Veröffentlicht: 13.08.2016
Wir sind nun angekommen, im Tal der Toten und zwar lebendig, so wie geplant!
Wir verließen Las Vegas freudig. Es war schön die Stadt gesehen zu haben aber es ist nach 4 Tagen schöner Las Vegas zu verlassen. Heute begann das Wochenende und dementsprechend füllte sich die Stadt. Für 500m auf dem Strip haben wir ungefähr 30 min gebraucht. Dann sind wir noch ein wenig durch den Vorort getingelt, da das Navi uns keine eindeutige Auskunft geben wollte aber das erschreckt uns ja nicht. Irgendwann gehts immer weiter. Nachdem wir die richtige Richtung gefunden haben und zudem noch getankt haben und Eis für die Kühlbox gekauft haben (nach gestern nur noch mit Kühlbox in die Wüste!), bekamen wir beide einen großen Schock. Die Klimaanlage funktionierte plötzlich nicht mehr - ausgerechnet auf der Fahrt nach Death Valley. Ohne Klimaanlage hätten wir den Namen des Tales alle Ehre gemacht. Wir hielten nochmal an, zogen die Gebrauchsanweisung zu Rate und drückten ein paar Knöpfchen aber nix geschah! Wir sahen uns schon mit dem Wagen nach Las Vegas zurückzufahren, das Auto dort zu tauschen und Death Valley wohl nicht mehr zu sehen. Doch wie es der Zufall will, bewegte einer von uns den Schalter neben der Klimaanlage ein Stückchen nach rechts und plötzlich setze sie sich wieder in Gang! Aha, dazu war der Schalter also da - zum Einstellen der Stärke der Klimaanlage. Uli schien beim Aussteigen an der Tankstelle an diesen Knopf geraten zu sein und nun wissen wir auch um seine Bedeutung. Alles gut, es konnte also weiter gehen!
Auf dem Weg ins Death Valley war noch der Besuch einer Geisterstadt auf unserem Plan. Ich wollte eigentlich die Geisterstadt "Body" besuchen wenn wir zum Yosemite NP fahren. Da allerdings der Mariposa Groove bis nächstes Jahr nicht befahrbar ist, kämen wir da nicht an den Mammutbäumen vorbei. Uli wollte diese unbedingt sehen, weswegen wir uns dann entschieden haben den Sequoia NP anzusteuern wo man sogar mit dem Auto durch so einen riesen Baum fährt. Body habe ich dann zugunsten der Riesenbäume traurig gestrichen. Heute beim Frühstück sah ich die Geisterstadt "Rhyolite" 35 Meilen vor der Furnace Creek Ranch, wo wir heute übernachten werden, Das passte gut in die Planung weil wir erst 16 Uhr einchecken konnten und nicht in der Mittagshitze durch Death Valley fahren wollten. Dann sind wir also lieber bei 40 Grad durch die Ghost Town gelaufen ;-) Wie die meisten solcher Städte war das früher eine Goldgräberstadt, die früher oder später von den Menschen verlassen wurde, als es nichts mehr zu holen gab. Ich hätte hier noch Stunden rumgucken können, aber Uli wollte ins Death Valley. Als Uli den Motor vom Auto anmachte während ich noch Autowracks fotografierte, war mir klar, dass ich jetzt ins Auto springen musste um dort nicht übernachten zu müssen.
Kurze Zeit später passierten wir das Tal der Toten. Der Anblick war wieder total surreal. Auch sowas hatte keiner von uns bisher gesehen.
Die Bepflanzung wurde rarer, nur durch Kakteen, und links und rechts lag schwarzer Sand. Kurze Zeit später waren keine Pflanzen mehr in Sicht sondern nur noch Steinwüste mit kleinen und teilweise riesen Bergen mit unterschiedlichen Farben. Wow! Und natürlich war es heiß!
Nach 2 Zwischenstops checkten wir kurz nach 16 Uhr im Hotel ein. Wir mussten uns nun beeilen. 19:39 Uhr ging die Sonne unter, wir hatten Hunger und mussten noch Pläne schmieden. Der Hunger ging erstmal vor, das Essen brauchte natürlich länger also sonst, wie immer wenn man keine Zeit hat. War aber alles nicht so schlimm, denn kurz nach 18 Uhr fuhren wir in Richtung Badwater Basin. Dies ist der tiefste Punkt Nordamerikas, mit einer Höhe von 85m über den Meeresspiegel. Dieses Basin ist fast nur noch mit einer Salzkruste besetzt. Das sieht schon mega aus aber auch bzw. besonders hier ist es soooo heiß! Das heißeste was uns heute das Thermometer im Auto anzeigte war 49 Grad. Puh! Nach kurzem Fotostop bewegten wir das Auto in Richtung "Artist Drive". Das ist ein kleiner Rundweg, wo man erstens den Sonnenuntergang sieht sowie auf der anderen Seiten die schönen Farben der Sandberge. Mit Mühe und Not erreichten wir das schöne Fleckchen Erde zum Sonnenuntergang. Man sah wirklich auf der einen Seite den Sonnenuntergang und rechts neben uns die schönen verschiedenen und teils leuchtenden Farben der Sandberge - wirklich wunderschön! Kurz nach Sonnenuntergang fuhren wir allerdings schon wieder ins Hotel zurück weil nichts aber auch nichts auf den Straßen beleuchtet sind.
Für morgen haben wir einen ganz verrückten Plan und zwar uns den Sonnenaufgang anzugucken. Nun haben wir den Jetlag überwunden und somit fällt uns das Aufstehen mitten in der Nacht sicher schwerer. Morgen werden wir es mal testen und uns für 5 Uhr den Wecker stellen. Man ist hier schließlich sicher nur einmal im Leben.
So können wir dann früh schon eine Runde drehen, erstens das bessere Licht ausnutzen und natürlich die geringeren Temperaturen genießen. Nach Death Valley wird es dann waldiger - und endlich schattiger! So schön es auch hier ist, ich freue mich auf Temperaturen unter 40 Grad!
Und nun beginnt die Nachtruhe mit lauter Klimaanlage aber besser eine laute als gar keine! Gute Nacht!