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Der Umbau Teil 4: Der Innenausbau.

Veröffentlicht: 22.09.2020

Nach drei Tagen abseits der Zivilisation. Ist es an der Zeit mal ein kurzen Beitrag über den Innenausbau zu verlieren. 

Ich glaube das schwierigste hierbei ist der Start. Bevor man sich freudlich mit Säge und Bohrer über die gekauften Baustoffe her macht, ist es wichtig sich das Ganze räumlich nochmal vorzustellen. Da wir beide in dieser Vorstellung unsere Schwierigkeiten hatten, mussten wir so ziemlich alles 10mal überdenken.

Von anfänglichen Skizzen über wiederholtes Ausmessen und späteres nachkonstruiern mit Pappkartons war alles dabei. Es machte Spaß sich mit dem Innenausbau zu beschäftigen, da man seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Foren wie Instagram oder Pinterest boten uns gute Denkanstöße. 

Das Problem des Freigeistes lag am Ende dann aber in unsere Unentschlossenheit. Die Raumaufteilung war für uns sehr wichtig. Natürlich wollten wir so viel wie Möglich aus dem vorhandenen Raum rausholen. Das Bett muss flexibel nutzbar sein. Die Küche darf nicht den kompletten Raum einnehmen, soll aber trotzdem genug Stauraum für alle nötigen Utensilien bieten. Und sowieso wie legt man so ein Stauraum am besten an? In Schubladen oder Boxen oder Schränken?

Mittlerweile kann ich sagen, dass wir so, wie wir es letzendlich ausgebaut haben, sehr zufrieden sind.

Die Raumaufteilung ergibt sich wie folgt:

Im vorderen Teil befindet sich der Wohn- /Ess- & Schlafbereich.

Im hinteren Teil findet die Küche mit Spüle, Kocher und Kühlschrank ihren Platz.

Das Bett:

Betrachtet man das Bett von oben, lässt es sich in der Länge in drei Module aufteilen. 

Das Modul hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz ist 1.3m breit und 1m lang. Es unterteilt sich in zwei Bettkästen a 50cm und schließt von oben mit einem Lattenrost. 

Im vorderen Kasten findet die komplette Elektrik ihren Platz. Hier sind Bordbatterie, Schaltkasten, Relais und eine Box mit allem möglichen elektrischen Zubehör verstaut.

Der hintere Kasten ist mit sämtlichen Klamotten, die Yasemin und ich zum überleben benötigen, gefüllt.  Da das Bett eine Sitzhöhe von 40cm hat, lässt sich hier auch ordentlich was verstauen.

Das zweite Modul unterteilt sich in der Breite in einen Tisch mit Hubfunktion und eine Box für Krimskeans. Über unseren Hubtisch lässt sich unser Bett in eine Sitz- oder eben Schlafgelegenheit transformieren. Da ein Tischbein mit Hubfunktion nicht grade günstig ist mussten wir anfangs wirklich überlegen, ob wir uns so etwas leisten können. Wir waren fegen Ende des Umbaus aber alternativlos und fanden im Internet ein vergleichsweise günstiges Model für 160€. 

Es lässt sich nach einer Woche aktiven Wohnens sagen, dass sich diese Investition in ihrem Nutzen jetzt schon bewährt hat.

Das dritte Modul ähnelt ebenfalls einem Bettkast und ist mit den Maßen 0.4m × 1.3m  eine verkleinerte Version des ersten Moduls. In dem Fach verstauen wir tagsüber unsere Bettwäsche und einen extra Bettbezug. 

Aufbau der Bettkästen. 

Die Bettkästen haben wir aus 15mm dicken Multiplexplatten zusammengeschraubt. Damit wir unseren Lattenrost in die Kästen reinlegen können, haben wir in jede Ecke einen Fuß aus einer 35cm langen Dachlatte (5.5cm x 3.5cm) angebracht.

Im allgemeinen hatten wir die Bettkästen schnell konstruiert. Da wir zuvor aber mit einer Sitzhöhe von 45cm statt 40cm gerechnet hatten, mussten wir alle Seiten nochmal kürzen und neu zusammenschrauben. 

Für den Lattenrost hatten wir ein Rollrost aus Fichtenholz 2m × 1.4m bestellt. Die Latten haben wir dann um 10cm gekürzt und neu miteinander verschraubt. Da sich unser großer Bettkasten nochmal in der längs teilt, mussten wir auch unseren Rost in zwei Teile zersägen. Der Schnitt wurde dann mit 2 Scharnieren wieder miteinander verbunden, was uns in der Folge die Möglichkeit bot den Rost links sowie rechts aufzuklappen. Die Boxen könen nun also seperat voneinander benutzt werden. 

Der Rost für das dritte Modul war hingegen einfacher hier haben wir die Fichtenholzlatten nur gekürzt verschraubt und mit zwei Schanieren am Kasten direkt verschraubt.

Die Krimskrambox aus dem zweiten Modul haben wir mit einer auflegbaren Multiplexplatte gedeckelt.

Über jedem Modul befindet sich eine Matraze. Insgesamt haben wir vier Matrazenteile. Wir haben uns die einzelnen Teile aus einer großen Schaumstoffmatraze zurecht geschnitten. Ein Bettbezug wurde ebenfalls in vier Teile zerschnitten und an jede Matraze vernäht.

Die Küche.

Da sich unsere Küche an den Hecktüren befindet kann man die komplette Zeile problemlos auch von außen bedienen. Vorallem für mich mit einem Stockmaß von 1.9m ist das ganz angenehm, aber generell ist es schön auch manche Tätigkeit im Stehen durchzuführen. Dieser Punkt war am Ende auch ausschlaggebend, dass unsere Raumaufteilung ist wie sie ist. 

Im allgemeinen baut sich unsere Küche in einer L-Form auf. Sitzt man im Camper befindet sich linksaußen ein Regal mit drei Schubladen. Das Regal haben wir aus dem alten Ikea Tisch von Yasemin herausgeschnitten. Die Schubladen passten von den Maßen perfekt in die geplante Küche, weshalb wir uns dazu entschlossen hatten diesen Teil des Tisches so wieder zuverwenden.

Neben dem Regal sitzt unsere Kühlbox (Kompressorkühlschrank 45l) am Boden der Küchenzeile. Die Box lässt sich über eine Zugschiene herausziehen. Über der Kühlbox erstreckt sich eine Schublade über die Komplette Breite der Küche. In der Schublade lagern wir unseren zwei Flammen Campingkocher und Sachen wie beispielsweise Gewürze und Tee.

Rechts neben der Kühlbox ist ein kleiner Schrank mit Schwingtüren. Hier befindet sich sämtliches Geschirr, sowie Töpfe und eine Pfanne. 

In der rechten Ecke der Zeile ist unsere Spüle verbaut. Mit zwei 12l Kanistern versorgen wir uns mit Wasser. Eine kleine 12V Tauchpumpe befördert das Frischwasser automatisch zum Wasserhahn. Über eine Schiebetür lässt sich der Stauraum unter der Spüle bedienen.

Die Wasserkanister können über eine Klappe aus der Hecktür zum befüllen und entleeren entnommen werden.

Die Tischplatte der Küchenzeile ist eine 17mm Starke Leimholzplatte aus Buchenholz. Die Schranktüren und Schubladen sind aus 17mm starker Fichte. Das Grundgerüst der Küche ist auch hier wie beim Bett aus 15mm starker Multiplex.

Die Griffe der Türen haben wir meinem alten Kleiderschrank entnommen, genauso wie die Führungsschienen der Schiebetür.

In der Küche wurden drei Stecker installiert. Einer für den Kühlschrank, einer für die Tauchpumpe und eine universele Leiste mit 12V-Anschluss und USB-Ladeanschluss für jegliche Verbraucher.

Damit der Innenausbau fixiert ist haben wir an diversen Positionen die Kontruktionen über Winkel mit dem Boden verschraubt. Lediglich unser Tisch lässt sich verschieben. 


So das erstmal zum Innenausbau. Wie auch bei der Grundkonstruktion und der Elektrik gilt auch hier, falls ihr nähere Fragen habt, schreibt mir einfach. 

Der Innenausbau hat für uns am Ende doch viel Zeit in Anspruch genommen. Aber am Ende hat sich jede Sekunde gelohnt. Ich habe in diesem Gebiet für mich einen radikalen Perfektionisten Entdeckt, was es vorallem Yasemin nicht immer leicht gemacht hat. Millimeterarbeit ist dann eben doch keine einfache Hausmannskost.

Hier auch ein besonderer Dank an Sarah und Torsten die uns bei der Ausfertigung Unterstütz haben.

Im nächsten Beitrag möchte ich euch noch kurz zeigen was wir uns bei der Dekoration für Gedanken gemacht haben und wie die zukünftigen Ausbaupläne aussehen.

Bis dahin. Machts gut!






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