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Tag 5, 24. April 2021: Orientierungstour nach Kyapa/ Kitabu zum monatlichen Treffen der Bauern

Veröffentlicht: 26.04.2021

Nach dem Mittagessen brechen Bwambale, Ndumbuko und ich gemeinsam mit unserem Fahrer Baluku auf. Wir fahren zu einem Meeting der Bauern aus der Region. RWECO-Vide organisiert monatlich diese Treffen und leistet hier viel Aufklärungsarbeit. Jeden Monat stehen andere Themen im Vordergrund. Heute geht es um finanzielle Fragen und den Stellenwert von Bildung.

Auf der Fahrt dorthin kommen wir an einer großen Ansammlung Hütten vorbei. Hierher sind einige Menschen nach der großen Überschwemmung im letzten Jahr geflüchtet und haben sich notdürftig ihre Unterkünfte zusammen gezimmert. Die Regierung hat dafür gesorgt, dass sie hier zumindest kostenfrei leben dürfen, also ohne Pacht oder Miete zahlen zu müssen. Einige Hilfsorganisationen, wie save the children, UNICEF und World Vision, haben ebenfalls mit dem Nötigsten unterstützt.

Dann biegen wir von der Straße auf einen Feldweg ab. Baluku fährt uns souverän als wäre sein Auto ein Geländewagen 😊

Die Bauern warten bereits auf uns und ich werde wieder auf ganz besondere Weise, mit Tanz und Trommeln, begrüßt. Danach sprechen alle noch die Hymne von Uganda. Bevor Ndumbuko und Bwambale mit ihrem Programm starten, gibt es noch eine Vorstellungsrunde. Es wird viel gelacht. Die Menschen hier haben viel Humor. So stellt sich ein junger Mann beispielsweise so vor: „My name is Ali, I am a student, I am 19 years old and I am single but searching“.

Auch ich werde wieder aufgefordert ein paar Worte an die Anwesenden zu richten, eine Bitte, der ich sehr gern nachkomme.

Bwambale und Ndumbuko ist es wichtig, dass die Familien gemeinsam kommen, also auch ihre Kinder mitbringen. Die Treffen rotieren in der Region und die Familien kommen bereits am Morgen, um dann am Abend wieder in ihre Dörfer zurückzukehren. So wird auch der Austausch unter den Bauern gefördert.

Die Kinder sind zunächst etwas scheu und ein kleines Mädchen fängt an zu weinen, weil sie sich vor mir fürchtet. Es ist das erste Mal, dass die Kinder eine Mzungu, also eine „Hellhäutige“ sehen, erklärt mir Bwambale. Die Scheu ist bei den Kindern aber schnell verflogen und schon bald scharen sie sich um mich und begleiten uns auch auf einen kleinen Rundgang über die Felder.

Hier werden u.a. Kaffee, Bananen, Bohnen und Süßkartoffeln angebaut. Die Bauern, die zu diesen Treffen kommen, gehören zu den Ärmsten der Armen. Sie bauen hauptsächlich für den Eigenbedarf an, so dass nur ein kleiner Anteil bleibt, den sie auf dem Markt verkaufen können. Bewässerungssysteme gibt es nicht, d.h. die Menschen sind völlig abhängig davon, dass es regnet. Der Anbau auf den steilen Hängen erfolgt noch größtenteils ohne Terrassen, d.h. es ist enorm kräftezehrend und bei starken Regenfällen wird einfach alles weggespült.

Die Landschaft ist großartig und jetzt, mitten in der Regenzeit, ist alles saftig grün. Auf der Fahrt gibt es immer wieder tolle Aussichtspunkte über die gesamte Ebene, die durch die großen Seen wie Lake George und Lake Edward geprägt ist. Lake Edward gehört zu 2/3 zur benachbarten Demokratischen Republik Kongo, die nur wenige Kilometer entfernt ist.

Auf dem Rückweg halten wir noch an einem der Ausgangspunkte in den Queen Elisabeth Nationalpark. Die Queen war hier 1952 zu Besuch und ihr zu Ehren wurde der Nationalpark danach umbenannt. Auf dem Parkplatz stellt mich Baluku einem britischen Geschwisterpaar vor, das mit Kaffee handelt und schon viel Positives in der Region bewirkt haben.

Im Besucherpavillon kaufe ich noch ein Päckchen Kaffee; ein Teil des Erlöses wird zum Schutz der Gorillas genutzt.

Da der Äquator direkt um die Ecke ist, machen wir auch dorthin noch einen Abstecher und ich springe zwischen Nord- und Südhalbkugel hin und her.

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