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Island Tag 5

Veröffentlicht: 15.10.2022

"Der Name passte - wie Diamanten schimmerten sie auf schwarzem Sand, schimmerten wie unzählige Schätze, die das Meer freigab

Da wir es am Abend zuvor nicht geschafft hatten ging es heute auf einen neuen Versuch hin zum Diamond Beach. Nach etwas längerer Fahrt hatten wir es endlich geschafft und fanden sogar noch einen Parkplatz. Der Strand ist in zwei Attraktionen unterteilt - die treibenen Eisschollen wo der Gletscher auf Wasser trifft auf der einen Seite und der schwarze Strand an dem kleine Eisbrocken vom Meer angetrieben werden auf der Anderen. Es gibt dort einige Touren zu buchen, die einen über den Gletscher oder durch das Wasser führen aber wir hatten aufgrund zeitmangels keine gebucht.

Wir sahen uns zuerst bei den Eisschollen um und waren beeindruckt von dem treibenem Eis. Man konnte es sogar knirschen hören, wenn sich zwei Schollen trafen und langsam aber unaufhörlich gegeneinander stießen und voneinander abprallten. Wir machten Fotos und waren gebannt von der außergewöhnlichen Sicht die sich uns bot. Wir sahen sogar Robben! Die Robben dort sind Menschen anscheinend gewöhnt und obwohl sie nicht nah ans Ufer kamen waren sie doch nah genug um mit dem bloßen Auge erkennbar zu sein. Trotz der Kälte blieben wir viel länger dort als geplant - es ist nicht einfach sich von Außergewöhnlichem zu lösen. Im Bann des Eises gefangen und star wie das Eis selbst. Letztendlich gingen wir doch weiter und sahen uns den berühmten Diamond Beach an.

Es sind nur ein paar Schritte vom Ort wo sich Eis und Wasser treffen und wo das abbröckelnde Eis ins Meer getragen wird. Allerdings kommt es nicht weit und wird von der Flut wieder zurück an den Strand getrieben und dort in kleinen Stücken an den Strand gespült, welcher schwarz aus Vulkanasche ist. Die Eissplitter - groß und klein - fangen das Licht ein und glitzern, heben sich vom schwarzen Untergrund ab und schimmern wie Diamanten. Einen in den Fingern zu halten ist wie einen Schatz zu finden, den das Meer nach Jahrtausenden freigegegen hat. Kalt und nass und unglaublich. Und natürlich muss man aufpassen, dass man nicht zu nah herangeht sonst wird man noch von den Wellen erwischt! Auch hier machten wir natürlich viele Fotos, sowas muss man festhalten und machten uns dann langsam und widerwillig auf den Rückweg.

Wir hielten auf der Rückfahrt noch bei den Moosfeldern kurz vor Vik. Es sind Steinfelder - Felder, die durch Vulkanausbrüche entstanden sind und die sich die Natur zurückholt. Seltene Moosarten übersehen die Steine und gaben dem Schwarz einen grünen und braunen (Herbst halt) Schimmer.

Den Black Beach erreichten wir noch vor Sonnenuntergang. Dieser Teil des Strandes ist in Island besonders berühmt (obwohl fast alle Strände dort schwarzen Sand haben) aber die Steinformationen dort sind gigantisch und außergewöhnlich geformt. Starke, rechteckige Formen schauen einem an der Außenseite der Klippe entgegen und im Meer ragen zwei spitze Türme gruselig heraus. Fährt man noch ein Stück weiter gelangt man hoch auf die Klippen, die für die Papageientaucher so bekannt sind aber das hatten wir für den nächsten Tag geplant. Das Zusammenspiel vom Schwarzen Sand unter den Füßen, den grauen Klippen und dem grau-blauen Meer war schon fast gespenstig und ließ mir das Herz höher schlagen.

Unsere Unterkunft in Vik fanden wir wie gewohnt erst im Dunkeln.

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#island#diamondbeach#blackbeach