Tag 32, Turku und Naaintala (Ruhetag)

Eigentlich geht es mir heute morgen so wie schon oft, wenn ich wenig oder gar nicht Rad gefahren bin: ich würde auch gerne weiterfahren und habe das Gefühl, die Pause nicht zu brauchen. Im Nachhinein war das aber dann immer eine schöne und erholsame Zeit zum Durchatmen. 

Für mich war das bis jetzt überhaupt eine optimale Mischung aus Natur, Bewegung, Kultur, Leute kennenlernen, aus Kilometer fahren und Ruhetagen. Jeder empfindet das anders, aber für mich passt es super. Darüber bin ich froh, denn ich hatte mir im Vorfeld einige Gedanken gemacht, ob die Etappen nicht  zu lang sind, bzw. ich zu wenig Ruhetage eingeplant habe. Selbst in der zurückliegenden Woche auf den Inseln, auf denen es ja gemächlicher zugehen musste, habe ich die Zeit sehr genossen.

Heute also wieder Ruhetag ohne Fahrrad. Ich hatte gute Berichte über die Holzstadt Naantali gelesen und beschlossen, mir diese anzusehen. Weil selbst in die entlegenen Gegenden von Turku eine gute Busverbindung besteht, nehme ich den Bus und fahre rund eine Stunde (für drei Euro!) an die Westküste. 

Naantali gehört zu den ältesten Städten Finnlands und ist heute ein wichtiger Hafen und dank seiner Holz-Altstadt ein beliebtes Touristenziel. In Naantali ist heute Markt. 

Mich interessiert aber mehr der alte Stadtteil.

Die Stadt ist herrlich leer. Ich möchte mir nicht vorstellen, was hier ab nächsten Monat los ist. 

Gegen Nachmittag geht es dann zurück nach Turku. Es scheint, als wird die Stadt zur Zeit baulich auf links gezogen. Überall Baustellen. Das ist mir zu wuselig. Ruhe verspricht die Markthalle von Turku. 

Auch im Dom ist nichts los. Der Dom von Turku ist die einzige mittelalterliche Kathedrale in Finnland. Das Gebäude, das direkt am Fluss Aurajoki liegt, ist seit seiner Weihe zum Dom im Jahr 1300 Sitz des Erzbischofs von Turku und zudem die Hauptkirche der evangelisch-lutherischen Kirche Finnlands. Der Dom von Turku gilt als das Nationalheiligtum Finnlands.

Auf dem Weg zurück zum Bus laufe ich noch an einer Kneipe vorbei und wundere mich, dass es das bajuwarische Kulturgut so hoch in den Norden geschafft hat.

Mit platten Füßen erreiche ich wieder das B&B Amuranta von Judith und Tino.