Veröffentlicht: 12.05.2017
Nach der ersten Nacht in unserer sehr einfachen aber ausreichenden Unterkunft machten wir uns gestern Morgen zu Fuß auf Richtung Uferpromenade. Ein kurzes Frühstück on-the-run musste genügen, damit wir pünktlich an der Mietwagenstation ankamen, um nach einigen Formalitäten unsere rote Knutschkugel in Empfang zu nehmen.
Da Halifax außer Baustellen für unseren Geschmack nicht allzu viel Sehenswertes zu bieten hatte, entschieden wir uns, erst einmal direkt zu einem Autohändler zu fahren, der 3 interessante Angebote (2 Wohnmobile und 1 Camper Van) hatte. Auf der Fahrt dorthin lernten wir einige Besonderheiten kennen:
- die Autos in dieser Gegend haben kein Front-Nummernschild (so wirken die Autos wie mundlose Gesichter)
- die Wohnhäuser liegen größtenteils direkt am Highway - ohne Zaun und meist auch ohne Garten, der ja wenigstens ein wenig Distanz zwischen Straße und Haustür bringen würde (wobei ein Highway hier alles von einer kleinen Landstraße bis einer Art Autobahn sein kann)
- es gibt unglaublich viele Kirchen jeglicher Glaubensrichtung, die ebenfalls direkt am Highway liegen
- Wasser ist in dieser Gegend das dominierende Element: es gibt unzählige Seen, Flüsse und Ausläufer des Ozeans, wohin man auch blickt
Beim Autohändler angekommen durften wir uns gleich alle 3 Fahrzeuge auf eigene Faust anschauen. Leider überzeugte uns keines davon, insbesondere nicht der "spacey" aussehende Camper Van - dieser entpuppte sich eher als Weltraumschrott. Aber auch die beiden Wohnmobile aus den späten 80ern waren sehr verlebt, stanken nach einer Mischung aus Zigaretten und Hund und hatten erheblichen Rostbefall.
Nach diesem kleinen Rückschlag ging es weiter nach Peggy´s Cove, einem kleinen Küstendörfchen, dass aufgrund seines Leuchtturms eines der meistfotografiertesten Sehenswürdigkeiten Kanadas ist. Aber auch die felsige Küste rund um den Leuchtturm lud zu größeren und kleineren Kletteraktionen ein. Von Peggy´s Cove aus fuhren wir nach Lunenburg, einem verschlafenen Fischerort mit hübschen bunten Häuschen (einige davon zählen sogar zum UNESCO Weltkulturerbe), wo wir uns in einem kleinen Restaurant am Ufer ein ausgiebiges Abendessen genehmigten.
Den heutigen Tag starteten wir mit einer Fahrt nach Lawrencetown, um dort dem Atlantic View Trail zu folgen. Folgt man nur stur dem Trail, bekommt man leider nicht so viel vom Meer zu sehen, wie erhofft. Mit einigen Abstechern Richtung Strand oder auf den ein oder anderen Hügel erhält man aber dann das gewünschte Meergefühl.
Heute Abend schauen wir uns dann noch einen weiteren Camper Van in der näheren Umgebung an. Unsere Unterkunft haben wir daher um eine weitere Nacht verlängert. Morgen schauen wir uns auch noch 2 Fahrzeuge nördlich von Halifax (Truro, Charlottetown) an. Hoffentlich ist ein passendes Gefährt dabei...