Veröffentlicht: 08.03.2020
„You wanna rent a scooter?“ war einer der ersten Sätze die wir gehört haben, als wir bei Sonnenuntergang nach einer schrecklichen Fahrt mit der Fähre am Hafen unserer dritten Insel Siquijor ankamen. Dass wir diese Frage verneint haben, bereuten wir schon kurze Zeit später, denn Siquijor ohne Roller zu erkunden ist wie aufs Klo zu gehen, ohne Klopapier: Möglich, aber nicht gerade schön. Dass ich ausgerechnet diesen Vergleich gewählt habe ist kein Zufall, denn hier auf den Philippinen haben 80% der Klo‘s (Weder in Hostels noch Öffentliche) kein Klopapier und keine Spülung. So unempfindlich ich auch bin, war ich dann wohl doch den Standard aus Deutschland gewohnt und musste mich erst einmal daran gewöhnen, nach dem Stuhlgang mit einem Eimer Wasser selbst zu Spülen. Aber genug dazu und zurück zu schöneren Themen: Unsere erste Nacht auf Siquijor haben wir in einem Zelt mitten auf dem Strand geschlafen und hatten morgens, als wir bei Sonnenaufgang aufwachten, eine unbeschreibliche Aussicht direkt aufs offene Meer. Das war der perfekte Platz für eine entspannte Meditation am Morgen und so starteten wir unsere Reise auf Siquijor völlig entspannt, wenn auch mit etwas Rückenschmerzen, da eine Matratze im Zelt quasi nicht vorhanden war.
Wir haben für die kommenden Tage dann doch noch einen Roller ausgeliehen und uns somit auf den Weg zum „Salagdoong Beach“ gemacht. Da wir beide immer etwas unternehmen wollen, hielten wir es dann aber nicht lange auf dem Handtuch am Strand aus, sondern bevorzugten es stattdessen, mal wieder Klippenspringen zu gehen. Vom 5 bis 10 Meter Turm war alles dabei und dieses Mal wurden wir auch nicht von Quallen gebissen, anders als in Boracay beim Klippenspringen.
Am darauffolgenden Tag besuchten wir dann (mal wieder) einen Wasserfall, da wir von diesen „Naturwundern“ einfach nicht genug bekommen können. Dieses Mal waren die berühmten „Cambugahay Falls“ an der Reihe und unsere hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Das Schwingseil, das die Wasserfälle schmückt, wurde von uns mächtig ausgetestet und wir haben uns schon fast wie Tarzan gefühlt, als wir an dem Seil einmal über den Wasserfall geschwungen sind. Dies wurde rasch zu unserer neuen Lieblingsbeschäftigung und somit verbrachten wir viele Stunden an den „Cambugahay Falls.“ Auch der plötzlich auftretende Regen konnte uns in diesem Falle nicht aufhalten.
Jedoch blieb der Regenschauer in Siquijor leider keine Seltenheit, wie wir die nächsten Tage erfahren sollten. Obwohl auf den Philippinen eigentlich gerade Trockenzeit ist, regnete es die nächsten Tage stundenlang in Strömen. Wir wechselten das Hostel und unsere neue Unterkunft (JJ’s Backpacker Hostel) hatte eine wirklich tolle Lage direkt am Strand. Hier verbrachten wir die meiste Zeit einfach in einer Hängematte am Meer. Wenn es nicht regnete zumindest :P
Da wir irgendwann dann aber genug vom Relaxen hatten, freuten wir uns umso mehr auf die Party, die in Siquijor jeden Freitag stattfindet und „DAS große Event“ sein soll. Wir hatten viel Gutes über die Party gehört, aber unsere hohen Erwartungen wurden dieses Mal leider enttäuscht. Die Live-Musik war noch echt schön, der DJ später leider sehr schlecht und um halb 12 war das „große“ Spektakel dann auch schon vorbei. Wir hatten trotzdem einen lustigen Abend mit Freunden, die wir dort kennengelernt haben und dann neigte sich unser 5-tägiger Aufenthalt auf Siquijor auch schon dem Ende zu.
Abschließend lässt sich sagen, dass Siquijor genau das Gegenteil von unserer Abenteuerinsel Cebu war: Hier stand Relaxen und Sonnenuntergänge anschauen auf dem Plan. Und genauso wollten wir auch, dass unsere Philippinenreise wird: Abwechslungsreich. Ein bisschen Abenteuer, ein bisschen Relaxen, ein bisschen Sightseeing, ein bisschen Party, ein bisschen Leute kennenlernen und das Englisch verbessern, ein bisschen auf den Inseln rumreisen und deren einzigartigen Lebensstil dort kennenlernen und vieles mehr ... Bis jetzt läuft also alles nach Plan, denn unser Ziel war es keinen Plan zu haben und alles auf uns zukommen zu lassen. Und derzeit schätzen wir es sehr, nichts im Voraus gebucht zu haben und somit die Freiheit haben, eine Insel früher zu verlassen, wenn beispielsweise das Wetter (so wie in Siquijor) nicht mitspielt. Ich würde es immer wieder so machen.
Hostels:
- Sunny Side&Bar
- JJ‘s Backpacker Village
- C Zars Place