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Tag 140 - Die medizinische Brigade

Veröffentlicht: 24.03.2018

Mit so vielen hatte ich nicht gerechnet. Keeley hatte gesagt, es kämen ca. 10 bis 15 Ärzte und Medizinstudenten. Es waren mindestens  doppelt so viele, die mitgebrachten Dolmetscher eingeschlossen. Sie kamen in einem gecharterten Chickenbus und schleppten unzählige Kisten mit Medikamenten, ärztlichen Instrumenten und ihrem Mittagessen ins Projekt. Einer hatte sogar eine bunt gemusterte Matratze unter dem Arm. Die ersten Patienten saßen schon vor ihrem Eintreffen geduldig wartend in einer langen Stuhlreihe, insgesamt auch viel mehr als erwartet. Von der Oma bis zum Baby waren alle Arten von Familienangehörigen vertreten.

Routiniert wurden Tische und Stühle aufgebaut, alle Klassenzimmer in Behandlungszimmer verwandelt. Kleine Zipptütchen mussten mit Vitamin-, Parasiten- und anderen Tabletten gefüllt und Etiketten beschriftet und aufgeklebt werden. Danach ging es ans Dolmetschen, was eine große Herausforderung für uns war. Wer weiß schon, was Hautausschlag, Blähungen oder Blinddarm auf Englisch und Spanisch heißt. 

Da viele nicht gut lesen und schreiben können, kann man nur hoffen, dass sie gut zugehört und sich gemerkt haben, welche Tabletten wofür und wie sie eingenommen werden müssen. Ich habe da so meine Bedenken.

Nach ungefähr 6 Stunden war der Spuk vorbei, alle Patienten versorgt, nicht jedem konnte vor Ort geholfen werden. Einige müssen das sog. Gesundheitszentrum aufsuchen, die Behandlung dort ist umsonst. Das Problem ist nur, dass Medikamente selbst bezahlt werden müssen. Deshalb gehen manche erst gar nicht hin.

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