Götter des Olymp 2019
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Vom See ans Meer, dazwischen liegen Berge

Veröffentlicht: 10.09.2019

...vorher natürlich ein wirklich leckeres Frühstück. Mal wieder anders und trotzdem typisch Griechisch, serviert mit leicht französischen accent. Unsere Götterboten schaffen es diesmal fast pünktlich zum Ende des Frühstücks zu erscheinen, was aber bei den Griechen nach unserer Erfahrung bis dato kein Problem ist. An dieser Stelle möchten wir überhaupt mal erwähnen, dass nicht nur der Service in den Hotels und Restaurants überaus freundlich und aufmerksam gewesen ist, sondern überhaupt alle Griechen die wir bisher getroffen haben, haben uns mit ehrlicher Freundlichkeit, nicht gekünstelt wie man es ja vielleicht aus manch einer Systemgastronomie kennt, und ernsthaftem Interesse empfangen. Das ist schon eine deutlich andere Liga. Insoweit könnte auch ein Skeptiker Europas daran glauben lernen. Dem Zielort nicht vorweggreifend, all die Engländer die an der Küste Urlaub machen. 

Aus der aufwachenden Stadt Ioánnina geht es bei herrlich blauem Himmel ohne Wolken in die Berge Richtung Westen. Alles scheint perfekt. Wir machen auf Hälfte der Strecke einen Stop an einer romantischen und scheinbar völlig abgelegenen Taverne und genießen einen richtigen griechischen Mokka. Dazu muss man sagen, dass die E90 -keine Zutat der von dem XT-Fahrer ausschließlich getrunkenen Coke-übrigens grundsätzlich nur in Glasflaschen ist- sondern die ehemalige Handelsstraße zwischen der Westküste Griechenlands und dem alten Konstantinopel, der Hauptstadt des byzantinischen Reiches. Diese Odos Ignatias hat mit Bau der Autobahn an Bedeutung verloren. Mit dem für uns positiven Begleiteffekt, dass die schöne und kurvenreiche Strecke fast verkehrfrei ist. Nur die Einheimischen, die hier täglich zwischen den malerisch, verschlafenen Dörfern hin- und herfahren, schaffen es einen zu überholen, egal wie schnell man ist, um in ihrer nächsten Lieblingstaverne die gewonnene Zeit für einen Kaffee mit ihren Freunden zu nutzen. An einer solchen Taverne sollte auch unser nächster Stop sein, denn wir haben gelernt-bei try and error-, dass man die Zeit des Regens auch sinnvoll nutzen kann. Am Himmel erscheint eine schwarze Wolke. Klitzekleine Regentropfen tröpfeln aufs Visier, während die Sonne dahinter noch immer scheint. So fahren wir im nächsten Ort an die nächste Tankstelle wo wir die Motorräder mit verständnisvollem Lächeln unter die dortige Überdachung, direkt an den Zapfsäulen, stehen lassen können, um selbst auf der gegenüber liegenden Seite in der Taverne ein Eis zu essen. Wir warten den Regen ab und darüber hinaus bis die Sonne die nasse Fahrbahn wieder getrocknet hat. Siga siga (für das Nordlicht aus griechischer Perspektive: „Langsam, langsam“) 

Auf dem weiteren Weg durch die Berge hin zur Küste spürt man schon bald im Wind mehr den Geruch des Meeres als der Berge. Erwartungsvoll treffen wir noch vor der Küste auf eine Schnellstraße und zum ersten Mal erwacht das unendliche Grinsen unterm Visier des Supersportfahrers. Endlose 22 ausgebaute km Spaß und Geschwindigkeitsrausch. Anmerkung einer Mindermeinung: „Ab 120 auf der XT ist wie Kiesbett mit einer Supersport, echt doof“. Der Verkehr zur Küste wird langsam dichter und es tauchen vermehrt Hinweisschilder auf Italienische Pizzerien auf; haben wir uns verfahren? Nee...das ist hier so. Während wir uns noch Gedanken darüber machen -oder manche vielleicht auch nicht- erblicken wir den ersten Zipfel vom Meer. Kurz danach kann man von der Küstenstraße das Ionische Meer sehen und hat freien Blick auf Korfu. Nach einem kurzen Halt, um diese Aussicht zu genießen -Aphro hat die Bremse gefunden- geht es weiter zu unserem Hotel in Sivota. Eigener Pool und kleine, verträumte Bucht und Cocktails am Strand. Läuft! Hier werden wir zwei Tage verweilen und vielleicht das Motorrad gegen ein Motorboot tauschen, um uns von Aphro, die hier vier Sommer lang in ihrer Studentenzeit gearbeitet hat, die idyllischen Buchten von der Wasserseite zeigen zu lassen. So kam es diesen Abend auch, dass wir nicht im Dorf in einer Taverne, sondern im nahegelegenen Clubhotel zu Abend gegessen haben, um Aphro die Gelegenheit zu geben ihre ehemalige Kollegen zu begrüßen und ein Schwätzchen zu halten -Anmerkung von Aphro: „In einem Land von Sokrates und Platon wird nicht geschwätzt“.- Auch wenn ein Abendessen mit Buffet nicht den Charme eines romantischen Abends in einer Taverne entspricht, so war doch der Ausblick auf den Sonnenuntergang von der Terrasse der Anlage bei einer guten Flasche Wein durch nichts zu toppen. Nicht zu sprechen von dem kurzen Weg zurück zu unserem Hotel. Yia Mas!

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