Tag 24 - Flucht aus León

In León ist es so schwül, dass Silvana und ich uns heute morgen um 6.00 Uhr schon zu einer Runde durch die Stadt verabredet haben. Wenn die Temperaturen noch erträglich sind. Wenn noch nicht aus jedem zweiten Laden trommelfellerschütternde Musik dringt. Oder die Ware in Endlosschleifen angepriesen wird. Wenn die engen  Strassen und schmalen Bürgersteige noch nicht übervölkert sind. Wenn die kleinen Trommler und tanzenden Derwische beim Frühstück sitzen und hoffentlich anschließend zur Schule gehen. Dann, ja dann, ist León erträglich. Jedenfalls für mich. Ich bin froh, dass Silvana auch nicht länger bleiben möchte. Und so checken wir bereits um 10 Uhr aus.

Kaum aus dem Taxi gestiegen, können wir auch schon in einem der Busse nach Managua Platz nehmen. Es ist mehr ein Kleinbus mit ca. 12 Sitzplätzen. Wir sitzen vorne neben dem Fahrer. Er hat einen nervösen Tick: Er legt die rechte Hand auf das Lenkrad und macht alle 3 - 5 Sekunden (ich habe mitgezählt) eine Bewegung mit dieser. Als ob ihm jemand einen kleinen elektrischen Impuls geben würde Es sei denn, er telefoniert mit seinem Handy, dass er während der gesamten Fahrt in der linken Hand hält, dann braucht er die rechte zum Lenken. Eigentlich hat er zwei Ticks, beide machen mich nervös.

Temperatur unverändert hoch, zwischendurch leicht bewölkt, kein Wind. Und immer noch keine Nachricht von Gurb.