Veröffentlicht: 21.10.2022
Bei St. Sebastian fahren wir über die Grenze. Wie immer will kein Zöllner irgendwelche Papiere von uns oder den Hunden sehen. In Lekeitio finden wir einen kostenlosen Womostellplatz und marschieren direkt ins tolle Städtchen direkt am Atlantik. Die engen Gassen mit den spanischen Häusern sind traumhaft schön und im Hafen gönnen wir uns bei 26° Grad das erste Bier. Wir sind in Spanien juhuuu!
3 Tage verbringen wir in dem schönen Ort, genießen das rege Treiben in den Straßen, die Mittagssiesta und die vollen Straßen und Plätze am Abend. Eine Wanderung am Fluss entlang führt uns über tolle Trampelpfade durch riesige Eukalyptuswälder. Wir lernen ein Pärchen aus Deutschland und einen Single kennen. Auch sie haben alles verkauft was sie besitzen in Deutschland, leben nun im Wohnmobil und sind sehr glücklich damit. Das macht uns Mut.
Bei Bilbao finden wir wieder, hoch oben auf der Steilküste, einen tollen kostenlosen Parkplatz. Mit Blick aufs Meer und Bilbao aus dem Bett heraus, lässt es sich gut aushalten. Auch hier entdecken wir einen traumhaften Wanderweg direkt auf den steilen Klippen. Tief unter uns rauschen mit lautem Getöse riesige Wellen auf die Felsen und ein paar ganz wagemutige sind mit dem Brett am Wellenreiten. Die Fellnasen müssen hier an der Leine bleiben. Immer wieder fährt die Guardia Civil ( spanische Polizei) vorbei, aber sie lässt und die anderen Camper in Ruhe. Abends geniessen wir, umgeben von Spaniern, einen spektakulären Sonnenuntergang bei einem Glas Rotwein. Es könnte schlimmer sein....:)
17.10. Wir sind auf der Suche nach einem Campingplatz da die dreckige Wäsche überhand nimmt. Dies gestaltet sich schwieriger als gedacht. Entweder haben sie geschlossen, oder es sind Hunde verboten, oder es gibt keine Waschmaschine! Wir fahren fast 200km bis Oviedo bis wir fündig werden. Da wir mit unserem Laster ja seeehr gemütlich unterwegs sind (im Durchschnitt 60km/h) habe ich alle Zeit der Welt, die grandiose Landschaft zu genießen. Rechts der wilde Atlantik und links sind hohe Berge zu sehen. Das tolle Pampasgras dass die Deutschen für teuer Geld im Pflanzenmarkt kaufen, wächst hier in Hülle und Fülle. Eukalyptuswälder wechseln sich mit Fichten- und Kiefernwälder ab. Hohe Steilküsten und kleine Sandbuchten runden das Bild ab. Ich liebe es!
Als wir abends endlich vor dem Campingplatz stehen, hat dieser seine Tore doch schon geschlossen. Genervt beschließen wir die 200 Meter zum Strand runter zu fahren und einen neuen Plan zu machen. Doch hinter der letzten Kurve....Potz Blitz...wir trauen unseren Augen kaum. Das ultimative Paradies liegt vor uns. Malerischer kann eine Bucht nicht sein!! Umgeben von hohen grasbewachsenen Bergen und Felsplateaus rauschen die Wellen auf den schönsten Sandstrand der Welt. Eine große Wiese lädt zum bleiben ein und wir beschließen, die Wäsche Wäsche sein zu lassen und richten uns glücklich häuslich ein. Die Hunde können toben denn es ist keine Straße in der Nähe. Auch einige andere Camper aus aller Welt sind da und es herrscht ein freundliches Miteinander. Der Jakobsweg läuft genau hier an unserem Laster vorbei und wir kommen immer wieder ins Gespräch mit Pilgern. Alle sind begeistert von unserer Hummel und es werden wieder mal unzählige Fotos von ihr geschossen...aber das sind wir ja gewohnt inzwischen. Wir legen einen faulen Badetag ein und gehen schwimmen im Atlantik, liegen in der Sonne und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Abends laufen wir einige Kilometer auf dem Jakobsweg ( haben wir das auch mal gemacht), der hoch oben am Klippenrand entlang führt. Dieser Ort (Caravia) wird uns für immer im Herzen bleiben. Hier gibt es wahrlich gute "Vibrations" :)
Am dritten Tag ziehen wir schweren Herzens weiter und finden dann doch 20km weiter in La Rasa, im Herzen von Asturien, einen Campingplatz der geöffnet hat, Hunde erlaubt sind und der eine Waschmaschine zur Verfügung stellt. Zugegeben, der Platz ist keine Schönheit, aber es genügt, um uns mal wieder 'aufzufrischen', dass Abwasser los zu werden, Frischwasser tanken und aaaausgiebig heiß duschen.
Früh am nächsten Morgen zieht es uns weiter...zu sehr engen uns die durch Hecken parzelierten Stellplätze auf dem Campingplatz ein. Einige wenige Kilometer weiter, in Xivares finden wir schon wieder eine tolle Sandbucht. Hier stehen wir umsonst und frei...genau unser Ding. Zudem ist hier nur ein einziges anderes Wohnmobil am Strand...besser geht's nicht.
Einige große Hunde 'bewachen' den Strand. Sie sind sehr freundlich und toben kurze Zeit später mit unseren Beiden am Strand herum....ein Hunde- und Menschenparadies!
Doch abends am Laster, kommt uns der große Kangal besuchen. Lucy ist auuser sich vor Wut weil er in IHREN Raum kommt. Sie bellt ihn an und fletscht die Zähne. Der Kangal wird langsam auch genervt und bevor die Stimmung kippt, können wir grad noch Lucy auf den Arm nehmen, zum Laster rennen und sie einsperren. Wütend liegt der Kangal unter unserem Auto und als er merkt, daß wir nicht mehr rauskommen, klaut er einfach einen meiner Wanderschuhe. Einsam und verloren steht ein einzelner Schuh morgens unterm Auto! So ein Mist! Ausgerechnet der gute Wanderschuh...den brauch ich fast jeden Tag! Wir begeben uns auf die Suche. Am Strand, in den Gebüschen und auf allen Parkplätzen. Entnervt schmeisse ich irgendwann den anderen in den Müll und will aufgeben...tada!! ...entdecke ich den Schuh auf einem Pfosten thronend! Irgendjemand hat ihn gefunden und dort hochgestellt....und ganz ist er auch noch! Erleichtert fahren wir weiter in Richtung Süden und überqueren die unsichtbare Grenze von Asturien und Galizien....