Veröffentlicht: 25.05.2017
Von Sapa aus machten wir uns wieder mit dem Sleeping Bus auf Richtung der Insel Cat Ba. Die Nachtfahrt war die Hölle: Als wir in den Bus einstiegen, war dieser schon total überfüllt. Nana und Steffen mussten sich in eine Fünferreihe zwischen ungepflegte Männer legen. Ich hatte noch ein Ereignis besonderer Art: Auf halber Strecke wachte ich auf und musste dringend zur Toilette. Also kämpfte ich mich durch die am Boden liegenden Personen, um dem Busfahrer mein Bedürfnis mitzuteilen. Dieser hielt nach kurzer Zeit an und ich spürte schon die Erleichterung. Dann gab er mir allerdings zu verstehen, dass ich auf der Autobahn hinter der Leitplanke pinkeln sollte. Den Tränen nahe setzte ich mich also mitten auf die Straße und sah dem vorüberfahrenden Straßenverkehr zu...
Nach 9 quälenden Stunden erreichten wir endlich Hai Phong und setzten direkt mit der Fähre nach Cat Ba über. Leider hatten wir es versäumt, uns eine Unterkunft zu buchen und suchten müde und leicht angespannt erst Mal ein Café mit Wifi auf. Als wir endlich zwei Doppelzimmer gebucht hatten, mussten wir bis zum Check In noch 4 Stunden tot schlagen. Wir legten uns an den Strand und Niels und ich schliefen sofort ein. Als dunkle Regemwolken aufzogen machten wir uns auf den Weg zum Hotel und freuten uns wie lange nicht mehr auf unser eigenes kleines Reich. Da es den Rest des Tages durchregnete, machten wir einen Betttag.
Für den nächsten Tag mieteten wir uns wieder einmal Scooter und fuhren zur Canon Front: ein Überbleibsel aus dem Vietnamkrieg. In dem kleinen Café mit Ausblick in die Halong Bucht, wurden Nana und ich dann erst einmal für das vietnamesische Fernsehen interviewt. In hervorragendem Englisch gaben wir Auskunft über die Insel. Nach diesem kleinen Abenteuer machten wir uns auf den Weg zum Nationalpark. Auf einer still gelegten Anlage liefen laute elektronische Bässe und wir entdeckten eine ganze Schmetterlingsschar. Nach diesem wunderbaren Naturschauspiel ging es dann Richtung Viewpoint. Da Nana und ich ja mittlerweile alte Nationalparkhasen sind, entschieden wir uns auf halber Strecke umzukehren und unsere voller Energie strotzenden Männer alleine hoch zu schicken, was wir am Ende ein wenig bereuten. Die beiden kamen stolz und nass geschwitzt mit umwerfenden Bildern zurück.
Auch der nächste Tag war ereignisreich: Mit einem Boot fuhren wir an schwimmenden Fischerdörfern vorbei, machten eine Kanutour und besuchten die Affen auf Monkey Island. Schockierend war, dass die Touristen diese mit Süßigkeiten fütterten und zwei von ihnen gebissen wurden. In einem Moment der Unachtsamkeit, wurde Nana von einem Affen beklaut.
Auch die schöne Zeit auf Cat Ba hatte nun ein Ende. Am nächsten Tag setzten wir wieder mit der Fähre nach Hai Phong über. Hier mussten wir dann leider Nielsi verabschieden, der sich auf den Rückweg in das ferne Deutschland begab :(... Nana, Steffen und ich mieteten uns ein Dreibettzimmer mit schöner Terrasse und grandiosem Ausblick über die Stadt, in der wir übrigens gefühlt die einzigen Touristen zu sein scheinten.