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Die Schlammschlacht bei den Wailua Falls

Veröffentlicht: 27.11.2017

Im Urlaub soll man ja bekanntlich etwas für seine Erholung tun und wo kann man sich besser erholen, als bei einer schönen Kanutour durch die traumhafte Natur Kauais. Dazu noch ein entspannter Hike zum Wasserfall und einem schönen Tag steht nichts mehr im Wege, dachten wir.

Leider sollte es doch etwas anders kommen. Aber der Reihe nach.

Am Morgen packen wir unsere Sachen und brechen auf zu den Wailua Falls. Über das Internet habe ich beim Kamokila Hawaiian Village eine Kanutour und einen Hike mit einem Guide gebucht.

Wir machen Stopp an den Opaeka´a Falls und werden gleich lautstark von den auf Kauai allgegenwärtigen Hühnern begrüßt, die hier wild leben und so etwas wie der Nationalvogel Kauais sind.

Bei einem Hurrikan 1992 entkamen sie aus einer Hühneranlage und da sie auf Kauai keinerlei natürliche Feinde haben, gedeihen sie in freier Wildbahn prächtig. Die Einwohner Kauais behaupten, kocht man einen Lavastein und ein Kauai Huhn in einem Topf, so ist der Lavastein am Ende weicher.

Nach dem Fotostopp begeben wir uns dann in unser Abenteuer. Bereits an der Anmeldung der Kanustation erhalten wir die Auskunft, dass am Sonntag keinerlei geführte Touren angeboten werden. OK, aber gebucht ist gebucht und widerwillig stellt uns die junge Dame einen Guide, der uns zum Hikingtrail hinbringen kann und wieder abholt. Oh so sieht also eine geführte Tour aus. Etwas seltsam, denke ich. Da ich aber den Anderen die Freude nicht verderben möchte, schlucke ich diese Pille. Die Kanutour dauert ganze 10 Minuten und schon jetzt fühle ich mich kräftig auf den Arm genommen. Dann geht es zum Hikingtrail, der uns zum Wailua Fall bringen soll. Der Guide begleitet uns nicht. Er zeigt uns den Weg und warnt uns, dass es rutschig sein könnte. Ok rutschig ist ja nicht so schlimm, denke ich.

Der Weg zum Wasserfall ist wunderschön in die Natur eingebettet, ein rauschender Fluss, Vogelzwitschern, schöne Blumen. Kurz ein kleines Paradies. Wenn da nur nicht dieser Schlamm wäre. Ein bisschen rutschig ist eine riesen Untertreibung. Bei jedem Schritt versinken wir im glitschigen Schlamm.

Nicht genug, dass wir uns konzentrieren müsen, wo wir hintreten, fallen auch im Wald durch den Wind Bäume um oder brechen Äste ab. Erholsam geht anders.

Am Wasserfall angekommen, frage ich mich ernsthaft, ob der Wasserfall diesen Hike wert war?  Ich komme zu dem Schluss, er war es nicht wert.  Aber die Stimmung in der Truppe ist gut und so begeben wir uns gut gelaunt auf den schlammigen Rückweg. Ich habe mir ein Rambo Make Up verpasst, dann kann doch nichts mehr schief gehen.

Und dann passiert es. Ein falscher Tritt und ich komme ins Rutschen.

Bei meinem Versuch, mich abzufangen, verdrehe ich meinen Fuss, höre ein lautes Knacken im Fuss und schon verspüre ich einen starken Schmerz. Bitte bitte lass mich gehen können, denke ich.

Gehen ja, aber unter großen Schmerzen. Jetzt bin ich fast dankbar für den Schlamm, weil er etwas kühlt.

Am Fluss, an dem unser Kanu liegt, kühle ich den Fuss sofort, aber der Schmerz wird immer stärker.

Unser sogenannter Guide holt uns gut gelaunt ab.  Er scheint unsere "geführte Tour" sehr genossen zu haben. Gott sei dank endet dieser Tripp dann. .

Jetzt wollen wir mit den Anderen auch noch zum Waimea Canyon. Das kann ja lustig werden.

Nun heißt es Zähne zusammenbeissen und den Anderen den Tag nicht verderben.

Wir begeben uns zum Waimea Canyon Lookout und werden mit herlichen Ausblicken belohnt.

Der Waimea Canyon wird auch der Gand Canyon des Pazifik genannt, weil er stark an seinen großen Bruder im Westen der USA erinnert. Er ist toll bewachsen und in der Abendsonne schimmert er in allen erdenklichen Farben. Traumhaft schön.

Den Abend lassen wir bei einem Abendessen mit Postkartenausblick ausklingen.

Zu Hause angekommen, betrachte ich das, was früher mal mein Fuss war. Er scheint die Farben des Waimea Canyon angenommen zu haben und der Knöchel erinnert mehr an einen Tennisball als an einen menschlichen Knochen.

Dann versuchen wir es mal mit Kühlen, denn am nächsten Tag steht das Highlight an, auf das ich mich am meisten gefreut habe. Ein Rundflug über Kauai. Lieber Gott, mach, dass es meinem Fuss wieder besser geht, schließlich hast du uns schon bei der Lava Tour geärgert.    


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