Veröffentlicht: 21.09.2019
14. Etappe Porto Covo —> Sevilla 361 KM (Gesamt 3781 KM)
An unserem Abreisetag zieht nach 15 Tagen Sonne ein kleines Tief heran und das macht uns den Abschied etwas leichter.
Wir fahren südlich bis Odemira und bunkern noch Nahrungsmittel im örtlichen Supermarkt 😊. Richtung Sevilla führt eine Route in östlicher Richtung quer durch Portugal und eine andere südlich über die Algarve - wir entscheiden uns für die kürzere Route in östlicher Richtung. Auf dem Navi können wir sehen, dass diese Route aufgrund der Topographie einige Serpentinen hat, aber wir wagen es trotzdem.
Die Landschaft ist bergig und wir sehen geschälte Kork-Eichen die auf trockener roter Erde stehen, soweit das Auge reicht. Es gibt noch vereinzelte Bauernhöfe, ansonsten ist die Gegend einsam und uns kommen kaum Fahrzeuge entgegen. Die Straßenverhältnisse sind bis auf plötzliche Bodenwellen und Fahrbahnabsenkungen erstmal ganz ok, das ändert sich abrupt als wir in einen anderen Distrikt fahren. Die Fahrbahn ist nun eine einzige Schlagloch-Piste und wir hadern mit unserer Routenauswahl 🤔😒, aber nach ca. 15 km erlöst uns eine gut ausgebaute Nationalstraße und dann die Autobahn - wir fahren erleichtert und nun entspannt Richtung 🇪🇸😌🙂.
Unser neuer Campingplatz liegt in der Stadt Dos Hermanos (Zwei Schwestern 😉) und ist ca.16 km von Sevilla entfernt. Die Stellplätze sind sehr eng und der Boden besteht aus staubiger roter Erde, die man hervorragend in den WW tragen kann 😏. Wir bauen uns eine provisorische Schmutzschleuse, die leidlich funktioniert 🤓.
Die Entfernung zur Altstadt von Sevilla ist für unsere 🚲 optimal und wir sind in 45 Minuten dort. Es gibt sogar teilweise ausgebaute Fahrradwege, die irgendwann unvermittelt beginnen und dann plötzlich nicht mehr da sind 😂.
Sevilla hat die drittgrösste Altstadt der Welt und ist absolut sehenswert. In den engen Gassen sind teilweise auch 🚘 unterwegs, denen man ansieht, dass sie mal die eine oder andere Hauswand touchiert haben.
Unsere 🚲 sind in der engen und weitläufigen Altstadt ideal und wir sehen in einer kurzen Zeit sehr viel vom alten Sevilla. Die Südeuropäer sollen ja wesentlich entspannter als wir sein, was auch die folgende Begebenheit zeigt: In einer engen Gasse sieht ein Autofahrer einen Bekannten und hält unvermittelt an. Der Bekannte geht zu dem 🚘, lehnt sich ins offene Seitenfenster und die beiden beginnen eine Unterhaltung (siehe Foto). Das nun das nachfolgende 🚘 und auch wir mit unseren 🚲 nicht vorbeifahren können, interessiert die beiden überhaupt nicht. Nach 4 - 5 Minuten hupt die Fahrerin vor uns einmal dezent - die beiden setzen ihre Unterhaltung ohne eine Reaktion fort. Nach weiteren Minuten ist die Unterhaltung beendet, die beiden verabschieden sich und der Verkehr kann wieder fließen... Wir schauen uns beide an und können nicht glauben, was wir gerade erlebt haben. Wir nehmen uns fest vor, etwas von dieser südländischen Gelassenheit in den Alltag nach 🇩🇪 mit zu nehmen 👍😉.
In den langen Schlangen für die Top-Sehenswürdigkeiten haben wir uns nicht angestellt - stattdessen haben wir das Treiben in der Stadt von einem netten Restauranttisch aus verfolgt. Nach dem Besuch von einigen Sehenswürdigkeiten, fahren wir abends erschöpft und zufrieden zurück zu unserem mobilen Heim. 🥳😴