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Tschüss Südinsel- Hallo Nordinsel.

Veröffentlicht: 09.11.2018


Fast alle Backpacker, die wir kennengelernt haben, erzählten wie viel schöner die Südinsel sei. Nun galt es herauszufinden, ob die Nordinsel wirklich im Schatten der Südinsel steht.

Die vierstündige Fährfahrt verbrachten wir mit Simon, einem der Deutschen aus dem letzten Hostel. Gemeinsam kamen wir zu dem Entschluss Wellington in den nächsten Tagen zusammen zu erkunden.

Wellington war die erste größere Stadt in Neuseeland, die wir zu sehen bekamen. Mit ca. 190.000 Einwohnern und ein paar Hochhäusern, stellt diese Stadt ein absolutes Kontrastprogramm zu der ländlichen Südinsel dar. Genau deshalb waren wir sehr gespannt.

Leider spielte uns das Wetter am ersten Tag einen Streich, sodass unser Sightseeing ein wenig nach hinten verschoben wurde. Um trotzdem das Beste aus dem regnerischen Tag zu machen, verbrachten wir ihn im trockenen Te Papa Museum, welches uns die Geschichte Neuseelands ein wenig näher brachte - absolut empfehlenswert! Durch die lebhaften Darstellungen und das interessant gestaltete Infomaterial vergingen die Stunden wie im Flug.

Nachdem unser Kulturprogramm abgehakt war, machten wir uns auf den Weg Richtung Kino (unser erster Kinobesuch seit 3 Monaten) und waren voller Vorfreude. Da sich die männlichen Begleiter in der Unterzahl befanden (4:1), lief es auf einen eher für Frauen interessanten Film hinaus: „A simple favour“. Allerdings ist nicht zu leugnen, dass Simon hellauf begeistert von diesem Film war. Fazit: Vielleicht sollten sich die Männer öfters breitschlagen lassen und sich auf „Frauen“-Filme einlassen ;).

Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher zum Friday Night Market. Je mehr duftende Gerüche in unsere Nasen stiegen, desto schwerer war es zu widerstehen. Allerdings schafften wir es uns die Köstlichkeiten anzuschauen, ohne schwach zu werden ( ja, auch wir waren stolz auf uns).

Am zweiten Tag galt es nun die Stadt zu erkunden. Da wir beim Frühstück noch ein sehr nettes Mädchen kennenlernten, erkundeten wir zu sechst die Harbourfront, Innenstadt und Cuba Street.

Unser erster Eindruck täuschte uns nicht: Wellington ist wirklich eine wunderschöne Stadt.

Abends machten wir uns dann mit dem netten Mädchen, namens Viki, und einem Freund von ihr auf den Weg das Nachtleben Wellingtons zu erkunden.

Je später die Stunde, desto mehr füllte sich die Stadt mit partywilligen Jugendlichen und wir genossen den Abend in vollen Zügen: tanzen, lachten und quatschten bis wir alle hundemüde in unsere Betten fielen.

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen und auf in Richtung Palmerston North. Eine nicht ganz so lebhafte und abwechslungsreiche Stadt wie Wellington. Allerdings war dies auch eher eine Art Zwischenstopp auf unserem Weg nach Rotorua.

Rotorua ist bekannt für zahlreiche sogenannte „Hot Pools“, sprich heiße Quellen, in welchen man ein natürliches warmes Bad nehmen kann. Diese konnten wir uns nicht entgehen lassen. Aber bevor wir mitten im Regenwald am Fuße eines Wasserfalls Baden gingen, besuchten wir den Te Puia Park.

Der Te Puia Park ist sozusagen ein Zentrum der Maori Kultur sowie geothermalen Wundern.

Maoris sind die Ureinwohner Neuseelands und der Park bietet eine Möglichkeit Einblick in ihr Leben, ihre Kunst und ihre Sitten zu bekommen. Es ist absolut faszinierend und interessant zu sehen, worauf ihr Leben fundiert. So sind zum Beispiel ganz viele Maoris von Kopf bis Fuß tätowiert und jedes Tattoo ist ein Unikat. Diese Körperkünste erzählen ihre subjektiven Lebensgeschichten, sprich: Sind sie Verheiratet? Haben sie Kinder, wenn ja wieviele? Was ist ihr Job? Haben sie im Krieg gedient? und und und

Zusätzlich gibt es in dem Park eruptierende Geysire, heiße Schlammquellen, usw., die als geothermale Wunder bezeichnet werden.

Außerdem bekamen wir endlich die Möglichkeit einen Kiwi-Vogel zu sehen. Kiwis sind die Nationaltiere Neuseelands, jedoch sind sie leider nachtaktiv und sehr selten. Deswegen ist es so gut wie unmöglich diese tagsüber und in freier Wildbahn zu entdecken.

Nachdem wir die Faszinationen Rotoruas abgeschlossen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Auckland, jedoch vorerst nur für ein Wochenende.

Endlich hieß es: Lilly Wiedertreffen! Lilly und wir verbrachten das gesamte Wochenende gemeinsam. Sie schlief und aß bei uns, sodass wir jede Minute ausnutzen konnten.

Freitags lernten wir ihre herzliche Gastfamilie kennen und aßen mit ihnen zu Abend.

Wir sind alle wirklich froh, dass sie so ein Glück hat in so einem schöben Umfeld arbeiten und leben zu können.

Abends machten wir uns dann auf den Weg das Nachtleben von Auckland zu erkunden. Wir trafen uns noch mit zwei weiteren Freundinnen von Lilly und begaben uns auf eine Kneipentour. Es war ein wirklich sehr schöner Abend und obwohl wir uns am anderen Ende der Welt befanden, fühlte es sich an wie Heimat. Heimat auf einem anderen Fleckchen Erde.

Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen hatten, haben wir uns Richtung Hafen gemacht, um ein paar Sonnenstrahlen zu tanken und wieder ausgiebig zu quatschen. Denn abends waren wir auch schon wieder mit Leuten verabredet, welche wir auf Fiji kennenlernten: Koen und Paul.

Da sie ein Auslandssemester in Auckland machen, leben sie in dem zur Uni gehörenden Studentenheim.

Somit trafen wir uns dort und lernten auch noch viele nette andere Studenten kennen.

Wir unterhielten uns stundenlang und tauschten unsere gegenseitigen Erfahrungen aus und hatten viel zu lachen.

Es war bzw ist immer noch ein so surreales Gefühl, Menschen aus Holland und Deutschland auf Fiji kennenzulernen, diese in Neuseeland zu treffen und wiederrum deren Freunde kennenzulernen, welche aus ganz unterschiedlichen Länder dieser Welt kommen.

Naja, jedenfalls machten wir uns dann auf in einen Gay-Club , was den Abend nur noch unvergesslicher machte. Da wir alle zum ersten Mal in unserem Leben in einem solchen Club waren, werden wir diesen Abend auf jeden Fall auf Ewig in Erinnerung behalten. Wir hatten total viel Spaß und genossen die gemeinsame Zeit. Da wir am nächsten Tag aber leider früh raus mussten, machten wir uns mit dem Wissen, dass wir uns nächste Woche wiedersehen werden, auf den Heimweg.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter in den Norden.

Unser neues Ziel: Whangarei. Ein Städtchen 2 Stunden nördlich von Auckland. Von dort aus hat man die Möglichkeit wunderschöne Natur erkunden zu können. Somit machten wir uns auf einen Roadtrip zu den Bay of Islands und den Whangarei Falls. Ein absolut empfehlenswerter Trip! Stundenlang umgeben von wunderschöner Natur, einzigartigen Szenerien und wundervollen Menschen- was gibt es schöneres?

Die letzten vier Tage unseres Neuseeland-Trips verbrachten wir Auckland. Wir erkundeten die Stadt und trafen uns natürlich noch einmal mit Lilly und den Menschen, die uns in so kurzer Zeit so sehr ans Herz gewachsen sind. Wir sind uns sicher, wir haben Freundschaften geschlossen, die auch außerhalb unserer Reise standhalten werden und die wir niemals vergessen werden.

Die letzten Tage hätten wir uns gar nicht schöner ausmalen können.

Und nun heisst es nach 6 Wochen Neuseeland Abschied nehmen und auf nach Australien.

Es ist Halbzeit, genau 3 Monate sind um und noch 3 Monate kommen auf uns zu.

Genau der richtige Zeitpunkt um einmal zu sagen, wie dankbar wir alle sind diese Reise machen zu dürfen. Wir genießen jeden Tag. Tag ein und Tag aus erleben wir neue, abwechslungsreiche und wundervolle Dinge. Es ist eine Zeit die uns niemand mehr nehmen kann und wird. Wir sind eine kleine Familie geworden, wir kennen uns in- und auswendig und es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu wissen, dass man von Menschen umgeben ist, die einen lieben genau so wie man ist.

Zum einen freuen wir uns alle sehr auf den Moment indem wir unsere Familien und Freunde wieder in die Arme schließen können und zum anderen wünschen wir uns, dass jeder Tag so langsam vergeht wie nur möglich. Wie paradox ist das? 

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