Go East - Mit dem Fahrrad zu Ev. Gemeinden in Osteuropa
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31. Tag - 8. August: "Großer Empfang" in Zilina / Slowakei

Veröffentlicht: 11.08.2022

Während ich mein Zelt neben der PTTK Ruine abbaute, kam ein Mann der mir deutlich machte, ich solle bald verschwinden. Obwohl die Wiese sich auf öffentlichem Grund befindet vermied ich eine Diskussion und nach 15 Minunten war ich dann auch verschwunden. Bis zur Grenze nach der Slowakei waren es nur wenige hundert Meter. Einen Grenzposten gab nicht. So wünsche ich mir Europa. Von dieser Stelle ging es bis nach Cadca - der ersten Stadt für mich in der Slowakei - immer nur bergab und das Radeln war eine wahre Freude. In der Fußgängerzone kochte ich dort mir einen Tee und machte Frühstück. Im kleinen Touristenbüro sagte man mir, das es keine Ev. Kirche in der Stadt gibt. Deshalb entschloss ich mich gleich weiter, immer bergab, in das rund 45 km entfernte Zilina zu radeln, einer Industrie- und Universitätstadt an der Vah. Nicht weit vom Zentrum fand ich recht schnell die moderne Ev. Kirche und direkt daneben das Pfarramt. Ich klingelte und nach ein paar Sekunden kam Marian, einer der vier Pfarrer, des "Teampfarramtes" von Zilina - wie ich es beschreiben würde - heraus. Er zeigte sich erstaunt und erfreut, dass jemand aus Deutschland mit dem Fahrrad kommt und Interesse an der Ev. Kirche in der Slowakei und speziell in Zilina zeigt. Ich erklärte, warum ich gerne die Kirche besichtigen möchte und auch den Hintergrund meiner Reise, das ich nur Ev. Gemeinden in Osteuropa besuche. Er rief nach wenigen Minuten danach seine Pfarrkollegin Lenka an, die ebenfalls kurz danach erschien, wir begrüßten uns freundlich und dann konnte die Besichtigung der Kirche beginnen. Während Marian erklärte, dass die Gemeinde rund 1400 Mitglieder hat, kam noch seine Frau dazu, die ebenfalls als Pfarrerin in dem Teampfarramt arbeitet. So offenherzig und freundlich wurde ich in Zilina begrüßt und von uns Vier musste unbedingt ein Foto vor dem Altar gemacht werden.

Zum Gottesdienst kommen rund 160-180 Besucher. Vor Corona waren es etwas mehr. Jeder Gottesdienst wird ins Internet übertragen und selbstverständlich gibt es auch fast immer einen Kindergottesdienst, „Sonntagsschule“ genannt, der in einem extra gestalteten Raum stattfindet. Zur Gemeinde gehört auch eine halbe Mitarbeiterstelle für die Ev. Jugendarbeit. Dies ist schon etwas Besonderes, denn sonst gibt es nur ganz wenige hauptamtliche Jugendmitarbeiter in der gesamten Ev. Kirche in der Slowakei. Als wir den Rundgang machten, kam auch der Jugendmitarbeiter und wir konnten uns ein wenig unterhalten und kurz danach kamen einige seiner Jugendlichen, um die Sommerfahrt auszuwerten. Leider habe ich vergessen ein Foto zu machen.

Marian und Lenka luden mich ein über Nacht zu bleiben und wir könnten doch auch gemeinsam am Abend Essen gehen und uns weiter über die Gemeindearbeit unterhalten. Ich willigte ein und durfte meine 4 Fahrradpacktaschen in das Gästezimmer des Pfarramtes bringen und die Dusche nutzen. Ich spürte eine große Gastfreundlichkeit und wirkliches Interesse. Wir verabredeten uns für den Abend, denn ich hatte ja die eigentliche Arbeit von Marian und Lenka mit meinen plötzlichen Erscheinen unterbrochen. Ich radelte noch einmal alleine in das Zentrum, kaufte etwas für den nächsten Tag ein, fuhr dann zurück und schrieb etwas an meinen Bloq. Am Abend gingen dann Marian, Lenka und ich in ein beliebtes Restaurant im Zentrum und ich durfte mir ein typisches slowakisches Gericht aussuchen. Wir besprachen noch weitere interessante kirchliche und theologische Themen und ich erzählte natürlich auch etwas von meiner Arbeit zu Hause, zeigte einige Fotos und Videos von meinen Internetkanal und wir freundeten uns immer mehr an. Dann gingen wir zurück und verabredeten nach dem Frühstück ein Treffen zur weiteren Planung meiner Reise mit Besuchen von verschiedenen Gemeinden in der Slowakei. Glücklich über den Verlauf des Tages schlief ich dann spät abend ein.

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