Flo und Lou
Flo und Lou
vakantio.de/flou

Walnut Harvest

Veröffentlicht: 05.05.2019

Von Huonville geht es die Ostkueste hoch nach Swansea, ein kleines Dorf direkt an der Kueste. Wir haben von einer Walnussfarm gehoert bei der wir gerne arbeiten wuerden. In wenigen Stunden haben wir die Farm gefunden und mit dem Manager gesprochen, er kann uns keine Arbeit garantieren, laesst uns aber auf seinem Grundstueck campen. Nach einer Woche des wartens beginnt die Ernte. 

Wir sind eine relativ kleine Gruppe im Vergleich zu anderen Firmen, das liegt warscheinlich daran, dass die meiste Arbeit von Maschinen erledigt wird.

Fuer die Firma arbeiten ca. zwanzig australische Maenner uebers ganze Jahr. Nur fuer die Erntezeit werden noch Backpacker benoetigt um die Walnuesse einzusammeln. Dieses Jahr sind wir ungefaehr fuenfzehn Backpacker - alles Franzosen bis auf eine andere Frau aus Belgien, dem Hollaendischen Teil. 

Die ersten beiden Tage werden wir durch die ganzen Sicherheits Richtlinien und den Arbeitsvertrag gelotst. Viel Papier muss unterschrieben werden, wir muessen beweisen, dass wir Auto fahren koennen und die verschiedenen Maschinen werden uns erklaert. Danach geht es endlich los: 
Als erstes kommen die sogenannten "shaker", wie das Wort schon verraet, ist diese Maschine dazu da um die Walnussbaeume zu schuetteln. Auf der rechten Seite hat sie einen Arm der den Baum fassen kann und kraeftig schuettelt, damit die Wallnuesse auf den Boden fallen. 

Der naechste Schritt wird von den "sweepers" durchgefuert. Flo durfte neben den ganzen australischen Arbeitern auch einen Sweeper fahren. Die Sweeper blasen die Wallnuesse mit einem grossen Ventilator in die Mitte, zwischen den beiden Baumreihen. Manchmal muss Flo drei oder vier Mal die selbe Reihe entlang fahren um eine gerade Linie aus Nuessen in der Mitte zu hinterlassen. Flo leistet gute Arbeit. Alle sind sehr zufrieden mit ihm und unser Manager bietet ihm bald an fuer die naechste Saison zurueck zu kommen. 

Dann kommen die "Raker" (rake = rechen), sie haben alle einen Rechen dabei und laufen durch die Baumreihen um Nuesse, die der Sweeper vergessen hat in die Mitte zu rechen und groessere Aeste und Steine herrauszunehmen. Das war die Arbeit der meisten Backpacker. Sie erzaehlen immer wieder, dass die Arbeit sehr schwer ist, den ganzen Tag muessen sie unter die Baeume kriechen und manchmal in sehr hohem Gras nach Walnuessen suchen. 

Dann endlich sind die Nuesse bereit um vom "Harvester" geerntet zu werden. Eine andere Maschine, die einmal durch alle Reihen faehrt und die Nuesse aufsaugt und alles in seinen Anhaenger befoerdert. Von dort aus kommen die Walnuesse in Schiffscontainer.

Die Container werden von Lastwagen zur sogenannten Hullingline gebracht. Die Hullingline ist eine kleine Fabrik in der die ganzen Steine und einige Aeste von den Nuessen getrennt werden. Sie rennt 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Es gibt ein Team uebern Tag und eine Nachtschicht, von 6am bis 6pm, oder 6pm bis 6am. Ich habe die Erfahrung machen duerfen Nachts zu arbeiten. 

Der Container voll mit Nuessen, Steinen, Aesten und was man so findet wird auf den Tipper geladen und dann langsam in den Hopper gekippt. Der Hopper befoerdert die Walnuesse auf einem Fliesband in das Gebaeude. Als naechstes Werden die Nuesse durch ein Metalnetz gesiebt um groessere Stoecke und Aeste herrauszufiltern. Dann werden sie durch den Rocktank gefiltert. Der Rocktank ist ein grosser Tank gefuellt mit Wasser, die Steine sinken auf den Grund und nur die Nuesse werden weiter auf den inspection table geleitet. Dort steht dann eine Person, manchmal zwei, und sammelt die ganzen Stoecke raus. Der Tisch ist ziemlich gross und hat die falsche Hoehe um arbeiten angenehm zu machen. 
Als naechstes werden die Nuesse mit Chlorwasser abgesprizt und von vier Schlauechen anschliessend wieder trocken geblasen. Ueber den SwiftLift (ein beweglicher Arm, den wir in und aus den Containern fahren koennen) werden dann die Walnuesse wieder in einen Container, der diesmal aber einen Ventilator instaliert hat, befoerdert und so bald wie Moeglich nach New South Wales (Australischer Staat) gebracht. 
Unsere Aufgabe in der Nacht ist es, die Container bereit zu machen und natuerlich die Stoecke herrasuzusammeln. Eine andere Position ist am Wastebelt, ein Fliesband an welchem der ganze Muell, Steine, Stoecke und Knochen in einen Lastwagen befoerdert wird. Immer wieder kommen schwere Walnuesse die im Rocktank gesunken sind dort hinaus, diese muessen herrausgenommen werden, da sie nicht im Muell landen duerfen. Eine Wallnuss ist AU$0,60 Wert, das kann sich ganz schoen summieren, wenn jede Minute eine Nuss kommt. 

Es macht mir Spass in der Nacht zu arbeiten, es ist aufjedenfall eine Interessante Erfahrung auch wenn Flo und ich uns kaum sehen. Ich dachte es wuerde schwieriger sein fuer mich den Tag gegen die Nacht zu tauschen, aber es klappt ganz gut und wir haben Spass zusammen in der Nacht. Wir sind ein kleines Team, bestehend aus fuenf Leuten. Schnell sind wir ein eigespieltes Team, schaffen zwar nie so viele Container wie die Tagesschicht, aber leisten trotzdem gute Arbeit. 

Es tut gut fuer die Firma Webster zu arbeiten. Webster gibt uns das Gefuehl wichtig zu sein und wenn wir Nachts oder am Wochenende arbeiten werden wir auch besser entloehnt dafuer. Unser Manager macht meiner Meinung nach einen guten Job und es ist schoen diesen Unterschied auch wahr nehmen zu koennen.
(Ein Unterschied wie Tag zu Nacht, ha ha!) 

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