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Selaron-Treppe

Veröffentlicht: 05.02.2020

Der chilenische Künstler Jorge Selaron betrieb von 1977 bis 2013 eine Galerie an der Treppe, die das Künstlerviertel Santa Teresa mit dem Ausgehviertel Lapa verbindet. 1990 begann er, belächelt von den Einheimischen, die baufällige Treppe mit selbstbemalten und Abfallkacheln zu verschönern. Es wuchs ein, mittlerweile von der Stadt höchst anerkanntes, einmaliges Kunstwerk. Kacheln aus aller Welt, viele aus Deutschland, wurden dem Künstler für seine Arbeit zugesandt. Sein gewaltsamer Tod im Jahre 2013 blieb ungeklärt und wird mit der Mafia in Verbindung gebracht. Man fand ihn auf seiner berühmten Treppe leblos mit schweren Brandwunden. Sein wunderschönes Denkmal zieht nun Touristenschwärme an, wir wohnten 2 Gehminuten entfernt im hippen Lapa-Viertel. Unser Lieblingsrestaurant Ximenes lag am Fuße der Treppe. Das Essen war hier so lecker und reichhaltig, dass wir gleich 3x dort waren. Es blieb noch genug übrig für ein paar arme Gestalten, die hier in den Straßen leben. Die Reste unseres Mahls wurden jeweils von den netten Kellnern praktisch verpackt und von uns mit Dingen, die wir gesammelt hatten, zu kleinen Präsenten aufgestockt. Sicher sollte man sich nachts in Rio nicht in dunklen Gassen aufhalten. Vor den bedauernswerten Geschöpfen, die wir hier allabendlich angetroffen haben, brauchte man sich jedenfalls nicht zu fürchten. Sie hatten gerade noch soviel Energie die Tüten entgegenzunehmen und uns ein 'god bless you' hinterherzurufen.

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