Go East - Mit dem Fahrrad zu Ev. Gemeinden in Osteuropa
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48. Tag - 25. August: Szentendre - Besuch bei einer 101 Jährigen

Veröffentlicht: 27.08.2022

Am frühen Morgen wurde ich das Motorbrummen eines sehr langen Flussfahrgastschiffes geweckt und genoss bei der sommerlichen Morgenfrische mein Frühstück. Im Laufe der nächsten Stunde fuhren noch 3 weiter Fahrgastschiffe in Richtung Budapest vorbei. Mein Tagesziel war jedoch die touristische Malerstadt Szentendre 15km vor der Hauptstadt Ungarns. Auf dem Weg dahin klingelte ich noch mal in Vac am Pfarrhaus, aber offenbar ist der Pfarrer länger unterwegs und radelte weiter. Bei Dunakeszi musste mit zwei Donaufähren auf die ander Uferseite übersetzen. Die bewohnte Flussinsel ist bei Touristen sehr beliebt. Am anderen Donauseitenarm Szentendrei Duna begrüsste mich das schöne Stadtpanorama von Szentrendre mit seinen zahlreichen Kirchen. Neben Katholischer, Reformierter, Lutherische gehören auch vier Serbisch-Orthodoxe Kirche zum Stadtbild. Durch den Türkensturm 1690 in Serbien, siedelten sich Tausende Serben in der Stadt an. Im 19. Jh. kehren die Meisten von Ihnen zurück. Geblieben sind viele ihrer Kirchen. Kurz nach Mittag kam ich vor der Ev. Kirche an und der freundliche Pfarrer Oliver nahm sich etwas Zeit und präsentierte "seine" erst vor ca. 25 Jahren erbaute und sehr schlicht gestaltete Kirche.  Die ehrenamtliche Küsterin bereitete gerade die Liedertafeln für den nächsten Sonntagsgottesdienst vor. Weil das Kirchengelände recht klein ist, stellte mich Oliver seinen 6 Kindern und seiner Frau vor, erklärte meine Anwesenheit und das ich im Gemeinderaum meine Iso-Matte ausrollen werde.  Eine richtige typische Pfarrfamilie, dachte ich, wie es Martin Luther es gerne gesehen hätte.

Wenn ich mir die Gemeindegliederzahl richtig gemerkt habe, gehören ca. 600 Menschen zur Gemeinde. Zum Gottesdienst kommen derzeit ca. 80 Besucher. In der Schulzeit sind es etwas über 100. Wir mussten das Gespräch bis zum Abend unterbrechen, weil er einen Termin hatte und ich nutzte die Zeit, um mir die kleine und beschauliche Stadt mit ihrer schönen Donaupromende anzuschauen. Beim quriligen Familienabendessen durfte ich teilnehmen und danach unterhielten wir uns noch lange über die Herausforderungen im Gemeindealltag. Für den nächsten Tag lud er mich noch zu einem besonderen Geburtstagsbesuch bei einer 101 jährigen älteren Dame ein. Dazu kamen auch einige weitere ältere Gemeindeglieder, um zu ihrem Ehrentag zu gratulieren, aber auch zu singen und zu beten. Eine Teilnehmerin, die gut Deutsch konnte, lobte die engagierte Gemeindearbeit von Oliver.

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