hawadere
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Erst schnell, dann langsam.

Veröffentlicht: 02.02.2019

"Ready?!", brüllt mein Instructor von hinten, während er mein Board hält. Mein Blick ist auf den Strand gerichtet und ich weiß, dass es jeden Augenblick so weit ist und ich so schnell paddeln muss, wie es mir möglich ist. Der Instructor beginnt von drei runter zu zählen - mein Zeichen, um mit dem Paddeln zu beginnen. Als er bei eins angelangt ist, schreit er "Get up" und gibt mir einen kräftigen Stoß. Ich bin jetzt mitten in der Welle und presse meinen Oberkörper mit den Armen auf Brusthöhe vom Brett hoch in die Luft. Ich stemme den rechten Fuß - mein kräftigeres Bein - so weit wie möglich angewinkelt nach vorne und stoße mich schließlich ganz vom Brett ab, um mein linkes Bein nach vorne in die Mitte des Boards zu schleudern. Fühle die Welle hat er uns vorher im theoretischen Teil gesagt. Also gehe ich mit dem Gewicht nach vorne und lass mich leicht in die Knie sinken - und stehe tatsächlich meine aller erste Welle. Can't believe it!

Für diesen einen Moment hat es sich absolut gelohnt, sich heute früher aus dem Bett zu quälen. Gegen 8.00 Uhr stehen wir zu dritt - Lisa, Angi und ich - vor einem der Warungs - so heißen die kleinen Verkaufsstände am Strand - tragen alle ein super schönes *Ironie Ende" neongrünes Langarmshirt und lauschen aufmerksam den Worten unseres Guides. Er erklärt uns, worauf wir achten müssen und zeigt uns die verschiedenen Positionen und Bewegungen, die wir später im Wasser auf dem Board brauchen. Alles ein bisschen viel Theorie. Aber nach ein paar Trockenübungen der Bewegungen am Strand gehts schließlich ab ins Wasser.

Aller Anfang ist schwer. Mir fehlt einfach die nötige Körperspannung und ich bin in der Welle einfach viel zu hektisch, sodass ich immer wieder die Balance verliere und es einfach nicht auf die Beine schaffe. Ein paar Wellen reite ich daher auf den Knien, was auch schon sehr viel Spaß macht. Aber nachdem ich sehe, wie gut es bereits bei Lisa klappt, will ich natürlich nachziehen. "Erst schnell, dann langsam", sagt mein Instructor in seinem gebrochen Deutsch. Damit meint er, dass ich beim Paddeln am Anfang erst mal richtig reinhauen muss, in der Welle selbst, dann aber die einzelnen eingeübten Bewegungen langsam und kontrolliert ausüben soll. Er lässt mich ein paar Leuten dabei zu schauen, wie sie die Welle reiten und tatsächlich lassen sie sich wirklich Zeit um vollständig aufzustehen.

Ein paar mal versuche ich es noch und ich stehe auch eine weitere Welle, aber irgendwie soll es dann einfach nicht mehr sein. Mir geht allmählich die Kraft aus und ich merke auch, dass mich das ewige up and down der Wellen seekrank werden lässt. Also breche ich nach immerhin etwa 1,5 Stunden im Wasser ab. 


So ängstlich ich am Anfang auch war, umso mehr Spaß hat es letztendlich gemacht. Wenn man das Wasser verlässt, merkt man dann aber auch, wie anstrengend das ewige Paddeln, Aufstehen, wieder aufs Brett steigen tatsächlich ist. Die Füße sind leicht zittrig und ich bin super dankbar über das Wasser, dass mir direkt angeboten wird. Absolut tolle Erfahrung. Ich werde vermutlich niemals ein Profi aber ich finde, jeder sollte es mal ausprobiert haben. Man fühlt sich wild und frei :)


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