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...bis ans Ende Europas....

Veröffentlicht: 16.02.2024

Auf unserem Weg nach Tarifa machen wir einen Zwischenstop in Santa Margerita und finden den bisher schönsten Platz am Meer. Überall verteilt stehen auf einer riesigen Flächen Camper,  Vans und Trucks am Meer. Am Horizont sieht man den berühmten Affenfelsen von Gibraltar,  der Nachts toll beleuchtet ist. 

Wir stellen uns zu den "großen" und lernen nette Franzosen mit ihren Monstertrucks kennen. Die Laster sind fahrende Häuser mit Waschmaschine,  separatem Schlafzimmer und riesigen Badezimmern. Wir kommen ins träumen, aber bei 40 Liter Diesel pro 100km hat es sich auch gleich wieder ausgeträumt. Wir bleiben bei unserer 'kleinen' Hummel. 

Wir machen lange Spaziergänge am Meer,  sitzen in der warmen Januarsonne und genießen die Tage hier in vollen Zügen.  Kilian macht kleinere Reparaturen und ansonsten leben wir entspannt in den Tag hinein. Der Frühling ist da. Die Vögel zwitschern um sie Wette und überall blüht und grünt es. Es ist bis 19.15 Uhr hell, dafür geht die Sonne morgens auch erst um 8.15 Uhr auf.

Auf den letzten Kilometer von Algeciras nach Tarifa ändert sich die Landschaft. Die Berghänge sind von einem saftigen grün überzogen und wir passieren eine dicht bewaldete Gegend.  Eukalyptusbäume,  Palmen,  Schilf und Kakteen säumen die Straße. Am Straßenrand sind unzählige Ticketstände, sie Fährtickets nach Afrika anpreisen. Wir sehen die Straße von Gibraltar und Marokko am Horizont im Meer auftauchen und kommen nach Tarifa.  Der südlichste Punkt Europas ist erreicht.  Hier trifft das Mittelmeer auf den Atlantik und weiter nach Süden geht nicht mehr. Als erstes geht es in die Tierklinik zum Blut abnehmen.  Wir brauchen einen Antikörpertest für Tollwut von unseren Fellnasen. Diese sind natürlich total begeistert davon. Die Gesichter werden immer länger aber tapferhaltensie ihre Pfotenhin. Nun heisst es zwei Wochen warten auf das Ergebnis. 

Zuerst steuern wir den Stellplatz im Ort an für einige Tage,  da es hier einen Waschsalon gibt, der dringend benötigt wird. Tarifa ist durch seinen stetigen Wind das Eldorado für Surfer. Hier sieht man die verrücktesten Fahrzeuge aller Art. Vom Weltreisemobil bis zum Traktor mit Tinyhaus auf dem Hänger, gibt es hier alles was das Herz begehrt zu sehen. Man kommt aus dem staunen nicht mehr raus. Der Ort ist voll mit Windsurfershops,  Bars, Restaurants und natürlich Camper und Aussteiger. Wir lieben diesen lebendigen bunten Ort und verbringen tolle Wochen hier. 

Nach einigen Tagen fahren wir westlich raus aus Tarifa und finden die ' Landebahn '. Direkt hinter der Düne stehen hier hunderte Camper,  Vans, Laster und andere lustige Gefährte mit 4 Reifen. Hier sind sie zu finden,  die Hippies, Aussteiger,  Langzeitreisende, Surfer und Familien mit vielen Kindern und Hunden. Es herrscht ein buntes freundliches Miteinander und man findet einen Friseur, Tätowierer, Fußpflege, Monteure, Flohmärkte und vieles mehr. Alle versuchen hier irgendwie über die Runden zu kommen und sich ein paar Euros hinzu zu verdienen.  Wir haben freundliche deutsche Nachbarn und 5 Minuten nach Ankunft, kennen wir schon viele Menschen (von denen 80% aus Deutschland sind). Aber es gibt auch Holländer, Belgier, Engländer, Letten,  Polen und viele mehr aus aller Herren Länder. Ab und zu kommt der Bäcker vom Ort vorbei und verkauft Brot und Gemüse aus dem Auto heraus. Auch die Polizei zeigt Präsenz aber bisher werden wir hier geduldet.

Die Gegend ist herrlich. Der Frühling ist da und im kleinen Wäldchen nebenan grünt und blüht es. Man kann endlos am feinen Sandstrand spazieren laufen und zwischen den Dünen und auf Felsen herum klettern. Schöner kann das Paradies nicht sein. Wir sind hin und weg von dem Platz und der Atmosphäre die hier herrscht. Auch die Hunde sind glücklich.  Hier können sie frei rum laufen und ständig kommen Artgenossen vorbei um Hallo zu sagen. Wir lernen viele Menschen kennen und hören uns gerne ihre Geschichten an. Alle leben Vollzeit in ihren Campern. Viele arbeiten im Internet und auch ich bekomme hier tollen Input für zukünftige Jobs. 

Eines Tages beim abendlichen Gassi über Stock und Stein passiert es. Kilian knickt mit dem Fuß um und wir hören ein knackendes Geräusch im Knöchel. Sofort schwillt er an, aber zum Glück ist wohl nix gebrochen. Kilian wird schlecht und wir humpeln zum Laster zurück. Ich denke es sind ein oder zwei Bänder gerissen. Jetzt heißt es kühlen, einwickeln und hoch legen. Zum Glück ist die Arzthelferin mit an Board :).

Wir genießen die Pause sehr und haben viel Spaß mit unseren Nachbarn Verena und Dustin ( Instagram: Abenteuer.Fahrtwind), Kai und Andrea (Instagram: bybygoldencage) und Jennifer (Instagram: Blickwinkel111). Stundenlang sitzen wir in der Sonne zusammen und quatschen.  Es werden Haare gemacht,  gespielt und viel gelacht. Jeder von ihnen hat auch einen Hund dabei,  somit sind auch unsere Wauzis glücklich. Wir bekommen Besuch von Thomas und Christine die wir letztes Jahr schon kennengelernt haben.  Sie kommen frisch aus Marokko zurück und versorgen uns mit reichlich Tipps, Geschichten und Reiseführer.

 Es ist immer wieder schön,  unterwegs Menschen zu treffen, die auf einer Wellenlänge mit uns sind.

Eines Tages trifft uns der angekündigte Sturm mit voller Wucht.  Der Himmel wird schwarz, die Wellen riesig und der Wind bringt den Regen mit den die Natur so dringend benötigt. Alle verkriechen sich in den Campern und wir werden ordentlich durchgerüttelt für einige Tage. Unaufhörlich prasselt der Regen laut aufs Dach und nicht mal die Hunde wollen raus. Sogar den Ofen machen wir das erste mal seit Monaten wieder an und vertreiben uns die Zeit mit Filmen und Büchern.  

Wir werden jetzt einige Wochen hier bleiben,  bis Kilians Knöchel wieder abgeschwollen ist. Es fällt uns nicht schwer hier zu bleiben.  Wir fühlen uns angekommen und zufrieden an diesem traumhaften friedlichen Ort mit den interessanten vielfältigen Menschen,  verrückten Fahrzeugen, Sand, Dünen und dem nicht enden wollenden Atlantik. 

Irgendwann werden wir in die Tierklinik nach Tarifa zurück fahren,  das Blutergebnis unserer Hunde abholen und wenn der Titer ok ist, starten wir in unser nächstes Abenteuer.  Afrika wir kommen:)

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