Veröffentlicht: 27.09.2016
Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich meine persönliche Vorgabe tatsächlich erfüllt habe - bereits an Anfang meiner (vorerst) dreimonatigen Reise einen Blog zu erstellen und auch wirklich am ersten Tag meine ersten Eindrücke zu Papier bzw. Tablet bringen. Aber ich sitze gerade wirklich in dieser grünen Oase der Ruhe - dem Guesthouse Baptist Missionary Society- inmitten einer riesigen, chaotischen und lauten Stadt. Kalkutta - mein erster Stop. Wahrscheinlich nicht der einfachste und angenehmste Ort , eine Reise durch Asien zu beginnen. Es hätte auch eine leichtere Kost werden können, Bangkok, Bali oder whatever. Aber nein, es ist Kalkutta, in Europa auch als Armenhaus Indiens bekannt. Ich habe mich bewusst für diesen Reisestart entschieden, um hier für 14 Tage als Freiwillige im Mutter Teresa Haus mitzuarbeiten. Meine Schwester war bereits vor zwei Jahren hier und ist voller positiver Eindrücke zurück gekommen.
Bereits gestern, gleich nach meiner Ankunft (aus Wien über Delhi) habe ich diese pulsierende Metropole bei einem kleinen Rundgang auf mich wirken lassen. Tausende Menschen auf der Straße, Fahrradrikschas, Ziegen, zähneputzende Männer mitten auf der Straße, ein Gehupe wie ich es noch nie vorher gehört habe. Obwohl dies schon meine zweite Indien Reise ist, ist der Kulturschock nach wie vor vorhanden. Im Gegensatz zu Jaipur und Agra sind keine Touristen zu sehen und man hat irgendwie das Gefühl,man befindet sich im wahren Indien. Trotz der Armut und dem Chaos auf den Straßen war ich sofort fasziniert von den offenen und höfllichen Menschen hier und dem Lächeln,mit dem sie einem begegnen. Ich bin fasziniert von den Gerüchen, dem chaotischen Trubel und dem vollkommenen Gegensatz zu unseren europäischen Großstädten.
Heute habe ich bereits im Altersheim der Mother Teresa Missionary of Society gearbeitet. Bereits um sechs Uhr Früh finden sich die ersten Freiwilligen aus aller Welt im Hauptgebäude des Mother Houses ein, um an einem katholischen Gottesdienst teilzunehmen. Zum Glück ist mein Guesthouse nur wenige Gehminuten entfernt, am Weg dorthin fühlt man sich schon in eine vollkommen andere Welt eintauchen. Ein alter Mann füttert seine Ziege mit einem Grashalm, die ersten Kathi Rolls werden gebacken, die Busse sind schon gefüllt von Frauen in bunten Saris und Schulkinden.
Schon beim Eintreten in das Mother House spürt man eine besondere Atmosphäre, eine angenehme und spirituelle Ruhe inmitten des Großstadt Dschungels. Alleine schon die andächtige Stimmung, die die vielen Ordensschwestern während der Messe verbreiten, lassen einen selbst zur Ruhe kommen. Fasziniert war ich vor allem auch von der Disziplin, diese langen Gewänder im dicken Stoff bei der extremen Hitze und Luftfeuchtigkeit zu ertragen. Trotz leichter Kleidung hab ich gefühlt literweise Wasser verschwitzt 😃.
Nach dem Gottesdienst und einem gemeinsamen Frühstück mit Chai und Toast sind wir dann zum Altersheim aufgebrochen, meinem ersten Einsatzort. Ich werde die Eindrücke davon bei einem Spaziergang und einer Portion Biryani (Reisgericht)auf mich wirken lassen und die nächsten Tage berichten!!