Reiseblog von Fabienne & Simon
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F: Perito Moreno

Veröffentlicht: 25.02.2020

Ja, das argentinische Patagonien ist tatsächlich ziemlich anders, als das chilenische! Ich hätte mir den Unterschied nicht so krass vorgestellt, aber eigentlich ist es recht logisch, da wir hier ja auf der anderen Seite der Anden sind und diese einen bedeutenden Einfluss auf das Wetter bzw. Klima haben. Hier auf der argentinischen Seite ist es extrem viel trockener, Patagonien besteht hier hauptsächlich aus tausenden Kilometern bräunlichem Ödland mit ein paar Büscheln Andengras, viel Staub und Sand, gelegentlich einem Guanaco oder einem Nandu. Aber an der westlichen Seite dieses Ödlands erheben sich die Anden und so entfalten sich natürlich auch hier wunderschöne Alpinlandschaften.

Die Nandus sind schon lustige Tiere: Einfach ein Federknäuel mit langen Beinen und ebenso langem Hals, die aus dem Knäuel ragen.

In El Calafate trafen wir uns mit Emil und Hanne, die wir auf dem Huayhuash-Trek kennen lernten und schon in La Paz einmal wieder trafen. Sie hatten den Perito-Moreno-Gletscher schon einmal gesehen und waren so begeistert, dass sie mit uns noch einmal hin kommen wollten.

Der Perito Moreno Gletscher ist eine Zunge des patagonischen Inlandeisschilds unterhalb des Cerro Pietrobelli. Der Gletscher fliesst durch ein breites ost-west verlaufendes Tal hinab in einen Arm des Lago Argentino. Die Zungenspitze trennt diesen Seitenarm praktisch in zwei Teile. Der Gletscher befindet sich - als eine Ausnahme - in einem Gleichgewicht zwischen Ablation und Akkumulation. Nicht nur in seinem Längenwachstum, sondern auch in seinem Volumen. So haben wir das dort an Infotafeln gelesen. Warum, weiss man nicht so genau. Alle paar Jahre stösst der Gletscher so weit vor, dass er das gegenüberliegende Ufer erreicht und den See komplett zweiteilt. Ist die Trennung sehr dicht, steigt der Wasserspiegel im abgetrennten Seestück stark an und irgendwann bricht der Druck das Gletschereis wieder durch - ein spektakuläres Ereignis.

Wir fuhren mit etwas Picknick in den Nationalpark. Dort gingen wir zum Aussichtspunkt, eine Balkonkonstruktion mit verschiedenen Plattformen und Verbindungswegen. Ich hatte mehr Leute erwartet, sie verteilten sich gut. Und eigentlich haben wir den ganzen Nachmittag nicht viel mehr gemacht, als einfach diesen Gletscher beobachtet.

Ich finde ihn besonders schön, weil er so blau ist. Und natürlich ist es einfach spektakulär so wenige Meter vor dieser massiven Eiswand zu stehen geradewegs an sie heran und in sie hinein zu blicken!
Der Gletscher ist immerhin bis zu 70m hoch und 5 km breit. Und er fliesst mit einer Geschwindigkeit in der Mitte von ca. 2m/ Tag und am Rand 35cm/ Tag. U.a. deshalb gibt es viele Abbrüche zu beobachten. Und wir hofften natürlich, welche zu sehen. Diverse "kleinere" Brocken - immernoch zum Teil grösser als ein Zimmer - lösten sich und krachten ins Wasser. Jedesmal bleibt einem kurz der Atem stehen.
Doch ein richtig grosser Abbruch wollte der Gletscher an diesem Tag leider nicht zeigen.













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