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Tag 45 - Seelenverkäufer

Veröffentlicht: 18.12.2017

Nur kurz zu gestern Abend: es ist NICHT blöd gelaufen. Blöd war nur, dass ich den zweiten Mojito nicht geschafft habe.

Die ersten Fotos zeigen das Interieur des Mikrobusses, mit dem wir heute nach Jinotepe gefahren sind. Das war so ein Schrotthaufen, unglaublich, es gab nichts, was nicht abgebrochen, geflickt oder durch ein ungewöhnliches Ersatzteil  ausgetauscht oder einfach nicht mehr existent war. Wenn der Fahrer aussteigen wollte, musste er die Scheibe herunter kurbeln, durch das Fenster greifen und dann von außen den Türgriff betätigen. Das Handschuhfach war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Das ist ja eigentlich umweltfreundlich, sich nicht jedes Jahr ein neues Auto zu kaufen. Und der Besitzer war offensichtlich auch für Mülltrennung. Denn über den hinteren Fenstern stand, mit schwarzem Edding auf den Lack gepinselt: “Werfen Sie den Müll aus dem Fenster.“ 

Aber das allerschönste heute war die große Schildkröte am Strand. Normalerweise kommen die Weibchen gegen Abend oder nachts zur Eiablage, aber nicht tagsüber. Und nicht an diesem Strand. Diese hatte sich - offensichtlich erschöpft - den Sand ein Stück hochgequält. Sie paddelte mit den Hinterbeinen, um ein Loch für die Eier zu graben. Kein guter Platz, denn der Strand ist kilometerlang und sie sucht sich ausgerechnet einen nur 500 Meter von den Strandbuden entfernt. Bisher hatte sie außer uns und einem jungen Mann noch niemand entdeckt. Schildkröteneier sind eine Delikatesse, werden gerne geklaut und teuer verkauft. Was offiziell verboten ist. Ich drücke den Schildkrötenbabies ganz fest die Daumen.


Antworten (1)

Franziska
Faszinierend, dieses Interieur, der Besitzer ist bestimmt sehr stolz! Viel Glück für die Schildkröte und ihren Nachwuchs!