Veröffentlicht: 22.01.2018
Nachdem wir nun ein Tag zuvor die Schattenseiten Buenos Aires zu einem Teil gesehen hatten zeigte uns Jonas eine andere Seite der Stadt.
Das Stadtzentrum.
Also nach dem Frühstück ab in den Zug und Richtung Zentrum. Eine Besonderheit hier in Buenos Aires: In den Zügen trifft man definitiv einen oder auf einer längeren Fahrt sogar mehrere kleine Händler. Meistens mit einem Karton voll mit Kaugummis, Wasser, Süßigkeiten oder anderen kleinen Sachen versuchen sie etwas an die Leute zu bringen.
Falls man Sie noch nicht sieht so bemerkt man sie spätestens an ihrer lauten, und meiner Meinung nach sehr markanten "Händlerstimme". Besonders ist hier vor allem dass Leute die etwas zu verkaufen versuchen hier kostenlos mit dem Zug fahren dürfen.
Angekommen in "Once" (Name der Endhaltestelle) hört man manchmal schon von weitem eine Geige, eine Gitarre, ein Klavier, jemanden singen oder oder oder. Wenn man dann um eine Ecke bieg
Sieht man es.
Da sitzt oder steht dann ein Mann oder eine Frau und macht in mitten des Bahngetrubels Musik. Manche Menschen bleiben kurz stehen oder verlangsamen für einen kurzen Augenblick ihren schnellen Schritt, aber kaum jemand scheint sich die Zeit zu nehmen bis zum Ende eines Liedes abzuwarten.
Vor einer Weile zeigte man mir ein Video zum sogenannten Geiger Experiment. Das Fazit dieses Experiments: Wenn wir nicht die Schönheit eines Moments erkennen und ihn an uns vorüber gehen lassen, welche wundervollen Dinge übersehen wir in unserem Leben noch?
Mal was zum Nachdenken!
Der erste Halt war der Cementerio de la Regoleta im Stadtteil Regoleta. Ein überaus teures Wohnviertel, welches sich nur sehr wenige Menschen leisten können.
Dieser Friedhof ist so gut wie in jedem Reiseführer ausgeschrieben und daher ein äußerst beliebte Touristenattraktion. Hier fanden seit Juni 1760 "die Reichen und Schönen" von Buenos Aires ihre letzte Ruhestätte. Ob Wissenschaftler, Profisportler, Schauspieler oder sogar argentinische Präsidenten spielt dabei keine Rolle.
Das gesamte Areal war gesäumt von kleineren Gräbern bis hin zu riesigen Mausoleen. Manche kunstvoll verziert, manche schlicht gehalten.
Ein wenig erschreckend war das scheinbar einige Grabstätten als kleiner Müllplatz genutzt wurden. Durch ein Fenster konnte man bei ein paar wenigen Gräbern Verpackungen, Klopapier oder Schrott erkennen...
Ein wenig schade das die letzte Ruhestätte dieser Person oder dieser Familie nicht respektiert und geachtet wurde.
Fast gleichzeitig bemerkten wir ein Problem: Der Magen war leer. Also was taten wir?
Richtig. Wir gingen Empanadas (Teigtaschen mit allerlei darin), absolut typisches Essen für Spanien und Südamerika, kaufen und genossen diese vor einem der riesigen Hochhäuser.
Der nächste Stop war am Plaza de Mayo. Das Zentrum der Stadt. Ringsherum um diesen Platz waren die Banco de la Nacion, das Rathaus, das Cabildo de Buenos Aires, die Catedral Metropolitana de Buenos Aires und andere Regierungsgebäude angeordnet.
Die Kathedrale, welche die größte und wichtigste der Region ist, besuchten wir anschließend. Ein unglaublich beeindruckendes Gebäude mit mehreren kleineren Altären die sich um den großen Altar in der Mitte der Kirche rankten.
Ab hier sollte uns dann eine Freundin von Jonas begleiten, welche mich sogar zu meiner Freude wiedererkannte (haben uns schon mal durch eine gemeinsame Freundin gesehen).
Zum Nachmittag hin stand der "Feria de San Telmo" (großer Markt) auf dem Plan. Hier war allerdings nur ein kleiner Teil zu begutachten, wegen des schlechten Wetters. Trotzdem, meiner Meinung nach sehr schön. Eine Vielfalt angefangen von Ständen mit antiken Gegenständen, wie alte Uhren, Pfeifen oder Bücher, über Klamotten, bis hin zum Gemüsestand oder sogar kleineren Bars.
Sollte man auf keinen Fall verpassen!
Abgerundet wurde der lange, ereignisreiche Tag durch gemeinsames Koka-Tee trinken, bevor dann alle etwas erschöpft und überwältigt von den vielen Eindrücken sich nach Hause aufmachten.