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2.2.2018 Killing Fields / Choeung Ek

Veröffentlicht: 02.02.2018

Nachdem wir gestern das Gefängnis S-21 besucht hatten, wollten wir uns heute den Killing Fields widmen. Das Gefängnis und die Killing Fields sind ja so zu sagen zusammenhängend. Denn die Inhaftierten aus dem Gefängnis S-21 wurden nach ihren erzwungenen Geständnissen nach Choeung Ek gebracht, wo sie auf grausamste Weise umgebracht wurden. Niemand wurde verschont. Nicht einmal Kinder und Babys.

Um 10.30 Uhr betreten wir die Stätte durch ein Tor. Rechterhand befindet sich der Ticketverkauf. Ein Ticket kostet 6 Dollar pro Person. Darin enthalten ist ein Audio-Gerät mit der jeweils gewünschten Sprache. Es ist ruhig und man hört nur die Vögel zwitschern. Der Rundgang beginnt bei der Stupa, die mit mehr als 5'000 Totenschädel gefüllt ist. Der Anblick ist irgendwie verstörend und interessant zugleich. Es gibt insgesamt 18 Haltepunkte, an denen man eindrücklich erfährt, was alles auf diesem Killing Field passiert ist und gefunden wurde. Man wird immer wieder vom Mann im Ohr gebeten, sich hinzusetzen und sich Zeit zu nehmen für das was man hört und sich dabei Gedanken zu machen. Der Rundgang macht jeder für sich, auch wenn man zu zweit oder zu dritt gekommen ist. Auch halten sich alle an die Regeln. Nämlich leise zu sein und die Gedenkstätte mit Respekt zu behandeln.

Choeung Ek ist ein ehemaliger Obstgarten und chinesischer Friedhof. Es ist das wohl bekannteste der sogenannten Killing Fields, auf denen das Regime der Roten Khmer zwischen 1975 und 1979 etwa 17'000 Menschen exekutierte. Massengräber mit 8895 Leichen wurden hier nach dem Fall der Diktatur entdeckt. 

Um Munition zu sparen, wurden die Totgeweihten in diesem Exekutionszentrum nicht erschossen, sondern mit Eisenstangen, Äxten oder ähnlichem erschlagen. Besonders grausam - Kinder wurden ihren Müttern weggenommen und an einen bestimmten Baum geschlagen, bis sie tot waren. Diesen Baum nennt man den Killing Tree und er ist heute übersäht mit farbigen Armbänder, zum Gedenken an alle Kinder, die hier ihr Leben lassen mussten.

Der Besuch dieser Stätte ist emotional berührend und zum Teil aufwühlend, aber ich empfinde ihn als wichtig, wenn man dieses Land besucht. Nach zweieinhalb Stunden ist der Rundgang beendet und wir hinterlassen ein Statement im Besucherbuch, das beim Ausgang aufliegt. Nachdenklich treten wir den Rückweg zum Hotel an. 


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#phnompenh#killingfields#choeungek