

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#tepapa#wellington#neuseeland