ausderfernebetrachtet
ausderfernebetrachtet
vakantio.de/geschichtenvonunterwegs

Potosi & Cerro Rico

Veröffentlicht: 22.10.2024

Nach den Tagen im bolivianischen Regenwald und der Pampas sollte es mit kurzem Zwischenstopp in La Paz nun endlich nach Potosi gehen und zwar diesmal hoffentlich ohne Straßenblockaden oder ähnliche Komplikationen. Und tatsächlich war es auch so, nach einer für bolivianische Verhältnisse recht entspannten Nachtfahrt erreichte der Bus in den frühen Morgenstunden bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Stadt im Süden des Landes. Krasser Kontrast auf jeden Fall zu den Tagen zuvor und zwar nicht nur was die Temperaturen betrifft. Die karge Landschaft und die den äußeren Bedingungen angepassten Menschen wirken viel kälter und distanzierter als die Umgebung im grünen Teil Boliviens. Nach der Ankunft im Hostel eingecheckt und dann die Stadt erkundet. Potosi liegt am Fuße des 4.782 m hohen Cerro Rico und war im 17. Jahrhunderts auf Grund der enormen Silbervorkommen eine der reichsten Städte der Welt und das Zentrum des damals blühenden spanischen Kolonialreiches. Mit indigener Sklavenarbeit schöpfte das spanische Königreich hier enorme Reichtümer ab. Geschätzt bis zu 8 Millionen Menschen kamen dabei ums Leben. Auch heute arbeiten noch tausende Bergarbeiter unter katastrophalen Bedingungen in den Minen, bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von etwas über 40 Jahren. Kein unbedingt schöner Ort zum Verweilen. Allerdings kann man hier eine geführte Tour in die Tiefen des Berges machen und da dies wohl in der Form recht einzigartig auf der Welt ist, wollte ich die Gelegenheit wahrnehmen und das sollte auch das Primärziel meines Ausflugs nach Potosi sein. Die Stadt macht im Allgemeinen einen recht entspannte Eindruck und im Schatten des Silberberges kann man allerlei schöne koloniale Bauten bestaunen. Nachdem der Resttag mit Sightseeing verbracht wurde, machte ich mich zurück auf den Weg ins Hostel und buchte eine der Touren für den nächsten Tag. Die Nacht war recht kurz, da sich die Höhe hier wieder bemerkbar machte, das Frühstück morgens im Hostel hingegen ein absolutes Highlight und wahrscheinlich das Beste bislang im Rahmen eines Aufenthaltes angebotene Mahl auf meiner Tour. Frisches Obst, verschiedene Säfte, Pfannkuchen, leckeres Brot, Avocado, Ei und allerlei Aufstriche – und das alles im Preis der Übernachtung für knappe 10 Euro inklusive. Absolut Top. Nach dem Gaumenschmaus wurde ich abgeholt und es ging in einem klapprigen Kleinbus älterer Bauart an den Stadtrand zum Cerro Rico. Auf dem Weg dahin hielten wir auf einem Markt, hauptsächlich für die Minenarbeiter und kauften ein paar Präsente für die Miners. Unser Guide meinte, dass sich die Jungs im Berg vor allem über Cola, Kokablätter und Handschuhe freuen würden, also wurde all dies eingemarktet. Außerdem kaufte ich zwei Päckchen selbstgestopfte Zigaretten, weil ich wusste wie gern die Minenarbeiter rauchen. Selbst starke Raucher in unseren Gefilden hätten beim Anblick der hiesigen Glimmstängel wohl die Nase gerümpft. Auf jeden Fall kein normales Kraut sondern tatsächlich harter Tobak. Außerdem gab es auf dem Markt Dynamit zu kaufen. Dynamit! Auf einem öffentlichen Markt. Einfach unglaublich und bei uns unvorstellbar. Hier allerdings ist man für rund 2 Euro pro Stange inklusive Zünder dabei. Des Weiteren standen überall kleine und große Behälter mit 96-prozentigem Alkohol herum, den die Arbeiter wohl nach der Schicht gemeinsam trinken. Da herkömmliche alkoholische Getränke für die Leute hier viel zu teuer sind, eignet sich der äußerst hochprozentige Alkohol hervorragend, um sich ordentlich zu betäuben und wohl auch um den harten und gefährlichen Arbeitsalltag zu verdrängen. Nach dem Markt wurden wir (ich und wieder mal eine Gruppe Franzosen) zu einer Garage gefahren und mit der notwendigen Arbeitskleidung ausgestattet: Gummistiefel, Overall, Helm, Kopflampe und ein kleiner improvisierter Rucksack für die Mitbringsel. Für uns sicherlich ein Erlebnis, die Vorstellung tatsächlich mit dieser Ausrüstung im Berg zu arbeiten, allerdings recht abwegig. Der nächste Stopp war eine direkt am Berg gelegene Fabrik für die Verarbeitung der Erze und Metalle. Beim Anblick der Anlagen und Maschinen dachte ich erst, dass dies schon längst verfallen ist und nur noch der Veranschaulichung für die Besucher dient. Tatsächlich wird die komplette Anlage aber noch rege genutzt, eine komische Vorstellung, beim Anblick der verschlissenen und mit Schlamm überzogenen Gerätschaften. Alles was hier seinem Zweck dient, wird eben bis zum Ende der Haltbarkeit und noch weit darüber hinaus, genutzt und beansprucht. Unser Guide erklärte und kurz die Prozesse im Werk und wir hier mit recht einfachen Mitteln das wertvolle Gestein vom Rest getrennt wird. Ebenfalls kann man hier als Kunde direkt die Waren beziehen. Verschiedene Gesteine und Erze sind in Säcke verpackt aufgereiht und können erworben werden. Teilweise vertreiben die Minenarbeiter ihre aus dem Berg geholten Schätze noch selbst. Allerdings handelt es sich hierbei tatsächlich nur noch um die Reste aus der glorreichen Zeit. Der Berg ist fast komplett ausgebeutet und eine Silberader oder größere

Ausrüstung für den Berg

Mengen des kostbaren Metalls findet man kaum mehr. Wohl allein noch der Gedanke an einen Glücksfund und den daraus resultierenden Reichtum und Ausweg aus dem harten Arbeitsleben treibt einige der Arbeiter tagtäglich in den Berg. Gegen späten Vormittag erreichen wir den Berg. Vor den Eingängen sieht man einfachste Infrastruktur für die Bewältigung der schweren Arbeit. Hunten oder Grubenwagen, verschiedene Werkzeuge, pneumatische Bohrmaschinen, Hämmer und verschiedene Stahlseile und Winden. Dazu einfachste Hütten zur Aufbewahrung und Lagerung der Werkzeuge und Habseligkeiten. Lässt man seinen Blick über die Gegen vor den Mineneingängen schweifen, wird sofort und unmissverständlich klar, was das für ein absoluter Knochenjob ist, der hier ausgeführt wird. Überall hängen die Reste von toten Lamas herum und auch die Eingänge der Minen sind dick mit Lamablut bestrichen. Dies Alles dient wieder einmal dazu, die Pachamama zu ehren und die Sicherheit der Minenarbeiter zu gewährleisten. Die Opfergaben sollen sicherstellen, dass die Erde und der Berg nicht zornig werden und die Arbeiter schützen, da der Bergbau als Eingriff in den Körper der Erde betrachtet wird. Wir betreten im Anschluss einen der Stollen und laufen langsam in den Berg hinein. Insgesamt gibt es wohl bis zu 400 Eingänge am Cerro Rico, den genauen Verlauf und die Anzahl der Schächte und Gänge kennt niemand so genau, zu wild und ohne irgendeine Kontrolle oder Regulation wurde in den letzten Jahrzehnten in den Berg hinein gegraben. Auf jeden Fall etwas beruhigend, mit einem Guide unterwegs zu sein, denn bereits nach ein paar wenigen Minuten im Berg wird einem das Ausmaß dieses Raubbaus bewusst. Überall Tunnel, Einstiege in andere Ebenen, Gänge, Löcher und Schächte. In diesem Wahnsinn den Überblick zu behalten, scheint für den Laien ein unmögliches Unterfangen. Zumindest am Anfang kann man noch dem Verlauf der Schienen folgen, die sich aber auch nach kurzer Zeit mit den Schächten in alle möglichen Richtungen aufgabeln. Noch relativ nah am Einstieg betreten wir einen Raum, in dem eine sonderbare Gestalt aufgebaut ist. Hier haust El Tio, der Teufel und der Herrscher des Berges. Der Tio ist mit Kokablättern, Bierdosen und Flaschen des hochprozentigem Alkohol übersäht, in seinem Mund qualmt ein Zigarettenstummel. Vor der Schicht stoppen die Arbeiter am Tio und übergeben ihm ebenfalls Opfergaben. Ist der Tio zufrieden, schützt er die Arbeiter, so der Glauben. Und da sich die Arbeiter im Berg ins Reich der Unterwelt begeben, in dem auch die Pachamama keinen direkten Zugriff mehr hat, wird er Tio reichlich beschenkt. Der Tio sollte möglichst milde gestimmt werden, damit er den Arbeitern im Berg keinen Schaden zufügt. Wird er nicht respektiert, bringt der Unglück. Auch wir beschenken den Tio mit einem Teil unserer Gaben und unser Guide öffnet eine Flasche des Hochprozentigem. Nach einem kräftigen Schluck reicht er mit das Gefäß und ich nehme einen Shot. Absolut widerlich und man merkt unmittelbar wie der starke Alkohol in den Körper einfließt. Das Ganze geht dann die Runde herum, bevor er einen Schluck des Gesöffs auf seinen Finger gießt, das Ganze entzündet und sich damit eine Zigarette anmacht. Ein bizarres Schauspiel in einer absolut bizarren Gegend. Dem Tio scheint es zu gefallen, sonst könnte ich wohl jetzt nicht diese Zeilen schreiben. Im Anschluss wird mir erneut die Flasche gereicht. Ich lehne ab, der Guide weist mich allerdings darauf hin, dass ein einzelner Schluck Unglück bringt und ich führe meinen Mund erneut an die Flasche, lasse aber nur eine winzige Menge in meinen Rachen fließen. Unvorstellbar, dass man sich diese Flüssigkeit in größerer Dosis zu Gemüte führen kann. Nach dem milde-stimmen des Tios geht es weiter in den Berg hinein. Aus allen Ecken pfeift und zischt es, ein wildes Gewirr an Leitungen führt an der Decke entlang. Irgendein Gas oder Druckluft entweicht, es riecht säuerlich und unangenehm, die Luft ist dick, warm und von allerlei Gasen geschwängert. Wir treffen auf die ersten Arbeiter, die gerade eine Pause machen und überreichen ihnen unsere Mitbringsel. Vor allem die Kokablätter stehen hoch im Kurz. Zum Einen ein gutes Mittel gegen allerlei Körperliche Probleme mit der Höhe und zum Anderen messen die Miners mit Hilfe der Blätter die Zeit. Der Mund wird vollgestopft und es wird gekaut, bis die Blätter an Geschmack verlieren, Dies tritt nach ungefähr 4 Stunden ein und ist damit der Hinweis, dass die Hälfte der Schicht nun vorbei ist. 8 Stunden beträgt die Regelschicht während der Woche, am Wochenende allerdings können es auch gern mal 12 – 16 Stunden sein. Kontrolliert wird dies so gut wie gar nicht, es wird bis zur körperlichen Erschöpfung gearbeitet und wohl auch öfters darüber hinaus. Immer wieder hört man aus der Entfernung ein lautes und sich näherndes Geräusch, der Guide ruft hektisch irgendwas und wir pressen unsere Körper an die Stollenwände. Mit hoher Geschwindigkeit nähert sich einer der Grubenwagen unter ohrenbetäubendem Lärm. Je nach Richtung leer oder voll mit Gestein bepackt und von 2 Arbeitern geschoben. Auf die neugierigen Besucher kann hier logischerweise keiner Rücksicht nehmen. Schafft man es nicht schnell genug in eine Nische oder an den die Wand, so droht man, von den Wagen erfasst zu werden. Ob es ab und an Unfälle mit Touristen gibt, dazu schweigt unser Guide. Statistiken zu den Arbeitern hingegen werden grob geführt. Ungefähr 10 bis 15 Todesfälle gibt es monatlich im Berg. Die Dunkelziffer ist wohl weitaus höher, erfasst werden lediglich die Unfälle mit unmittelbar resultierender Todesfolge. Über die Langzeitfolgen spricht Niemand.

Arbeitet im Berg

Weiter im Berg wechseln wir die Ebenen über Zustiege und Leitern und kriechen durch enge Löcher. Ungemütlich ist es und definitiv kein Ort für Menschen mit Klaustrophobie. Die nächsten Arbeiter, die wir treffen, schürfen Gestein in einem Schacht unter uns, der nur durch ein winziges Einstiegsloch begehbar ist. Wir reichen Cola und Zigaretten, die Arbeiter sind sehr freundlich und freuen sich über die Präsente. Auch die Handschuhe werden dankend angenommen. Auf der Seite der gebuchten Tour steht, dass ein Teil der gezahlten Summe den Arbeitern zukommt. Ich wünsche mir, dass dies stimmt und dass der Tourismus an diesen Ort vielleicht auch zum Teil zu einem besseren Leben der Einheimischen beiträgt.

Wir laufen noch weiter in den Berg hinein, es ist mittlerweile unerträglich heiß, wohl weit über 30°. Der Guide berichtet von Temperaturen jenseits der 40° Celsius tief im Inneren des Cerro Rico. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie man diese Knochenarbeit auch noch in solch einer Hitze ausführen kann. Die Wände sind jetzt an einigen Stellen gelblich gefärbt und schimmern im Licht der Kopflampen. Es handelt sich um das giftige Element Arsen, das häufig in Verbindung mit Silber und Zinn abgebaut wird. Wir werden darauf hingewiesen, nichts anzufassen und und mit Vorsicht durch die Gänge zu bewegen. Mittlerweile haben alle in der Gruppe eine Schutzmaske aufgesetzt, der Staubanteil in der Luft ist hoch und das Atmen fällt zunehmen schwerer. Wir laufen nun schon eine ganze Weile durch den Berg und ich habe ein beklemmendes Gefühl. Weder weiß ich, wie weit wir und im Berg befinden, noch würde ich ohne unseren Guide wohl den Ausgang nicht mehr finden. Ein Wahnsinn, sich hier zu orientieren. Den Arbeitern scheint dies leichter zu fallen, immer wieder treffen wir auf eine Gruppe aus 2 bis 3 Personen, geben Geschenke und halten einen kurzen Plausch. Man sieht die Strapazen in den Gesichtern und man verfällt in eine starke Demut und Dankbarkeit, dass man durch irgendwelche glücklichen Umstände nicht an diesem Ort in die Welt geschissen wurde und sich durch solch harte Umstände seinen Lebensunterhalt verdienen muss. Tiefer im Berg werden die Gänge schmaler und enger, man muss teilweise gebückt durch die Stollen laufen, der Helm ist absolut notwendig, alle paar Meter stößt man sich irgendwo den Kopf. Überall liegen leere Bier- und Flaschen des hochprozentigen Alkohols herum. Wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, die Schicht zu ertragen. Wie Viele der Unfälle auf den berauschten Zustand der Arbeiter zurückzuführen sind, kann man nur erahnen.

Arbeiter in einem engen Tunnel im Cerro Rico

Ich bin froh als unser Guide sagt, dass wir uns bereits auf dem Rückweg befinden. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir an einem der Ausgänge des Berges an und ich bin glücklich, wieder Tageslicht zu sehen und nicht wieder am nächsten Tag im Dunkel des Silberberges verschwinden zu müssen. „La montana que come hombres“ - der Berg, der Menschen frisst. So nennen die Einheimischen den Cerro Rico. Nicht auszuschließen, dass dies bald in einer größeren Katastrophe endet. Der Berg schrumpft durch die unkontrollierte Aushöhlung jährlich um mehrere Zentimeter und forscher prognostizieren den Einsturz des Cerro Rico in nicht allzu ferner Zukunft.

Hervorzuheben allerdings auch wieder das positive Mindset der Menschen, als ich unseren Guide im Berg auf das mögliche Szenario eines Einsturzes anspreche, gibt er mir zur Antwort: „Think positive – this can happen. But we are here, so not today, maybe tomorrow“. Ein wunderbarer Galgenhumor, der mich trotz der äußeren Umstände tatsächlich kurz zum Schmunzeln bringt.

Zurück im Stadtzentrum verbringe ich den Rest des Tages damit, auf einen Aussichtspunkt zu laufen und betrachte den über der Stadt thronenden Silberberg. Aus der Ferne wirkt der Riese ruhig und friedlich, mit den Erlebnissen des Tages hat man eine ungefähre Vorstellung davon, was sich allerdings für Leid tagtäglich im Inneren des Cerro Rico abspielt. Wohl einer der härtesten Jobs auf unserem Planeten und wohl mit der Schwefelmine im Krater des Vulkanes Ijen auf Java auf jeden Fall einer der bizarrsten Orte an denen ich bislang war.

Bevor es am nächsten Tag mit dem Nachtbus zurück nach La Paz geht, wird noch ein Spiel von Nacional Potosi besucht, der lokale Fußballclub der in der ersten bolivianischen Liga spielt. Auch hier die Kulisse der Stadt und der Cerro Rico als Kulisse im Hintergrund. Das Stadion befindet sich auf 4.000 m und ist zusammen mit dem Stadion in El Alto eines der höchsten der Erde. Einfach alles an diesem Ort ist rau, karg und spärlich. Sei es die Landschaft, das Leben der Menschen oder der Sauerstoffgehalt auf diesen Höhen.

Der Ausflug nach Potosi hat mich auf jeden Fall noch eine ganze Weile beschäftigt. Wer mehr über die Geschichte des Cerro Rico und die Stadt Potosi erfahren möchte, einfach mal „Cerro Rico“ und „Der Berg der Menschen frisst“ googeln. Es gibt unzählige sehr gute und äußerst interessante Artikel über dieses Thema und die Menschen, die sich tagtäglich im Umfeld der Minen bewegen.

Dies hier alles aufzuführen, würde definitiv den Rahmen sprengen.

PS: Die Rückfahrt nach La Paz reihte sich wieder einmal nahtlos in die Arie der unfassbaren Busfahrten in Bolivien ein. Mit dem Wissen, dass es Nachts auf dem Altiplano sehr sehr kalt werden kann, fragte ich vor Kauf des Tickets extra (und wie üblich), ob der Bus über eine Heizung verfügt. Das überzeugend vorgetragene „Si“ war allerdings eine Lüge und die Fahrt glich einer Reise im Eisfach. Trotz langer Unterhose, 2-facher Ausführung an Socken, Pullover, Flies- und Windjacke plus Schal und Mütze hab ich mir so unfassbar den Arsch abgefroren. Sämtliche Scheiben waren von innen vereist und ich konnte keine Minute ein Auge zu tun, weil ich die gesamte Fahrt damit beschäftigt war, mich irgendwie aufzuwärmen. Irgendwann hab ich dann sogar den Überzug vom Sitz entfernt, um diesen als Decke zu nutzen. Ich war so froh, als wir wieder in La Paz waren, bin umgehend in ein Taxi gestiegen, hab gefühlt die gesamte Fahrt zum Hostel geflucht. Dann direkt heiße Dusche und ab ins Bett, wo ich noch fröhlich eine ganze Zeit weiter gebibbert habe. Passend zu diesem surrealen Ort irgendwie, die Rückfahrt von Potosi.  

Antworten

Bolivien
Reiseberichte Bolivien

Weitere Reiseberichte