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Alle guten Dinge sind drei

Veröffentlicht: 03.04.2018

1. - 5. März 

Alle guten Dinge sind drei.
In unserem Fall hießen sie Laguna Negra, Frey und Lopez.

Aber erst einmal von vorne...

Yanina hatte uns am Abend unseres ersten gemeinsamen Ausflugs den Vorschlag unterbreitet sie und ein paar Freunde zu einem Refugio, direkt an einem Bergsee zu begleiten.

Gelegenheiten schlugen wir bekanntlich nie aus und so standen wir am nächsten Tag, jeder mit einem Rucksack bepackt (Zelt, Schlafsack, Isomatte plus Kochzeug, inklusive Verpflegung) bereit und voller Erwartung was der Tag so bringen würde.


Der Weg führte uns zunächst durch einen Nadelwald, später entlang eines Flusses (kristallklar) und schließlich zum eigentlichen Aufstieg...

Bereits zu Beginn war uns klar geworden das Yanina's Freunde (glaube 7 waren es), von denen sie irgendwie nur 2 kannte, bedeutend schneller waren als wir. 

Bereits außer Sichtweite begannen wir mühsam Stück für Stück die Serpentinen hoch zu kraxxeln.


Eine anstrengende, zermürbende und nervenaufreibende Tätigkeit. An für sich stellte der Aufstieg kein Problem dar..., doch der Rucksack bremste einen auf ein Tempo herab, welches maximal ein paar Schritte pro Minute zu ließ.

So viel geschwitzt habe ich schon seit langem nicht mehr. Alles lief wasserfallartig am gesamten Körper und tränkte mein Tshirt von oben bis unten...

 Nass!

Nach einer Weile erreichten wir das Plateau.

 Nass!

Verrückt war das mein schnelltrocknendes Tshirt sofort seine Arbeit aufnahm und innerhalb von 4-5 Minuten schön trocken war.


Nicht mehr Nass!

Der Ausblick auf die Laguna Negra war der Hammer!!!

 Der anstrengende Aufstieg wirkte unbedeutend, ja gerade zu lächerlich bei dem Blick auf diesen großen Bergsee.

Erstmal entspannen und die Sonne genießen.

Es war herrlich!

Nach einer Weile erinnerte man mich an ein Versprechen das ich im Wahn des Aufstiegs gegeben hatte.

"Wenn wir oben sind dann springe ich in den Bergsee." Florian (19), nicht Herr seiner Sinne

Tja und ich halte meine Versprechen!

Also ab in den Bergsee.
Es war zwar echt kalt, aber aushaltbar... zumindestens für ein paar Minuten.

Erfrischt, so gesehen geduscht und einfach wieder vollends Energie geladen kam ich wieder in die Sonne zurück.

Hunger machte sich in unseren Mägen breit.
Also auf geht's zum Kochen.

Eine Stunde später, es war schon dunkel, war das Mahl fertig. 

Zwar "nur" Nudeln mit Fertigsoße, aber uns schmeckte es einwandfrei.

Andererseits hätte man uns wahrscheinlich auch gesalzene Steine vorsetzen können. Der Hunger war mörderisch groß.

Während wir zusammenpackten stieg der Vollmond über uns auf und tauchte die dunkle Nacht in ein helles, leuchtendes Licht.

Schwer sich aus dieser Faszination zu lösen. Nach einer Weile gelang es nach und nach und wir verschwanden, dick eingemummelt in unseren Schlafsäcken...

Der Abstieg ging am nächsten Tag bedeutend schneller und leichter.

Bei schönstem Sonnenschein läuft es sich sowieso immer leichter. 😉

Kein Tag Pause hieß es. Denn gleich am nächsten Morgen hatten wir ein neues Ziel vor Augen.

Refugio Frey.

Mit etwas Muskelkater (ich für meinen Teil zumindest).

Dieses mal führte uns der Weg oberhalb eines anderen See's (insgesamt 3 große um Bariloche) entlang.
Unterhalb von uns erstreckten sich riesige Grünflächen und immer mal mittendrin mehrere, riesige, verbrannte Bäume.

1993 fand hier ein großer Waldbrand statt der einen Großteil der Landschaft vernichtete, aber augenscheinlich hatte sich die Natur wieder gut erholt. 

Lediglich die dunklen, toten Äste der Bäume erinnerte an den Brand.

Weiter ging es durch ein großes Waldstück mit ab und an riesigen Blumenwiesen und an einem Fluss vorbei, welcher sich parallel zum Weg schlängelte.

Den Bergen immer ein Stückchen näher.

Der Aufstieg wirkte fast lächerlich im Vergleich zur Laguna Negra. Andererseits trugen wir hier nur einen Rucksack für drei Leute und da waren nur Vorräte, sowie ein paar Jacken drin.

Ich für meinen Teil hatte das Gefühl die Aussicht auf den Talkessel, die Berge und den kleinen Wald mit weniger Gepäck viel mehr genießen zu können als vorher.

Es war leichter mal kurz innezuhalten und ein Foto zu machen, ohne Angst haben zu müssen 15 kg sacken sofort in die Beine.

Der Weg endete und wir erreichten die Laguna Tonček. Zwar etwas kleiner als die Laguna Negra, allerdings trotzdem ein wunderschöner, kristallklarer Bergsee.
Auf einem Fels sitzend gab es erst einmal Mittag.

Rings um uns herum trauten sich einige Wanderer in den Bergsee. Meiner Meinung nach eine miese Sache.

Denn gerade als sie bis zur Hüfte im Wasser standen setzten heftige Windstöße ein.

 Keine gute Kombination...

Der Abstieg ging zwar bedeutend schneller, zog sich jedoch doch noch ein ganzes Stück hin und so kamen wir in der Abenddämerung erst beim Auto an.

Yanina kannte ja bisher nur aus ein oder zwei Erzählungen unsere Spezialität, doch nach 3 Tagen Wanderung hatten wir uns eine schöne Reispfanne redlich verdient.

Wie jedem vorher auch schmeckte es ihr wunderbar und Yanina schwärmte während des gesamten Abendbrot davon.

Den folgenden Tag legten wir eine Pause ein.

3 Tage Wandern und früh aufstehen können unsere untrainierten Körper einfach noch nicht ab.

Erstmal schön ausschlafen, essen, lesen, essen und schlafen.
BADUMS Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende...

Wieder gut gestärkt und vollster Motivation traten wir die Wanderung zum dritten Refugio an.

Refugio Cerro Lopez.

Da ich den Rucksack ungern beim Abstieg trug nahm ich ihn dementsprechend bergauf.
Es ging steil! Über leicht sandigen Boden und immer wieder über Wurzeln kletternd.

Die Aussicht, welche mit jedem Höhenmeter den man nahm umso beeindruckender wurde gab bei jedem Blick einen ordentlichen Energieschub.

Red Bull, Monster Energy und was weiß ich...
Versucht es lieber mal mit dieser Aussicht.
Die verleiht wirklich Flügel!!!

Zwar etwas langsamer, wegen des Rucksacks (Conny nahm ihn ab der Hälfte) erreichten wir das Refugio Cerro Lopez.
Ein kleines buntes Haus.

Hier legten wir nur eine kurze Pause ein um uns mit einer Banane für den Aufstieg zu stärken.

Eine kleine, verspielte Katze gesellte sich zu uns und leistete uns Gesellschaft. Wieder voller Kräfte begann der Aufstieg zum Gipfel.

Eine richtige Klettertour!

Für mich als Kletterfan einsame Spitze 👌

Oben als erster angekommen, ich hatte den Rucksack ja nicht mehr, überwältigte mich zugegebenermaßen die Aussicht.

Zu der einen Seite eine Aussicht wie aus dem Bilderbuch über die gesamte Seenlandschaft von Bariloche und zur anderen Seite ein kleinerer See mit einem riesigen Berg, inklusive Gletscher.

Sogar den Osorno (einen Vulkan auf chilenischer Seite) konnte man bei dieser unglaublichen Sicht sehen.
Und dann auch noch Mittag essen mit diesem Ausblick...

Es war einfach wunderschön!

Während Yanina sich ab dem Refugio von uns verabschiedete da sie noch einen Kurs für Planzenkunde besuchte, stiegen wir gemütlich ab.

Wie immer ging es drei mal schneller runter als bergauf. 😅
Es dämmerte schon als wir am Fuße des Berges standen.

Unser Ausgangspunkt!

Aber wie kommen wir nach Hause? 🤷‍♂️

Der Bus fuhr zwar, allerdings kann man die 20 Peso pro Person auch versuchen einzusparen.
Klappte... naja mehr oder weniger super.
Eher weniger...

Keiner nahm uns mit... obwohl mehr als genug Platz für uns gewesen wäre 😢

Meine Kamera hatte leider keinen Akku mehr, sonst hätte ich den schönen Sonnenuntergang fotografiert, der uns auf unserem Heimweg im Bus begleitete.

Schade, doch Conny sagte etwas das Weisheit und Wahrheit zugleich enthielt;

"Das was man nicht fotografieren kann muss man im Herzen speichern."








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