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Von Nord nach Süd im Westen Kanada`s

Veröffentlicht: 11.08.2022

Von Watson Lake geht es für uns in den Süden nach Vancouver. Es warten 2.000 spannende Kilometer auf uns. 

Die Landschaft zeigt sich täglich mit neuen Facetten. Die ersten hundert Kilometer sind erschreckend. Es ist nahezu der gesamte Wald vor Jahren abgebrannt. Stehen geblieben sind nur noch verkohlte Stämme. Die Natur hat sich wieder versucht zu erholen. Büsche und kleine Laubbäume wachsen nach. Nadelbäume sucht man stattdessen vergeblich.

Für uns ist es unvorstellbar wie viel Wald hier gebrannt haben muss. Zumal gerade Sommer ist und wir im Regen durch die Gegend fahren. Es gibt hier auch an jeder Ecke Seen und Sumpflandschaft. 

Wir halten am Dease Lake. Er gehört zu den Recreation Sites von Britisch Columbia, wo man kostenlos campen kann. Die Anzahl der Plätze lässt sich an einer Hand abzählen. Es ist ruhig, sauber und liegt direkt am See. 

Sofort wird die Angel raus geholt.
Eimer und Schaufel dürfen nicht fehlen.

Am Wasser ist es einfach am schönsten. Wir können Angeln, im Wasser matschen und den Blick genießen. Wenn da nicht immer die Mücken wären. 🥴

Wir flüchten lieber vor den nervigen Blutsaugern und fahren zum Nass Camp am Bonus Lake. Dieser Platz hat gerade mal 3 Stellplätze und wir sind die Einzigen hier. Der See ähnelt eher einem kleinen Teich mit vielen Seerosen. Wahrscheinlich heißt er auch deswegen "Bonus Lake". Ein netter Ort mit dem Bonus das hier auch Wasser ist. Und das beste daran ist, hier sind keine Mücken. Mit Hängematte und Lagerfeuer lassen wir es uns gut gehen. Das Abendessen wird kurzer Hand auf dem offenen Feuer zubereitet. Schmeckt gleich viel besser!

Kartoffeln und Fisch

Kurz bevor die Sonne untergeht bekommen wir Besuch von einem lautstarken Paar mit zwei Hunden. Da ist es erstmal vorbei mit der Nachtruhe. Es wird fleißig das Zelt aufgebaut, während die Hunde im Tümpel baden gehen. Nach dem alle ihren Schlafplatz bezogen habe kehrt Ruhe ein und wir hören aufeinmal einen rießen Schwarm Mücken neben unserem Fenster summen. Diese wurden vermutlich aus dem Wasser gelockt und haben jetzt einen mörderischen Hunger. Unser Schlaf hielt nicht lange, denn die ersten Mücken haben einen Weg in unser Auto gefunden. Sie pieksen uns unerbittlich. Nach dem wir fast eine Stunde gebraucht haben bis das letzte Summen erstummte, legen wir uns müde zurück ins Bett. Mehr als eine halbe Stunde Schlaf war leider nicht möglich, denn die Blutsauger jagen weiter. Nach dem wir 5 Stunden lang versucht haben die Tiere zu vertreiben und Schlaf zu finden, geben wir auf. Wir starten den Motor und düsen in der Nacht um drei davon. Wir wissen nicht wohin, aber wir mussten da weg. Beine und Arme sind komplett zerstochen. Auch die Gesichter der Kinder mussten darunter leiden. Nach einer Stunde Fahrt in die dunkle Nacht hinein, machen wir schließlich Stop an einem Rastplatz. Obwohl dieser aufgrund Überschwemmung geschlossen ist, können wir vor der weggespülten Straße parken und endlich ein paar Stunden schlafen.

So einen Mückenangriff haben wir noch nie erlebt. Am Morgen zählen wir etwas mehr als 50 Tiere, die wir in der Nacht zur Strecke gebracht haben. Es ist nicht auszumalen wie viele sich noch den Weg ins Auto gesucht hätten, wenn wir dort stehen geblieben wären.

Unsere täglischen Fahrten beinhalten  immer größer Strecken, außer Natur ist hier wirklich nichts. Das macht allerdings auch den heutigen Tag zu etwas besonderen, denn wir sehen nacheinander 5 Schwarzbären. Immer direkt am Straßenrand oder auf der Straße. Herrlich sie so beim Blumen und Beeren essen zu beobachten.

Wir fahren immer wieder lange Passagen bergauf und bergab. Die neue Bergkette am Horizont trägt Schnee. Sogar einen Kletscher der tief ins Tal reicht sehen wir beim vorbeifahren. Dann erreichen wir Smithers, die erste Zivilisation nach 3 Tagen. Wir haben Handyempfang, Einkaufsmöglichkeiten und wieder Spielplätze.

Die Landschaft hat sich seitdem geändert und wir fahren durch weites Farmland. Bis wir Prince George erreichen. Hier bleiben wir für 2 Tage, denn vom vielen Fahren haben wir erstmal genug. Wir nutzen die Möglichkeit zum Wäsche waschen und einkaufen. Es hat sich bei uns eingependelt, das wir aller 2 Wochen Haushaltstag machen.

Guten Morgen Kanada.
Die Größte Angel der Welt in Houston

In Lillooet nehmen wir uns die Zeit die Gegend zu erkunden. Der Campingplatz ist riesengroß und wieder kostenlos. Wir wandern zum nächsten See und müssen einen steilen Berganstieg überwinden. 

BC Hydro Seton Lake Campsite

Bei dieser Aussicht auf den Seton Lake, hat sich die Anstrengung gelohnt.

Am nächsten Tag geht es noch höher in die Berge. Wir fahren nach Whistler. Es ist ein beliebtes Urlaubsziel im Winter wie im Sommer, dementsprechend ist auch sehr viel los. Einen Parkplatz suchen wir hier vergeblich. 

Nachdem wir endlich unser Wohnmobil parken konnten, laufen wir durch die Promenade. Am Ende schauen wir den Mountainbikern bei der Talfahrt zu.

Am zweiten Tag in Whistler machen wir eine kleine Wanderung zum Lost Lake. Es geht gemütlich durch den Wald. Bei der herrlichen Sonne spenden die Bäumen ausreichen Schatten. Es geht durch einen Lehpfad, wo wir mittels QR Code die Vegetation erklärt bekommen. Ein abwechslungsreicher und schöner Pfad.

Der Lost Lake ist ein schöner See mit Sandstrand, der die Leute zum Sonntag zum Baden und Sonnen einlädt. Er ist auch sehr beliebt bei Hunden. Es gibt einen extra Hundestrand und Schwimminseln mit Rampe, wo die Hunde einfach hinauflaufen können.

Am Wasserrand tummeln sich Millionen von Kaulquappen. Diese sind aufgrund des kalten und nassem Frühlings etwas spät dran. Normalerweise wäre sie längst zu Fröschen geworden und hätten das Gewässer gewechselt.

Jetzt ist es nicht mehr weit nach Vancouver. Wir fahren den Sea-to-Sky Highway an der Westküste entlang. Dabei haben wir einen traumhaften Blick in das Fjord hinein. Hohe Berge und türkis blaues Meer begleiten uns bis nach Vancouver hinein. 

Um Vancouver zu erkunden nehmen wir uns vier Tage Zeit. Mehr davon erfahrt ihr in unserem nächsten Reisebericht.

Bis dahin liebe Grüße.

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