miha2020NZ
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Rakiura Track (abgespeckt)

Veröffentlicht: 05.02.2020

Gestern habe ich mich noch ausführlich von Wolfgang, meinem Senior Track Operation Manager, beraten lassen, ob ich denn die geschätzten 28 km schaffen könne ( "25 km gehen immer...Und die 3 hängst du dann auch noch dran...")..Und heute sitze ich pünktlich um 08:00 in Aaron's Auto, der mich freundlicherweise zum Parkplatz am Startpunkt des Tracks bringt und mir so eine Stunde wandern über die Straßen erspart. Ich starte noch den Aufnahmemodus in der extra installierten Wander- App,  bevor ich bei einem perfekten blauen Himmel nach dem Ankerketten - Durchgang ( Bezug auf die Insel -  Entstehungssage der Maori) den Trail beginne. Der Weg ähnelt einem Singletrail im Siebengebirge, nur noch mit etwas Schotter dabei. Teilweise kann man auch direkt am Strand entlang gehen, meistens aber führt der Pfad auf und durch den Wald. Ich höre viele Vogelstimmen, sehe auch einige, aber viel weniger als erwartet. Dafür kreuzt einmal ein Reh kurz vor mir den Weg, ist aber schon weg, bevor ich auch nur zur Kamera greifen kann. Ansonsten prägen Farne, Eiben und Koniferen das Bild, alles Stämme sind nass, überall ist Moos. Nach 1,5 h bin ich an der Abzweigung zur North Arm Hut, den Umweg von 4 km zur ersten Hütte ( Port William Hut) und wieder zurück erspare ich mir. Dann komme ich an 2 rostigen Maschinen vorbei... Es sind dampfbetriebene Seilwinden aus dem letzten Jahrhundert, bis 1930 wurde hier intensiv Holzwirtschaft betrieben, die Winden blieben dann später einfach hier stehen. Wenn ich mir die Gleitkufe ansehe, mit der die Stämme zur Trasse gezogen wurden, muss es hier anschließend ziemlich verheerend ausgesehen haben. Auf dieser die Insel querenden Wegstrecke geht es über einen ca 250m hohen Kamm, der Weg ist deutlich matschiger (es regnet auch mal wieder), an manchen Stellen hüpfen ich von Wurzel zu Wurzel, um nicht zu tief einzusinken. Nach 3,5 h erreiche ich die Hütte,  für eine Pause ist es mir aber zu windig, daher gehe ich weiter über den letzten Abschnitt zurück Richtung Bucht. Jetzt kommen mir auch ein paar andere Wanderer entgegen, eine junge Frau von vielleicht 25 wird mich später JOGGEND wieder überholen (was fühle ich mich alt in diesem Moment). Das hier doch recht monotone Wandern gibt mir Gelegenheit, in Gedanken die Ereignisse der letzten Jahre nochmal etwas Revue passieren zu lassen. Am Schluss wird der Pfad zu einem richtigen Weg, hier war früher ein Versorgungsweg zu einem Sägewerk, bevor dann der aspaltierte Abschnitt runter zur Bucht kommt. Nach 30 km, 1800 Höhenmeter und knapp 9 h bin ich wieder zurück am Backpacker Hotel und falle nach der Dusche erstmal ins Bett, bevor ich mir dann in der Gemeinschaftsküche noch etwas zum Essen mache. Morgen früh geht die Fähre zurück zum Festland,  mal sehen, was dann kommt... 

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