Veröffentlicht: 06.02.2023
Früh sind wir auf den Beinen, es ist frisch gewesen in der Nacht, nur mit Bewegung lässt sich die Bettwärme erhalten. Wir schauen an genau dem Roadhouse von gestern vorbei, um ein paar Bilder ins Netz zu stellen und schon sind wir wieder „on the Road“. Es sind 17 Grad an der Küste und wir fahren in die Berge, da gilt es die Erwartungshaltung an die Temperaturen niedrig zu halten. Ein riesiges modernes Besucherzentrum erwartet uns im NP und mit Genugtuung dürfen wir feststellen, unser gestern erworbener NP Pass gilt hier auch. Wir entscheiden uns für eine Wanderung um den Lake Dove, ein Muss für jeden Cradle Mt. Besucher. Erst kaufe ich mir aber eine schöne, rote, warme, gefütterte Mütze, es ist jetzt 21 Uhr, ich habe die Mütze bisher noch nicht wieder abgesetzt.
Ein Shuttlebus fährt verschiedene Wanderstationen an, auch den Lake Dove und schon wandern wir los, 6,2 km, auf einem moderaten Wanderweg um den See und der erscheint in der Tat zunächst riesig. Es regnet, es stürmt, es ist diesig und doch, wir wandern los und werden heute fast die einzigen Leute hier sein, wir sind doch nicht aus Zucker. Der See ist eingebettet in Berge, von denen immer wieder kleine Bäche hinabfließen, bestanden mit oft dichtem undurchdringlichem Urwald, bestehend aus Eukalyptusbäumen, Palmen, Nadelbüschen und hohen Grasbüschen. Tiere sehen wir nicht, nur ihre Hinterlassenschaften, und danach zu urteilen, müssen es viele sein. Einige Vögel singen, doch meist ist es sehr ruhig, der heftige Wind verursacht die meisten Geräusche. Wenn wir im Urwald wandern, merken wir von Regen und Wind fast nichts, an kahlen Bergstellen zieht es gewaltig. Unsere reine Laufzeit liegt unter 2 Stunden, wobei es viele Treppen aus Holz oder Stein hinauf und hinab zu laufen gilt. Es ist wirklich eine wunderschöne Landschaft, auch bei schiet Wetter. Allerdings hier zu wandern bei gutem Wetter, wenn sich 500 Leute um den See bewegen, ist auch nur schwer vorstellbar.
Leider wird es heute nicht viel wärmer, wir richten uns darauf ein, und statten der warmen, mit offenem Kamin beheizten Campküche noch einen Besuch ab, um diesen Beitrag zu schreiben und zu beraten, was wir morgen machen. Eigentlich müssten wir noch viel länger hierbleiben.